September.

[105] 1. Nebenstehende Expedition abgeschlossen: Brief an meinen Sohn nach Weimar. Das Blatt an Zauper revidirt. Herr Huß einige Basalte bringend. Rath Grüner mit dem Präfecten und zwey Professoren des Gymnasiums. Nach Tische zur Schule gefahren. Lateinisch, Mathemathik, Geographie und Griechisch examinirt, durch Professor Kratochwill. Sendung von Herrn von Stein, Einladung auf morgen. Beschreibung von Prag. Leuchs Charakteristik der deutschen Kaiser. Abends Herr Rath Grüner; mit demselben über Staatsverhältnisse, besonders Steigerung der Instanzen gesprochen.

2. David Knolls Anzeige, Einleitung zu Joseph Müllers Leben. Briefe von Canzler von Müller und meinem Sohn, letzterer von Weyda. Obiges ferner redigirt und durchgesehn; einiges bezüglich auf böhmische Geschichte. Rath Grüner Historisches. Mittag für mich. Um 3 Uhr mit Rath Grüner nach Franzenbrunn. Herrn von Stein besucht, in die Kirche, die Tour vom Orte gemacht. Bey Herrn von Stein. Inschrift kaiserlicher Münze, gegliederter Sandstein. Beyde Räthsel ausgelöst. Um 7 Uhr zurück nach Eger. Kleinere Redactionen.[105]

3. Redactionen von geologischen Aufsätzen. Erlaß an Professor Zauper nach Pilsen. Böhmische Sprachlehre. Mittag für mich. Herr Geheime Rath Kamptz aus Berlin, mit Frau und Tochter. Um 4 Uhr zu Herrn Huß. Zum Unterthor hinaus, am linken Ufer der Eger, neben Thonschiefer-Felsen, einen sehr lieblichen Weg, zu Hütten, Wohnungen, Gartenhäusern, sehr zierlich terrassirten Gärten. Dieser Punct ist sehr zu rühmen, der Blick sowohl aufwärts in die Wildniß, als abwärts, wo sich Eger mit hohen Ziegelmauern, Bollwerken befestigt sehen läßt, ist erfreulich und contrastirend. Wir setzten über den Fluß, verfolgten den reinlichen Spazierweg auf dem rechten Ufer, erstiegen die Höhen und gelangten bis zum Oberthor, von da nach Hause. Egerische geschriebne Chronick. Böhmische Sprache. – Brief an meinen Sohn, durch Predari.

4. Die Aphorismen an Zauper revidirt, ingleichen die Correspondenz mit meinem Sohn. Den Aufsatz zu Keferstein schematisirt und zu dictiren angefangen. Billet von Herrn von Stein, der sich auf Nachmittag anmeldete. Herr Rath Grüner, den nächst bevorstehenden Jahrmarkt besprochen, die vorzüglichsten Waaren und woher? Ausländer verzollen ihre Waaren und verkaufen alsdann die 8 Tage über ohne weiteres. Herr von Stein und Tochter, später Herr Grüner; gingen[106] mit ihm zu Joseph Gabler Ritter von Adlersfeld, um dessen vom Vater ererbte, wohlgeordnete Naturaliensammlungen zu sehen. Nachts böhmische Grammatik.

5. Brief von meinem Sohn und Ulriken. Böhmische Sprache. Um 10 Uhr mit Herrn von Stein und Grüner in den Schulactus der Prämienaustheilung, öffentlicher Belobung u.s.w., wo man mir die Artigkeit erzeigte: das erste, in einem Autor classicus, wohlgebunden, bestehende Prämium dem Jüngling selbst einzuhändigen. Herr von Stein blieb bey mir zu Tische, wir besprachen ältere und neuere Welt- und Personenverhältnisse. Gegen 5 Uhr fuhr er ab nach Franzenbrunnen. Polizeyrath Grüner, durch gesprochen litterarische, Schul-, Polizey- und Staatsverhältnisse. Las noch Nachts in Zacharias Theobaldus Hussitenkrieg.

