November.

[257] 1. Verschiedene kleine Aufsätze zu Kunst und Alterthum. Mein Sohn bearbeitete die Registraturen seines letzten Verweilens in Jena. Fuhr mit Ottilien und Hofrath Meyer spazieren. Speisten zu fünfen. Manches durchdacht. Abends Hofrath Meyer, lasen im Leben des Fürsten Schwarzenberg.

2. Abschrift der Expeditionen des Cammerraths von Goethe. Vorarbeiten zu den nächsten Heften. An Serenissimum einige Vorträge. Nebenstehendes: An d'Alton Kupfer und Gipsmodelle nach Bonn. Mit Walther spazieren gefahren. Der Professor Heusinger. Mittag zu vieren. Die Früharbeit fortgesetzt. Aus dem Leben des Fürsten Schwarzenberg gelesen. Abends mit Hofrath Meyer dasselbe fortgesetzt. Verabredung wegen Correggio und Rauch.

3. Gestriges Mundum fortgesetzt. Fernere Behandlung der meteorologischen Papiere. Schrön von Jena ein Schreiben überbringend. Mittag zu drey. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Nach Tische Fürst Schwarzenbergs Leben. Abends kleine Gesellschaft. Der Elsasser Tenorist ...... sang einiges. Die Kinder aßen unten, die Reise Ottiliens mit der Gräfin Henckel ward besprochen.[257]

4. Mundum des jenaischen Berichts vollendet. Concepte von Briefen, Vorträgen. Munda der Ersteren: An Herrn Obermedicinalrath Blumenbach nach Göttingen (von meinem Sohn geschrieben). Frau Hofrath Schopenhauer. Geh. Referendar Helbig wegen Schrön. Starke Sendung von Conta mit bedeutenden Nachrichten von griechischen, türkischen und andern Geschichten. Die Frauenzimmer bereiteten sich zur Abreise vor. Wir speisten zusammen. Mein Sohn war auf Bauexpedition. Nach Tische das nächste Manuscript zu den laufenden Heften. Abends Hofrath Meyer. Demselben die Neuigkeiten communicirt. Er ward zur Hoheit gerufen. Ich setzte meine Arbeiten fort.

5. Fuhr Frau Gräfin Henckel mit den Frauenzimmern ab. Hofrath Rehbein bey Zeiten. Mancherley Vor- und Nacharbeiten zu den Heften. Expeditionen auf morgen. Die Frau Großherzogin ließ sich auf morgen ansagen. Mittag mit Walther. Nach Tische Vorarbeiten gegen alle Seiten hin. Abends Theegesellschaft.

6. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Professor Güldenapfel, Glückwunsch zu Anfang des 6. Jahres der restaurirten Bibliothek, nach Jena. Herrn Hofrath Voigt, autorisirte Quittung des Wallfischkopfs, Brandschiefer, Morphologie und Naturwissenschaft, dahin. Herrn[258] Wesselhöft einige Columnen zur Witterungslehre, zur Morphologie 2. Band 1. Heft bis Fol. 16, Kunst und Alterthum Revisionsbogen 7. Herrn Dr. Harnier nach Berlin, inliegend Empfehlungsbriefe. – Ingleichen Notiz wegen des Dihlschen Kütts an Serenissimum. Serenissima. Wurden die Mollerischen alten Denkmale vorgelegt und erläutert. Mittag zu dreyen. Nach Tische Ordnung in meinem Zimmer angefangen und manche Papiere beseitigt. Sodann einiges gefördert an den abzusendenden Mineralien. Hofrath Meyer, dann mein Sohn. Brief von Cotta.

7. An der Absendung der Mineralien beschäftigt. Hofrath Rehbein einen Brief von Göttingen bringend. Abgelehnte Anmeldung der Hoheit. Deßhalb der Hofrath Huschke. Sodann Rehbein abermals, der die Lithographirung des Blatts von Byron unternommen hatte. Fortgesetzte Expedition der Mineralien. Schreiben an Benecke. Zu Mittag zu zweyen. Nach Tische Gräfin Julie, das Porträt ihrer Schwester vorzeigend. Abends Professor Riemer. Einiges Manuscript zusammen durchgegangen. Kam Hofrath Rehbein. Einiges Geologische, besonders über Salzwerke. Professor Riemer blieb zu Tische.

