December.

[302] 1. Meldeten sich Geh. Rath Schinkel und Reisegesellschaft. Einiges zu Kunst und Alterthum. Mittag Geh. Rath Schinkel, Geh. Rath Kerll, Dr. Waagen. Speisten zugleich mit Müller, Coudray und Meyer. Nach Tische verschiedenes vorgezeigt. Sie reisten noch den Abend ab. Ich blieb für mich und beachtete die Einzelheiten aufs neue. Der Diener Krause trat heute früh seinen Dienst an.

2. Auf das nächste Stück von Kunst und Alterthum die Aufmerksamkeit gewendet. Das Einzelne von gestern Abend wieder aufgenommen und überdacht. Prinz Mujo's Krankheit abgeschrieben. Herr Obrist von Lyncker, wegen dem Bibliotheksdiener Beyer sprechend, was für ihn zu thun sey beredend. Mittag für uns. Einige Zeit mit den Kindern. Sendung des Grafen Sternberg. Las in Hormayrs Taschenbuch für die vaterländische Geschichte die Legenden und die Geschichte der Krone von Böhmen. Überlegung wie aus dem Mattstedter eingegangenen Kohlenwerke einige Musterstücke zu erhalten.

3. Briefe mundirt, concipirt und vorbereitet. Einiges auf Kunst und Alterthum Bezügliche durchgesehen. Verschiedene Sendungen. Mittag für uns. Las Plato's Jon in der Stolbergischen Übersetzung. In dem Hormayrischen Wiener Handbuch Legenden[302] und Familiengeschichten. Herr Canzler von Müller, die Colossalbüste von Dante vorlegend. Eckermann von neuen Anmuthungen zur Mitarbeit an dem Europäischen Magazin erzählend.

4. Nebenstehendes mundirt und expedirt: Herrn Dr. Schrön die Wasserhöhe des Rheins. An Färber die Anfrage wegen der Kisten, Jena. An Fräulein von Jakob nach Halle. Herrn Professor Zelter, mit einem Werther und einer Medaille. – Wolf zeichnete nach seiner Art. Gedicht für Schellhorns gestrigen Jubeltag. Einiges an der Abschrift von Meyers Recensionen. Mittag für uns. Sodann das Wiener Taschenbuch betrachtet, besonders die Geschichte des Schlickischen Münzwesens zu Joachimsthal. Die Silbermünze dagegen betrachtet und was an Grafen Sternberg zu erlassen seyn möchte bedacht.

5. Rath Schellhorn für das gestrige Gedicht dankend. Abschrift der Meyerschen Recensionen geendigt. Der junge Müller wegen eines abzudruckenden Steines. Herr Soret und der Prinz. Serenissimus. Höchstdenenselben verschiedenes vorgewiesen und vorgetragen. Mittag für uns, ohne Ulriken, die aus dem gestrigen Ball wieder verletzt worden war. Hofrath Rehbein wegen dieser Angelegenheit. Nach Tische besonders auch neuere Kupfer angesehen. Abends Hofrath Meyer, wegen des Gemäldekatalogs und sonst. Mit Professor Riemer[303] den Anfang des Meyerschen Manuscripts durchgegangen. Schreiben von Willemer.

6. Livre d'Amour mit ausgemalten Kupfern von Serenissimo. Mancherley corrigirt, ausgefertigt, concipirt, besonders auch Briefe für die nächsten Tage. Mittag für uns. Kamen die Exemplare Morphologie von Jena. Valerie von Satori, ein neuer deutscher Roman. Livre d'Amour durchgesehen.

7. Vorbereitung zur Ankunft Ihro Hoheit der Frau Großherzogin. Derselben die Ausschiffung der Prinzeß von Brasilien vorgewiesen, ingleichen die lebendigen Berliner Festbilder von Hensel. Briefe von Weigel und Carl von Leipzig und Jena. Mittag für uns. Kupferstiche beschaut. Die nächsten Briefe und andere Expedienda durchgesehen. Später Wachlers Litteratur. – An Auctionator Weigel nach Leipzig, wegen der Kupferstich-Erstehung.