6. Fortsetzung des Hussitenkriegs. Einmarsch der Truppen zum Herbst-Exerzitium. Georg Schmied, der am Fünften prämiirte Schüler, besuchte mich. Den zweyten Brief an Serenissimum angefangen. Rath Grüner, Verabredung aus den Abend und folgende Tage. Mittag für mich. Abschrift für Zauper, durch Herrn von Stein. Kam Abends Grüner, Wiederholung mit ihm des montägigen Spaziergangs. Am Ende desselben wir Herrn Rath Schuster, den Gartenbesitzer, fanden, sodann[107] nachbarlich die Frau Bürgermeisterin. Man tritt zu ihr in einen mit wilden Bäumen schön bewachsenen Felshang; wenn man ihn erstiegen, wohnbares Haus, erfreuliche Aussicht, hinterwärts auf der Höhe Feldbau. Heiterer Abend, anmuthige Wasserfahrt bis Eger herein. – Brief an meinen Sohn und Hofrath Meyer, ingleichen an Inspector Gradl nach Marienbad.

7. Zu bemerken: Schon seit einigen Tagen fortdaurende Wallfahrer, meistens weiblichen Geschlechts, mit wenigen Männern. Sie kommen leicht und reinlich gekleidet, barfuß, mit weißen Kopftüchern, parthienweis, ohne Kreuz und Gesang. Manche tragen, ihren jungfräulichen Stand anzudeuten, Schäferstäbe mit Bändern. Es mögen einzelne Dorfschaften seyn, die nach Gelegenheit sich fort machen, nach und nach einholen und bereinigen.

Schreiben an Serenissimum. Revision der Marienbader Papiere. Die Aphorismen eingepackt an Zauper. Zu Mittag für mich. Rath Grüner die Erklärung des Stadtmagistrats von Bamberg gegen Fürst Hohenlohe vorzeigend. Verabredung wegen morgen und übermorgen. Merkwürdiges Manuscript in Quart eines Priors des egerischen Predigerklosters, Namens Hermannus Viethenius, datirt 1592 den 4. August, enthaltend weitläufigste Vorstellung an den Magistrat zu[108] Eger, über den Unfug, welchen die lutherischen Prädicanten durch ihre Canzelreden in der Stadt anrichten; mit beigefügten früheren gleichen Protestationen und kaiserlichen Befehlen in dieser Sache. Nach Tische auf Franzenbrunn gefahren; einige neue Bekanntschaften gemacht, Herrn von Stein und Tochter angetroffen. Der Commandirende war von Prag angekommen. Wegen des morgenden Manövers. Nachts Rath Grüner über Petritsch Institutiones ad Eloquentiam etc.

8. Das Bataillon versammelte sich und marschirte nach Franzenbrunn zur Kirchenparade. Mariä Geburt. Ihre schwarzgraue Bekleidung ward durch die Eichenbüschel auf den Hüten gar sehr erheitert. Dazwischen regte sich manches bey Zeiten zur Wallfahrt nach Mariaculm, wo heute großes Fest gefeyert wird. Mittag in Franzenbrunn bey Herrn von Stein. Nach Tische zurück, auf das Siechhaus, wo viel Menschen versammelt waren und die Jäger nach der Scheibe schossen. Abends zu Fuß auf dem rechten Ufer der Eger zurück. War Herr von Fölkersahm mit seinen Damen von Marienbad angekommen, die ich begrüßte. Nachts Hussitenkrieg. Frühmorgens hatte das Schreiben an Serenissimum angefangen.

9. Serenissimo geschrieben. Nach neun in Franzenbrunn, Herrn v. Stein abzuholen, der aber krank war. Auf Seeberg, nach dem Mittag-Essen auf[109] Haslau, von da zu den Egeranbrüchen. Wovon besonders notirt zu der Geologischen Tecktur. Um Sechs Uhr bey Herrn von Stein, den wir besser fanden als am Morgen. Um 7 Uhr in Eger. Betrachtung über die gewonnenen Steine. Hussiten Krieg.

10. Eröffnung des Jahrmarckts. Betrachtung über Waaren und Käufer. Aussonderung des Egeran und des Nebengesteins. Wiederholter Umgang auf dem Jahrmarckt, mit Rath Schuster und Grüner. Weitere Kenntniß. Mittag für mich; Pilsner Käse; Abends Herr v. Stein und Tochter, Abschied zu nehmen. Er besucht unterwegs Graf Coudenhove, zu Indiz bey Collin. Kaffee-Tuch angeschafft. Rath Grüner. Unfall des allzuthätigen Knaben beym bürgerlichen Scheiben- Schießen. Wasserfluth in Carlsbad erfahren.