8. Verschiedenes mundirt, zur Absendung vorbereitet: Herrn Bergrath Cramer nach Wetzlar.[259] Mit Walther spazieren gefahren gegen Neuwallendorf. Mittag zu dreyen. Nach Tische Fräulein Adele. Abends mit meinem Sohn. Geschäfts- und Lebenseinrichtung besprochen.

9. Expeditionen für morgen abgeschlossen. Kam der Bogen 8 Kunst und Alterthum und D. zur Naturwissenschaft in der Revision. Auszug aus dem Tagebuch von 1819. Mittags zu dreyen. Nach Tische die Revisionsbogen und Folge. Fräulein Adele. Schreiben von Nees von Esenbeck. Hofrath Meyer. Mein Sohn aus dem Schauspiel, dem Freyschütz.

10. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Cammerrath Frege die Catalogen zurücksendend nach Leipzig. Herren Meurer und Baumann, eingeschlossen an Fikentscher, nach Gera. Herrn Bergmeister Lößl nach Falkenau. Herrn Obermedicinalrath Blumenbach nach Göttingen, mit einem Kästchen Mineralien. Herrn Bergrath Cramer Kistchen mit Mineralien nach Wetzlar. Herrn Bergmeister Lößl eines deßgleichen nach Falkenau. Herren Meurer und Baumann eines deßgleichen nach Gera. – Mein Sohn fing die neue Registrande an. Verschiedenes zu den nächsten Heften und sonstigen Absendungen. Mittag mit meinem Sohn. Nach Tische das Nächste zu den laufenden Heften. Abends Professor Riemer; Revisionsbogen und sonst durchgegangen.[260] Oberbaudirector Coudray, die Foyer des Grundsteinlegens besprechend. O'Meara gelesen. Den magnetischen Apparat zusammen gesucht.

11. Abschriften verschiedener Expeditionen. Weitere Bearbeitung der laufenden Hefte. Mittag zu dreyen. Nach Tische an den laufenden Heften gearbeitet. Abends Hofrath Meyer. Verschiedenes durchgesprochen. Hofrath Rehbein hatte das Byronsche Blatt lithographirt zurückgebracht.

12. Verschiedene Abschriften, Schemata, Concepte. Brunneninspector Hecht von Franzenbrunnen, eine Sendung von Polizeyrath Grüner überbringend. Diese Sendung durchgeschaut und durchgedacht. Geschäftssachen in Ordnung. Mittag zu zweyen. Nach Tische die Frauenzimmer von Dessau kommend. Ihre Begegnisse erzählend. Enträthselung der Byronschen Handschrift. Hofrath Meyer brachte den Gerningschen Brief. Später Ottilie, über Byronsche Gedichte und sonst.

13. Zu dem nächsten Bogen Kunst und Alterthum. Herr Hecht von Franzenbrunnen ging weg, nachdem ihm die Mineralien- und sonstige Sammlungen vorgezeigt worden. Mittag zu fünfen. Sodann die Mineralien, die Polizeyrath Grüner gesendet. Abends Oberbaudirector Coudray seine Rede zu künftigem Sonntag vortragend. Professor Riemer wegen der Sammlung Gedichte auf[261] diese Feyerlichkeit. Hofrath Meyer. – Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena, Revisionbogen 8 Kunst und Alterthum und D. zur Naturwissenschaft. Herrn Hofrath Voigt Blätter von Zimmtbaum und Quasia dahin. Herrn Bergrath Lenz das Struvesche Heft über Nordamerika dahin. Herrn Clemens Ekel, Pater Prior, nach Töpel, eine Rolle, enthaltend Winkelmanns und Lessings Porträt von Müller, durch Herrn Hecht.

14. Concepte in oberaufsichtlichen Angelegenheiten durch meinen Sohn. Munda. Einiges zu den laufenden Heften. Frau Erbgroßherzogin und Demoiselle Masselet. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer. Geh. Staatsrath Schweitzer. Ersterer blieb länger und zu Tische. Brief von Geh. Oberregierungsrath Schultz.