8. Eröffnung der Kiste von Paris. Mancherley Munda und Concepte. Mittag zu dreyen. Ulrike erschien nicht. Überlegung des Nächsten. Abends Canzler von Müller. Sodann in das Schauspiel. Ausführung der Bürger von Wien mit Staberls Lustigkeiten.

9. Brief an Graf Sternberg mundirt. Schreiben von Nees von Esenbeck erhalten. Einiges eingeschaltet in die Schillerische Correspondenz. Mittag[304] zu drey. Gegen Abend Doctor Eckermann. Sodann Oberbaudirector Coudray, das Nähere von der Petersburger Überschwemmung erzählend. Professor Riemer, ging mit demselben einige Meyerische Aufsätze durch. Er blieb zu Tische und wir verhandelten verschiedenes Litterarische und Moralische.

10. Der erste Starke Schnee. Vieles geordnet, berichtigt, vorgearbeitet. Im vordern Zimmer die Schillersche Correspondenz gesichtet und sorgfältig fortgesetzt. Heinrich Müller, die Probedrücke von Heinens Porträt bringend und das Geschäft überhaupt durchsprechend. Proposta di aleune Correzioni ed Aggiunte. Gedanken über einen Vorschlag an Nees von Esenbeck. Den plan von St. Petersburg aufgesucht. Mittag zu drey. Herr Canzler von Müller, dem den Abdruck des Heinischen Bildes übergab. War von einem Werke des Grafen Ségur die Rede. Nachher Hofrath Meyer, mit welchem einige Stellen der Kunstaufsätze durchging. Später Tausend und eine Nacht, von Breslau übersendet, zweyter Band.

11. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Carl, Kaufmann in Jena, mit 5 Thlrn. 3 Gr. Curr. An den Conducteur Schrön zu Jena. An Färber autorisirte Quittungen dahin. Herrn Breitkopf und Härtel nach Leipzig, Empfangschein[305] wegen des Buquoyschen Werkes. An Professor Riemer, wegen des französischen Catalogs. – Einschaltungen in die Schillerische Correspondenz von 1800. Canzler von Müller wegen der Pariser Büsten. Promemoria deßhalb an Ihro Hoheit den Großherzog. Baurevisor Klein, wegen des Mattstädter Kohlenwercks. Einige Emendationen au dem Manuscript von Kunst und Alterthum. Mittag zu dreyen. Tausend und eine Nacht, zweyter Theil. Gegen Abend Dr. Weller. Wurden mit ihm die Bibliotheks-Angelegenheiten und Privatgeschäfte durchgesprochen. Blieb derselbe zu Tische.

12. Schillersche Briefe für Kunst und Alterthum. Ich bedachte die Versendung der Morphologie. Herr Geh. Cammerrath Helbig wegen eines von Lindenauischen Briefes, nicht weniger die sämmtlichen graphischen Darstellungen zurückbringend. Ich beschäftigte mich ferner mit dem fertigen Manuscript Kunst und Alterthum. Mittag zu dreyen. Nach Tische Tausend und eine Nacht. Überlegung des ästhetischen und sonstigen Werths derselben. Professor Riemer, das Buchhändlerblatt mit Anzeichnungen zurückbringend. Einige Stellen in Hofrath Meyers Aufsätzen berichtet. Das Mayländische Werk gegen Crusca stellenweis durchgegangen.

13. Einen Brief d'Altons an Serenissimum bringend.[306] Abschrift von meinen Briefen von 1802 zu Kunst und Alterthum fortgesetzt. Briefe mundirt und Nebenstehendes expedirt: An Serenissimum, einiges zurück gesendet. Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt. – Demoiselle Facius. Noch einige Concepte von Briefen und Schemata von Aufsätzen. Mittag zu dreyen. Den morgenden Verkauf der Frauenvereinswaare besprochen. Nach Tische einige Concepte vorgenommen. Abends Herr Canzler von Müller, das Gemälde eines alten Schulmeisters von Gräfin Julie von Egloffstein vorweisend, von des Grafen Ségur russischem Feldzug erzählend. Tausend und eine Nacht fortgelesen.