11. Notata in's Reine gebracht. Steine gepackt. Ingleichen Käse von Malesiz, ohnweit Pilsen. Herrschaft Schönborn. Mittag für mich. Abends nach Franzenbrunn, Abschied von Herrn v. Stein. Nähere Nachricht von der Überschwemmung Carlsbads. Sonntag d. 9ten Abends 7 Uhr bis Morgens 4. Große Verwüstung und Schade. Erzählung durch Tobias Unger aus Asch, Strumpf-Verleger. Der auch diesmal, wie gewöhnlich, seine Bude in der Puppischen Allee hatte. Mit Canonikus v. Münster zurückgefahren. Über die Absicht nach Carlsb. zu gehen gedacht.[110]

12. Entschluß die Reise nach Carlsbad aufzugeben und Morgen die Reise nach Jena anzutreten. Eingepackt. Rath Grüner. Von Münster. Nebenstehendes ausgefertigt: An Serenissimum, an meinen Sohn, Weimar. Packet an Zauper nach Pilsen. Kästchen mit Pilsner Käsen: Fahrende Post. Eine Kiste Mineralien an Hecht. – Mittag für mich. Abfahrt vorbereitet. Vier Uhr zu R. Grüner. Leiche des Knaben. Polizeyliches Abentheuer von zwey Mädchen, ersäuft oder nicht? und welche ? Heutiges Examen der Grünerischen Söhne. Rezitation des Aeltern. Zu Hause bey mir mit Grüner. Verabredung. Auerspergisches Heft.

13.

Ab von Eger6 1/2.

In Asch11.

In Hof6 1/2.

14. Erkundigung wegen drey Frauenzimmern, welche von Hof Donnerst. den 6. abgegangen, sich in Franzenbrunn aufhalten und sodann nach Carlsbad gehen wollten. Nahmen: Fr. v. Eber, Frl. Kühn, Frl. Goldacker. Es wäre möglich, daß sie in das Unglück vom 9ten wären verwickelt worden. Nebenstehender Brief deshalb: An Pol. R. Grüner, Eger.

Ab von Hof8 1/2.

In Gefell11.

In Schleiz2 1/2.[111]

15.

Ab von Schleiz5 1/2

Pösneck10.

Ab12.

Naschhaus1 3/4.

Kahla3.

Jena6.

In den botanischen Garten. Ausgepackt und eingerichtet.

16. Einrichtung fortgesetzt. Compter fing zu schreiben an. Fing an zu schreiben Brief nach Eger. Auszug aus Wilhelm von Schütz. Brief an Graf Auersperg concipirt. Hofrath Voigt von seiner Berliner Reise sprechend. Carton zu Wilhelm Meister. Kam Major von Knebel mich zu besuchen, darauf meine Schwiegertochter mit dem Kinde. Fuhr nach der Bibliothek, von da zu Knebels. Sie fuhr nach Weimar zurück, ich blieb zu Hause. Brief an Dr. Nöhden. Ankunft verschiedener Bücher, Paquete, Durchsicht derselben. Schubarths Betrachtung über den Homer.

17. Schrieb Compter an Tischbeins Idyllen-Bildern. Conzepte zu Briefen. Nöhdens Übersetzung des Leonardischen Heftes. Deutsche Denckmäler. Stransky Respublica Bohemiae. Erforschung der Feueranstalten im Collegien-Gebäude. Entschluß die Köchinn herüber kommen zu lassen. Mittag für mich. Hofr. Voigt und Gärtner Baumann, abgehend nach Berlin. Herr Frommann, Herr[112] Prof. Kosegarten. Luftige Geschichten vom Grafen Wackerbarth und andern verrückten Autoren. Große Sendung von Weimar. Willemers besonders angenehm. Durchsicht der Briefe. Rangordnung der Antworten. Spät zu Bette. – An Polizey Rath Grüner, Eger.