15. Die nächsten Geschäftsexpeditionen theils concipirt, theils mundirt: Verordnung an Casseschreiber Sehrwald. Rath Vulpius wegen der vorseyenden Geschäfte. An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin Sendung vorbereitet. Mittag zu vieren. Abends Hofrath Meyer, Sueton's Tiberius angefangen.

16. Abschriften von Mantegna für Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. Einiges an den currenten Heften. Sonstige Expeditionen: Sämmtliche Expeditionen die Anstellung des Metius bey[262] der Veterinärschule betreffend an Herrn Dr. Weller. An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin, mit dem Revisionbogen Mantegna. – Lieutenant Püttmann von Berlin, Schwager des Geh. Oberregierungsraths Schultz. Mittag zu fünfen. Kefersteins geologische Karten von Deutschland. Dr. Weller, mit Bernhard von Knebel. Les Travers des Salons et des Lieux publics, par le Joyeux de Saint- Acre. Hofrath Meyer, Rauchs von Berlin Brief bringend. Besprechung darüber und Resolution.

17. Ganz früh Herr Geh. Staatsrath Schweitzer die Urkunde zum Grundstein zur Unterschrift bringend. Dr. Weller und Bernhard von Knebel zum Morgen grüßend. Expedition für Berlin vorbereitet und sonstiges. Der Prinz und Herr Soret. Mit diesem die Eschwegischen Diamanten besehen. Mittag zu vieren. Nach Tische currente Hefte. Abends Professor Riemer; Byrons Bannfluch. Die Weihnachtsfeyer besprochen. Oberbaudirector Coudray, Relation der heutigen Feyer. Canzler von Müller seine Expedition erzählend.

18. Expeditionen in oberaufsichtlichen Geschäften. Der junge Müller, ihm das 7. Blatt von Mantegna übergeben. An currenten Heften redigirt. Oberaufsichtliche Geschäfte ferner meinem Sohn übertragen. Mittag zu vieren. Oberbaudirector Coudray und mein Sohn gingen in's Museum.[263] Abends Hofrath Meyer. – Herrn Geheimrath Willemer nach Frankfurt a. M. An Serenissimum verschiedenes.

19. Mein Sohn war mit Acten und Rapieren auf ober aufsichtliche Geschäfte bezüglich bemüht. Die neueingerichtete Registrande wurde fortgesetzt. Die nächsten Hefte behandelt. Herr Soret, die Eschwegischen Diamanten durchgehend und ihre Krystallisation verzeichnend. Nachricht von dem Tode der Frau von Staff zu Erfurt. Sendung von Eichstädt. Abends Hofrath Meyer, Soret, Oberbaudirector Coudray. – An Serenissimum die ersten Aushängebogen von Kunst und Alterthum.

20. Nebenstehende Expeditionen: Wesselhöfts Druckerey, Morphologie erster Revisionsbogen, Jena; Meyers Kunstgeschichte angezeigt. Verordnung an Herrn Dr. Weller, wegen Schmied Rohrmann. Verordnung an Herrn Hofrath Renner, Nachtrag zur Instruction des Gehülfen nach Jena. – Anderes vorbereitet. Um halb elf Uhr die Frau Großherzogin. Mittag zu dreyen. Nach Tische Kunst und Alterthum nächstes Heft. Abends Professor Riemer, dieselben Papiere durchgegangen, besprochen, so wie auch auf Wissenschaftliches bezüglich.

21. Laufende Hefte bearbeitet. Um zwölf Uhr die jungen Herrschaften. Mittag zu dreyen. Collecte[264] wegen des Ablebens der Frau von Staff in der Stadtkirche. Brasilianische Geologie nach Anleitung Herrn von Eschwege's. Hofrath Meyer Zeitungen und Tagsbroschüren.