14. Einzelnes vorgenommen. Auf heute Abend anderes vorbereitet. Briefe rein dictirt. Einiges mundirt. Einige Bemerkungen aufgezeichnet. Morphologische Packete gemacht und abgesendet. Mittag zu zwey; Ottilie war wegen des Frauenvereins abwesend. Gegen Abend mit John einiges nachgearbeitet. Besuch des Herrn von Helldorf. Herr Professor Riemer, mit welchem verschiedene Concepte durchgegangen wurden. Er blieb zu Tische und wir besprachen besonders auch die eigentlichen Entwicklungen der Sprache aus sich selbst und die großen dabey obwaltenden Schwierigkeiten, woher die Differenzen der verschiedenen Meynungen und die Unmöglichkeit sie zu vereinigen[307] entspringt. – Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Herrn Geh. Oberregierungsrath Nicolovius, Herrn Geh. Rath Langermann, Herrn Professor Zelter nach Berlin; mit 4 Heften Naturwissenschaft pp., adressirt an letzteren. Herrn Grafen Sternberg nach Brzezina. An die Weygandische Buchhandlung nach Leipzig.

15. Sämmtliche vorliegende Briefe mundirt. Die Angelegenheit wegen Güldenapfelischen Deputats durchgeführt, anderes beseitigt und berichtigt. Mittag zu vieren. Abenteuer des gestrigen Balles. Ich nahm nachher das in Frage seyende Güldenapfelische – Eichstädtische Deputat wieder vor, um ein kleines Actenfascikel zu formiren. Vorher war Fräulein Adele Schopenhauer dagewesen. Herr Hofrath Meyer, den Catalog des Museums bringend. Verschiedenes besprechend auf die Tabelle seiner alten Kunstgeschichte bezüglich. Herr Oberbaudirector Coudray, von seinen gegenwärtigen Beschäftigungen referirend. Sendung des Herrn Staatsrath Schweitzer. Dieselbe genau durchgegangen. Später Tausend und eine Nacht. – An Serenissimum die Boisseréeschen Steindrücke, vierte und fünfte Lieferung.

16. Promemoria an Herrn von Motz weiter arrangirt. Abschrift an der Schillerschen Correspondenz.[308] Einiges in den Branischen Miscellen und Minerva gelesen. Mittag zu vieren. Medwins Unterredungen mit Byron. Abschriften zu dem Promemoria für Herrn von Motz. Später für morgen vorgearbeitet und schematisirt. Herr Hofrath Soret, die goldne und silberne Medaille von Genf vorzeigend und manches besprechend.

17. Abgeschlossen den Aufsatz für Herrn von Motz. Mehrere Munda und Concepte. Nebenstehendes mit einem Blatt für Herrn Nees von Esenbeck und Herrn Beer: Herrn Präsident Nees von Esenbeck mit 4 Exemplaren Morphologie: 1 Nees von Esenbeck, 1 Herrn Oberbergrath Nöggerath, 1 Herrn Professor d'Alton, 1 nach Paris. – Pasten-Sendung von Berlin. Mittag zu vieren. Tausend und eine Nacht fortgelesen. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Sodann Herr Dr. Eckermann. Mit letzterem, der fortfuhr Englisch zu lernen, über englische Litteratur und Geschichte. Auch die großen Vortheile, solche zu studiren. Dann ward über das Byronsche Leben in Italien und Griechenland gesprochen.

18. Einige Briefe mundirt. Nebenstehende Expeditionen abgeschlossen und expedirt: Herrn Dr. Storch, Medicinalrath, nach Salzburg. Herrn Jos. Max, Buchhändler, nach Breslau. An Fräulein Therese von Jakob nach Halle.

[309] Herrn Präsident von Motz

nach Jena, das Güldenapfelsche

Fruchtdeputat betreffend.

Herrn Frommann,

mit einer Medaille für Alwina.