18. Fortgesetzte Arbeiten und Vorarbeiten. Einiges auf Museen bezüglich. Kunst und Alterth. III, 2 von Frommann. Expedition nach Weimar: Serenissimo nebenbesagtes Heft. Meinem Sohn, wegen Stadelmanns Ankunft und sonst. An Kräuter mehrere Puncte, was ich herübergesendet wünsche. – Briefe und Aufsätze vorbereitet. Mittag für mich. Nach Tische setzte Compter die Abschrift der Tischbeinischen Idyllen fort; die zu beantwortenden Briefe wurden durchgesehen, einige Antworten concipirt. Gegen Abend die Professoren Güldenapfel und Renner, Dr. Weller. Paulus Stransky Bohemia.

19. Howards Ehrengedächtniß, Original und Übersetzung gegen einander gestellt. Sonstige Briefe und Expeditionen. Graf Sternbergs 2. Heft der unterirdischen Flora. Solche nebst Tischbeins Zeichnungen dem Major von Knebel zu Tische gebracht. Stadelmann, John, die Köchin kamen an. Das Mitgebrachte durchgesehen und zu bearbeiten angefangen. Abends bey Frommanns; später kam Dr. Weller.[113]

20. Ausgepackt, aufgeräumt und Papiere vertheilt. Mehrere Expeditionen durchgeführt und eingeleitet. Professor Posselt wegen meteorologischen Tabellen. Hofmechanicus Körner, seine Versuche Flintglas zu Schmelzen vorzeigend. In's anatomische Cabinet, die Aufstellung der Starkischen Sammlung zu sehen. Mittag für mich. Fortgesetzte Ordnung der Papiere, Briefe u.s.w. Major von Knebel und Bernhard, denen alles vorzeigte, was inzwischen angekommen. Abends John dictirt abzusendende Briefe. Herr Präsident von Ziegesar. Viel geheftet und geordnet. Abends für mich.

21. Concepte fortgesetzt von Briefen und sonstigem Nothwendigen. Langte mein Sohn nach 11 Uhr an. Demselben Nebenstehendes übergeben: An Kräuter Travels in Northern Africa. An Professor Müller, wegen Kupferabdrücken der Farbenlehre. Deßgleichen an Kräuter deßhalb. – Öffentliche und Privatgeschäfte besprochen, Concepte wegen oberaufsichtlichen Dingen. Speisten zusammen und beseitigten manches. Fuhr derselbe nach 5 Uhr weg. Kam Dr. Weller, späterhin Renner. Überlegung wegen des Baus der Veterinärschule.

22. Immer fortgesetzte Expeditionen und Vorbereitung dazu. Nach 11 Uhr Herr Canzler von Müller mit Hofrath Meyer. Geschäfte und sonstige[114] Ereignisse durchgesprochen. Speisten zusammen. Nach Tische Major von Knebel und Bernhard. Abends für mich. Der Ulmer Spargelgärtner. Blieb Abends allein. Wurden die Mineralienkasten von Marienbad ausgepackt.

23. Wie gestern Briefe und Geschäftsexpeditionen oberaufsichtlich: An Regisseur Wolff nach Berlin. Herrn von Brentano nach Frankfurt a. M. – Mineralien ferner ausgepackt. Buchbinder Linke mit gefalzten Büchern. Der Studiosus Zänkerein botanisches Büchlein bringend. Major von Knebel und Bernhard; wir fuhren die neue Straße nach Weimar. Kamen zurück und besuchten den botanischen Garten. Geschäftspapiere durchgesehen. Mittag für mich. Stadelmann packte Steine aus und ordnete. Radirte Blätter nach meinen Handzeichnungen 1. Heft. Kurze Reime zu den Radirungen nach meinen Skizzen. Vollendetes Auspacken und Ordnen. Oberaufsichtliche Geschäfte, Concepte und Munda. Abends für mich.

24. Concepte und Munda fortgesetzt. Mit Major von Knebel und Bernhard erst nach Camsdorf, dann nach Löbstädt. Mittag für mich. Kam die Kiste mit den Egeranen. Dr. Weller einen alten Aufsatz von dem Geschlecht derer von Molzdorf. Die Kiste ausgepackt. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Staatsrath Schultz mit verschiedenen[115] Einlagen nach Berlin. Herrn Geh. Cammerrath Frege, wegen des empfohlnen Engländers, Leipzig. Herrn Geh. Hofrath Schnaubert daher, wegen der Städelschen Angelegenheit. Herrn Professor Döbereiner, eine Stufe des Gesteins von Haslau. – Auch die Gedichte zu den 6 radirten Landschaften weiter ausgeführt. Dr. Weller zum Abendessen; Erkundigung wegen des Museums.

