November.

[74] 1. Beschluß der ersten Widersacher Newtons. Gegen 12 Uhr bey Durchlaucht der Prinzeß. Dann bey Frau von Stein. Mittags Dem. Ulrich. Nach Tische alte Medaillen. Abends siebenjähriger Krieg von Archenholz. Dämmerungen von Jean Paul.

2. Mariotte und Desaguiliers. Sendung von Berlin. Burische Zeichnung von Johanna Sebus.[74] Eberwein, mit demselben verschiedene Musiken am Clavier durchgegangen. Derselbe Mittags. Über Musik, besonders die Zelterschen Anstalten. Nach Tische Expedition wegen Professor Voigt nach Paris. Abends war der König von Sachsen hier. Abends die Sänger.

3. Desaguiliers. Nebenstehende Briefe. An Bettine Brentano nach München. An Hrn. Oberpedellen Krings in Heidelberg (mit 66 fl. rheinisch). An Hrn. Eduard Dirksen stud. iuris nach Heidelberg (inliegend ein Wechsel von 8 Friedrichsd'or). Mittags Oehlenschläger. Abends um 5 Uhr Probe des Intermezzo. Später siebenjähriger Krieg, und Sendung vom Bergrath Voigt: Räsonnirter Katalog seiner geognostischen Sammlung.

4. Desaguiliers. Nebenstehende Briefe. An Major von Knebel nach Jena, mit Zeichnungen für seinen Sohn. An Bergrath Voigt nach Ilmenau, mit den Heften seines geognostischen Katalogs. An Hrn. Hofrath Sartorius nach Göttingen, mit dem Band Mariotte. An Bergrath Lenz nach Jena wegen der Pietra fungaja aus der Basilicata in Sicilien. Übergang zu dem polemischen Theile. Mittags Oehlenschläger. Nachher Schillers Geschichte der vereinigten Niederlande. Abends der Landjunker in der Residenz oder das Intermezzo.

[75] 5. Bey Durchlaucht dem Herzog. Singstunde. Fräulein Reizenstein und Täubner. Mittags allein. Nach Tische durchgedacht, was noch von den chromatischen Arbeiten im allgemeinen zurück ist. Abends Hofrath Meyer: über die Burische Arbeit, das Porträt von Bettine, Kaazische Arbeiten u.s.w.

6. Für mich an der Fortsetzung der Newtonischen Polemik. Nachher spatzieren. Das Friedensinstrument mit den Landkarten verglichen. Mittags allein. Über Oehlenschlägers Correggio und dessen Inhalt. Schillers Geschichte der Niederlande. Abends Hofrath Meyer. Medaillen des 15. Jahrhunderts.

7. Beschäftigung mit Desaguiliers und dem 10. Experimente Newtons. Verknüpfung des Historischen und Polemischen. Nachher spatzieren; auf der Bibliothek; bey Frau von Stein. Verschiednes zum biographischen Schema. Moritz über die bildende Nachahmung des Schönen. Mittags Werneburg. Abends Wolffs: verschiedene Lieder und andere Gedichte gelesen.

8. Anfang des 18. Jahrhunderts zum Fortsenden durchgesehen und fortgeschickt. Bey Durchlaucht bei Prinzeß Caroline. Zeichnungen von Kaaz und Buri. Mittags allein. Biographische Motive. Moritz über die bildende Nachahmung des Schönen. Brief von Zelter über die Wahlverwandtschaften.[76] Abends Hofrath Meyer. Medaillen bis auf Leo X. durchgegangen.

9. Einige chromatische Vorarbeiten. Theateracten und Session. Vorher Geheimer Kammerrath Eichel wegen Stockmar. Mittags allein. Über Moritzens Aufsatz von der Nachahmung des Schönen. Nach Tische Krönungsdiarium Joseph II. Abends die Sänger. Zum erstenmal die Chorschüler. Blieben die Sänger vom Theater zu Tische.

10. Newtons Persönlichkeit. Leseprobe von Ida Münster im Theater. Einige Vorrichtungen zum 24. Februar. Bey Frau von Egloffstein und Reizenstein. Mittag Dem. Ulrich zu Tische. Nach Tische und Abends verschiedenes auf die Geschichte der Wissenschaften sich beziehendes. Montucla Histoire des mathématiques.

11. Erstes Experiment des ersten Theils bezüglich auf Desaguiliers. Mittag allein. Nach Tische Contes de Lafontaine. Ward im Theater Wanda gegeben. An Hrn. von Knebel nach Jena.

12. Geschichte der Farbenlehre, theils revidirt theils erste Bekenner Newtons dictirt. Um 11 Uhr die Sänger. Kamen Frau von Schiller, Stein und Schardt. Mittags Dem. Engels, Häßler, Genast zu Tische. Nach Tische chromatische Controvers. Abends Hofrath Meyer, mit den Medaillen beschäftigt, über Gemmen und dergl. Zu Tische Mad. Wolff und Lortzings.[77]

13. Newton und seine ersten Schüler. Auch das polemische behandelt. Spatzieren gegangen. Sodann mit Durchlaucht dem Herzog durch die Felder und nach der Gelmerodaer Schlucht. Mittags allein. Abends das Wunderhorn.

14. Einiges zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Auf die Bibliothek. Daselbst die Geschichte der französischen Academie und ihre Memoires durchgesehen. Nachher spatzieren bey schönem Wetter. Die Hoheit nebst mehreren Damen angetroffen. Sodann Frau Griesbach, die von Wielands Antheil an den Wahlverwandtschaften erzählte. Mittags Dem. Ulrich. Abends Geschichte der französischen Academie von Pellisson.