An Färber,

autorisirte Quittungen

zurück.

}Sämmtliches nach Jena.

An der Correspondenz fortgeschrieben, zu Kunst und Alterthum. Mittag zu vieren. Gegen Abend Herr Eckermann und der Engländer Jelle. Nachher Herr Oberbaudirector Coudray, welcher von einem vorseyenden Bau im Schlosse, von der Dampfheizung, einem Ausflug nach Erfurt und seinen jetzt am Ende des Jahrs gehäuften Geschäften erzählte. Tausend und eine Nacht. John hatte an meinen Briefen von 1802 an Schillern geschrieben.

19. Meine Briefe an Schiller von 1802 für Kunst und Alterthum. Für eben dies neue Heft manches vorbereitet. Besonders das Einzelne näher gerückt und in Ordnung gebracht. Schmeller von seiner Abreise nach Jena sprechend. Mittag die jungen Heygendorfe, Rath Hage, Professor Riemer, Hofrath Rehbein, Dr. Eckermann, Secretär Kräuter und Rinaldo Vulpius. Später Graf Blankensee. Sodann Präsident von Ziegesar und Canzler von Müller. Abends für mich. Vorbereitung auf morgen. Tausend und eine[310] Nacht. Ein Brief von Frau von Helbig, durch Graf Blankensee.

20. An den einzelnen Paragraphen, John schrieb an einzuschiebenden Schillerischen Briefen. Besuch des Herrn Geh. Staatsrath Schweitzer, wegen eines fraglichen Orientalisten. Besuch Herrn Frommanns. Über das Lexicon von Riemer. Andere Unternehmungen, buchhändlerische. Madame Frommann und Alwine, für die Medaille dankend, John schrieb an den Briefen für Kunst und Alterthum fort. Mittag zu dreyen. Abends Eckermann, mit dem jungen Doolan. Abends allein. Die d'Altonischen Affen durchgesehen, auch Raubthiere verglichen. Redigirt an den Briefen von 1802. Tausend und eine Nacht. – Herrn Frommann Manuscript zu Kunst und Alterthum bis Fol. 66 incl.

21. Heiterer Morgen und Sonnenschein. Einschaltungen in die Schillerische Correspondenz von 1802. Frau Großherzogin betrachtete erst d'Altons Händewandler, Sodann die neusten Boisseréeschen Sendungen. Concepte zu Briefen dictirt. Mittag zu dreyen. Betrachtung über das was man Geist in der Unterhaltung nennt. Canzler von Müller, einen Brief von Gräfin Line und General Klinger bringend. Für mich, die Parlements-Reden des Lord Byrons, später Tausend und eine Nacht.[311]

22. Briefe mundirt. Abschriften der Einschaltungen von 1802. Dr. Röse, welcher sich mit Herzog Bernhards Geschichte beschäftigt und deßhalb in Paris war. Meine Schwiegertochter hatte Gesellschaft zum Abschied der Mandelslohischen. Madame Eberwein sang. Kam ein Brief von Melchior Boisserée, die Steindrucks-Angelegenheit in's Klare setzend. Übersah ich den Aufsatz an die Großherzogin wegen der Mittellinie des Barometers, ingleichen an den Großherzog eben wegen des Steindrucks. Mittag zu drey. Die Frauenzimmer mit ihren Christgeschenken beschäftigt. Betrachtung des Briefes von Melchior Boisserée. Projectirter Auszug aus demselbigen. Promemoria deßhalb concipirt. Nicht weniger über die Mittellinie des Barometers einen Aufsatz angefangen.

23. Nachts schrecklicher Sturm; Tiefe des Barometers. Abschrift des Auszugs aus dem Boisseréeschen Brief. Ich completirte in das Exemplar von Kunst und Alterthum meine Briefe an Schiller. Herr Rath Hage wegen einiger Münzen für den jungen Heygendorf. Mittag zu drey. Nach Tische die Boisseréeschen Steindrücke angesehen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Sodann Eckermann. Ferner Oberbaudirector Coudray. Wurden die Nubischen Kupfer von Gau angesehen. Oberbaudirector Coudray produzirte sein Pentazonium. Nachher berieth ich mich mit Meyern darüber,[312] welcher mir die neusten Schloßereignisse vortrug. Beredung wegen des Catalogs für's Museum.