25. Die heutige Botensendung abgeschlossen. Geh. Hofrath Schnaubert. Dr. Osann, Hofrath, mit einem Wiener Arzt und Chirurg. Professor Posselt, wegen der neuen meteorologischen Tabellen. Hofrath Döbereiner, wegen des Egeran. Rentamtmann Müller den Rechnungsauszug bringend. Minna von Barnhelm unter dem Titel: Les amans généreux de Rochon de Chabannes. Gedichte zu den Zeichnungen. Mittag für mich. Nach Tische fortgesetzt und eingepackt die abendliche Sendung. Abends bey Major von Knebel; Erinnerung an den 9. September, wo auch in Jena große Gewitter gewesen. Brief an Herrn Grafen Sternberg dictirt. – An meinen Sohn mit umständlichem Verzeichniß. An Kräuter: die meteorologischen Tabellen. Serenissimo, Copie des Grafen Sternbergs Brief und die Carlsbader Unglücksgeschichte.

26. Nebenstehende Expeditionen: Polizeyrath Grüner[116] nach Eger, Ankündigung des abgehenden Kastens, inliegend Brief an den Grafen Auersperg nach Hartenberg. An meinen Sohn, Carlsbader Relation. Nicolaus Schmidt, Frankfurt a. M. Herrn Grafen Caspar Sternberg nach Prag. – Nach Tische Bergrath Lenz. Abends bey Major von Knebel. Kamen Serenissimus und blieben bis in die Nacht. Verabredung wegen morgen.

27. Zeitig aufgestanden. Kamen Serenissimus im Garten Kaffee zu trinken. In die Veterinäranstalt. In's neue Krankenhaus. Auf die Bibliothek. Sodann zu Fuße in's Schloß, die mineralogischen Zimmer besuchend. Zu Tafel. Gegenwärtig waren von Ziegesar, von Lyncker, von Knebel, Prorector Fuchs, Bergrath Lenz, Döbereiner. In's anatomische und osteologische Cabinet. Serenissimus fuhren 1/2 6 Uhr weg. Von Knebel fuhr mit mir nach Hause. Nach dessen Abscheiden die unterbrochenen Geschäfte wieder vorgenommen. Vorbereitung auf morgentlichen Botentag.

28. Nebenstehende Expedition: An meinen Sohn das Ulmer Spargelbuch zurück; Brief an Zelter, durch Hartknoch zu besorgen; einige Puncte Desiderata. – Tischbeins Idyllen. Mantegna's Triumphzug. Mit von Knebel auf die Weimarische Chaussée gefahren. Mittag für mich. Erster[117] Bogen Kunst und Alterthum dritten Bandes 3. Heft. Anderes geordnet. Böhmische Geologie von Eichel. Abends Doctor Weller. Österreichischer Feldzug etc.

29. Tischbeins Idyllen abgeschlossen. An Mantegna's Triumphzug gearbeitet. Den Inhalt des nächsten Hefts Kunst und Alterthum bestimmt. Auch den Vorrath ausgemittelt. Brief von Grüner aus Eger, mit Meyers und Kräuters früheren Briefen. Mittag allein. Nach Tisch Rentamtmann Lange, den Quartalextract bringend und die Geschichte des eingestürzten Gewölbes in Zwätzen erzählend. Mit Major von Knebel den neuen Weimarischen Weg befahren. Für mich zu Tische, noch verschiedene Arbeiten beseitigt. Abends Professor Kosegarten und Döbereiner.

30. Mancherley Expedienda: An meinen Sohn. Herrn Oberbaudirector Coudray, wegen des Belvederischen Tempelchens. An Rentamtmann Lange, wegen Remunerationen. Briefe und Verordnungen mundirt. Kam Hofrath Meyer und Secretär Kräuter; mit beyden Angelegenheiten und Geschäfte durchgesprochen, punctweise resolvirt und abgethan. Sie nahmen die Kupferplatten mit, wie auch die Strophen zu den radirten Blättern meiner Handzeichnung. Aus den Paralipomena einige Blätter abgeschrieben. Anderes vorbereitet.[118]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 8, S. 105-119.
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