15. Nebenstehende Briefe und Absendung. An Hrn. Schwinck von Augusti Göttingen mit 60 f. An Büry Berlin mit einem Br an Pr. Caroline von Hessen und 1 Ex. Wv. An Hrn. Hofr. Rochlitz Leipzig. An den jungen Knebel Zeichnungen. War Frau von Heygendorf da. Mittags allein. Abends zu Hause. Pellisson, Geschichte der französischen Academie. Im Theater ward das Intermezzo gegeben.

16. Theaterangelegenheiten und Session. Mittags Dem. Genast. Rolle von Nantchen mit ihr gelesen. Abends die Sänger. Blieben die vom Theater zu Tische. Vorlesung aus den Volksliedern von Hagen und Büsching.[78]

17. Schemata zur weitern Geschichte der Chromatik. Legationsrath Bertuch. Die Berliner Musici. Vorher Herr von Ende. Mittags ging meine Frau nach Jena. Aß Lortzing mit uns, der verschiedene colorirte Zeichnungen und Copien in Öl vorwies. Abends bey Durchlaucht der Herzogin. Vorgelesen die neue Melusine etc.

18. Chromatische Polemik. Mémoires de Académie française. Mittags allein. Gegen Abend Herr Bethmann von Frankfurt. Nach der Comödie bey Frau von Heygendorf.

19. Chromatisches bedacht. Sodann die Novelle der Namensverwechselung. Um 11 Uhr die Sänger. Frau Hofmarschall von Egloffstein, Comtesse Egloffstein, Herr von Boyneburg, Kirchenrath Griesbach. Mittags allein; so auch nach Tische Fortsetzung des morgendlichen Studiums. Schemata zu dem Moritzischen Aufsatz über die Nachahmung des Schönen.

20. Schluß des ersten Theils des ersten Buchs der Polemik. Nebenstehende Briefe. An Hrn. Cotta nach Tübingen (wegen des Wienerischen Ansinnens). An Hrn. Hofrath Rochlitz noch Leipzig (wegen Nachricht über Hoffmann von der Farbenharmonie). Mittag allein. Nach Tische fortgesetzte Überlegung und Bearbeitung des chromatischen, historischen und polemischen Wesens. Abends Hofrath Meyer: über geschnittene Steine,[79] deren Kennzeichen, muthmaßliches Alter und Werth. Späterhin zu Ziegesars.

21. Übersetzung der Stelle aus Musschenbroek. Tentamina der florentinischen Academie. Zweiter Theil der Polemik. Bey Frau Generalin von Wangenheim. Bey Hofrath Wieland, der sehr freundlich über die Wahlverwandtschaften sprach. Mittags allein. Abends Wahlhornconcert. Nachher gelehrte Zeitungen.

22. Briefe. An Bergrath Lenz mit Rücksendung einiger Papiere. Am Chromatischen das Nächstliegende. Der 21. Bogen des zweiten Theils zur Correctur. Nachher bey der Prinzeß Caroline. Verbesserte Schematische Kreise zu Moritz' Abhandlung. Mittags Falk, der über die Krankheit seiner Kinder, die Ursachen der Epidemie, des Bibliothekar Schmids Tod und die Wahlverwandtschaften weitläuftig sprach. Abends nach der Comödie bey Ziegesars.

23. Theaterangelegenheiten und Theatersession. Mittags allein. Abends alphabetisches Namens-Verzeichniß der Handschriften verschiedener Gelehrten und anderer berühmter Männer.

24. Bericht wegen des Musikdirector Müller. Wegen der Wolffischen Angelegenheit. Früh spatzieren und bey Frau von Stein. Zu Tische allein. Nach Tische Concertmeister Destouches. Abends[80] Fortsetzung des Verzeichnisses der Autographorum. Nachts Briefe des Cicero.

25. Briefe, besonders nach Jena. An Frommann Manuscript zum zweiten Theil von fol. 46-86. Mit den Tafeln zur Optik beschäftigt. Bey Frau von Stein, wo ich die Gräfin Henkel fand. Mittags allein. Abends im Theater: Vorstellung von Don Juan.

26. Mit den Tafeln beschäftigt. Die Sänger. Große Gesellschaft von Damen. Mittag allein. Nach Tische zu Fräulein Göre. Abends bey Frau von Heygendorf, wo Durchlaucht der Herzog und Musikdirektor Müller waren.

27. In den bisherigen Arbeiten fortgefahren. Zu Consistorialrath Günther. Zu Fräulein Göre. Mittags Weißer, Herr von Knebel. Nach Tische Dr. Seebeck. Abends im Theater: die kurze Ehe und die Nacht im Walde.

28. Correctur des 25. Bogens und der Vorrede zum zweiten Theil. Promemoria in der Destouchesischen Sache. Mittags allein. Abends Briefe des Cicero.

29. Briefe nach Jena. Chromatische Polemik. Mittags allein. Nach Tische Kupfer und Zeichnungen geordnet. Cicero's Briefe. Abends bey Ziegesars. Vorher Professor Znosko aus Vilna.

30. Theatersachen und Session. Mittags Dem. Ulrich. Nach Tische Ordnung in den Zeichnungen[81] und Kupfern. Abends die Sänger. Nachher Cicero's Briefe.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 4, S. 74-82.
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