22. An den laufenden Heften. Auszug des Jahrs 1819 geendigt. Mit Walther spazieren gefahren. Mittag zu fünfen. Nach Tische an dem Auszug fortgefahren. Fräulein Adele, Gräfin Line, Hofrath Meyer, Badeinspector Schütz. Letzterer blieb zu Nacht. Blieb zu Tische; mit ihm die neuste Schulordnung im Lande besprochen.

23. Auszug der Hälfte vom Jahr 1820. Schema zu einem Briefe an Graf Sternberg. Rehbein Anfrage wegen der Diamanten. Herr von Rennenkampff, Cavalier bey dem Herzog von Oldenburg. Mittag Döbereiner und Inspector Schütz. Mit ersterem Physisches und Chemisches. Bis zum Schauspiel Hofrath Meyer. Überdacht das vorgegangene Gespräch.

24. Briefe auf Physik und Naturgeschichte bezüglich aufgesucht. Prinz von Oldenburg und Erbgroßherzog. Um zwölf Uhr der kleine Prinz, Soret, auch Riemers Bruno. Mittag zu vieren. Mein Sohn speiste bey Coudray. Nach Tische Auszug aus den Taschenbüchern. Abends Professor Riemer, Oberbaudirector Coudray. Ersterer blieb zu Tische. Ging ich mit ihm einige Bogen durch.[265]

25. Concepte und Munda in Geschäftssachen. Um ein Uhr Fräulein Adele, besah einen Theil der Bologneser Schule; blieb zu Tische. Gegen Abend Canzler von Müller, das neue Kolbische Porträt bringend. Unterhaltung über vergangene Zeiten und Aufbewahrung von Nachrichten. Hofrath Meyer. Nächste Absendung seiner Kunstgeschichte besprochen.

26. Einige Registraturen und Munda. Auszug des Tagebuchs von 1820. Um zwölf Uhr Herr von Rennenkampff. Den Auszug von 1820 geschlossen. Einiges zur Tagsgeschichte von 1808. Mittag zu fünfen. Nach Tische fernere Betrachtung vergangener Zeiten. Abends Hofrath Meyer und Herr Soret, Welche um sieben Uhr weggingen. Hofrath Rehbein und Oberbaudirector Coudray; Erzählung wie die astronomische Vorlesung abgelaufen. Ferner das Büchelchen der Oper: Das Orakel.

27. Sendung von Döbereiner. Congreß zu Erfurt. Um zwölf Uhr Professor Kolbe, welcher mitspeiste. Fräulein Ulrike erzählte gegen Abend Theatergeschichten und -Verhältnisse. Hofrath Meyer. – An Dr. Weller mit 14 Thlr. 20 Gr. curr. Nach Jena. Herrn Hofrath Döbereiner von Hennings Einleitung, Quittung auf 25 Thlr. zu Glaserwaaren, den großen Magnetstein und Gestell durch Schorcht dahin. An Färber,[266] autorisirte Quittungen, Verfügung wegen der Betten, deßgleichen.

28. Meyerische Kunstgeschichte zu mundiren fortgefahren. Nebenstehendes expedirt: Serenissimo wegen Schwerdgeburth Bericht. Verordnung an Rentamtmann Müller. Deßgleichen an Dr. Weller nach Jena, Rohrmanns Vergleich betreffend. – Anfang des Jahres 1821 ausgezogen.

29. Abschrift vom Vortrag an Serenissimum wegen der rohen Diamanten. Die jungen Herrschaften nebst Prinzen von Oldenburg. Sendung für Wesselhöft vorbereitet. Mittag zu dreyen. Abends Gräfin Line, Canzler von Müller, von Rennenkampff. Nachts Hesperus.

30. Auszug des Tagebuchs von 1821. Herr Obrist von Eschwege. Mittag zu fünfen. Cactus Melocactus von Frankfurt. Berathung deßhalb. Heinrich der Vierte von Shakespeare, Übersetzung von Voß. Hofrath Meyer; die jenaischen Studentenhändel besprochen. Ingleichen die Unzufriedenheit wegen der neuen Uniformen. Heinrich der Vierte ausgelesen. – An Wesselhöft Revisionsbogen 9, Manuscript zum Schluß von Kunst und Alterthum.[267]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 8, S. 257-268.
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