Nett und niedlich

[587] Hast du das Mädchen gesehn

Flüchtig vorübergehn?

Wollt, sie wär meine Braut!
[587]

Jawohl! die Blonde, die Falbe!

Sie fitticht so zierlich wie die Schwalbe,

Die ihr Nest baut.


Du bist mein und bist so zierlich,

Du bist mein und so manierlich,

Aber etwas fehlt dir noch:

Küssest mit so spitzen Lippen,

Wie die Tauben Wasser nippen;

Allzu zierlich bist du doch.


Quelle:
Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960 ff, S. 587-588.
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