24. Promemoria wegen Heinrich Müller. Sendung von Ernst Meyer, die Euphorbien von Röper. Ordnung in verschiedenen Dingen, mein Zimmer aufgeräumt. Buquoys neustes Werk betrachtet. Weihnachten an Professor Riemer. Mittag zu drey. Beschäftigung der Frauenzimmer mit den Christgeschenken. Mannigfaltige Übersichten und Vorbereitungen. Abends Professor Riemer. Wir gingen ältere Aufsätze durch. – An den Professor Güldenapfel nach Jena das Verzeichniß der Incunabeln. Herrn Dr. Ernst Meyer nach Göttingen, mit einem morphologischen Hefte II, 2. An Hofrath Voigt nach Jena, durch Schmeller.

25. Christfest. Sendung von Herrn von Martius letzte Palmen-Lieferung. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg, mit einem Heft Morphologie II, 2. Herrn von Martius nach München, mit einem dergleichen. – Hofrath Rehbein. Ärztliche und psychische Unterhaltung. Demselben die Palmen vorgewiesen. Mittag Hofrath Meyer. Vorher mit demselben die neuen Steindrücke angesehen. Was noch für Kunst und Alterthum zu thun sey besprochen. Gegen Abend Herr Canzler. Verschiedenes von Petersburg. Nachrichten durch[313] den General-Adjudanten des Kronprinzen von Oranien.

26. Mit meinem Sohn oberaufsichtliche Geschäfte abgethan. Nebenstehendes mundirt: Herrn Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M., mit einem Heft Morphologie II, 2. Der junge Frommann besuchte mich und erzählte von der Gothaischen Schulfeyer. Mittag Eckermann. Nach Tische die angekommenen Beutherischen Decorationen angesehen und betrachtet. Später die Schillersche Correspondenz vom Jahre 1794 durchgesehen, die aufzuklärenden Stellen bemerkt, auch die Chronik desselbigen Jahres durchgesehen.

27. Mehrere Vorbereitungen. Überlegung wegen der Angelegenheit des Schauspiels. Betrachtungen zu der Schillerschen Correspondenz von 1794. Schwerdgeburth, das Bild des Vogelschießens bringend. Die jungen Heygendorfe und Dankelmann, Abschied zu nehmen. La Gaule Poëtique. Einschaltungen in die Schillersche Correspondenz. Mittag zu vieren. War von der gestrigen Vorstellung des Don Juan die Rede. War morgens Dr. Schrön dagewesen und hatte die graphische Darstellung vom October überbracht. Ich übergab ihm die übrigen mit dem Auftrag ein Portefeuille machen zu lassen und sie bey der Sternwarte zu verwahren. Gegen Abend mit Walthern die alten Münzen angesehen. Die Schillersche[314] Correspondenz von 1794 in Rücksicht der dazu erforderlichen Noten durchgesehen. Einige Schubladen Mineralien vorgenommen. – Herrn Geh. Staatsrath Schweitzer, Einladung. Herrn Canzler von Müller, Brief an Flatters nach Paris.

28. Ordnung in vielem gemacht, mundirt und concipirt. An Kräuter die Insertionsgebühren für Jena. An Schwerdgeburth die Medaille nach gestriger Verabredung. Der junge Baron von Pappenheim und von Gersdorff. Ich zeigte denenselbigen einige Schubladen Mineralien vor. Mittag zu vieren. Nachher Beschäftigung mit den Schillerschen Briefen. Abends Professor Riemer. Briefe von 1802 für Kunst und Alterthum. Gräfin Julie Egloffstein, die Beutherischen Decorationen angesehen. Nachher die einzelnen Bemerkungen für Kunst und Alterthum durchgegangen, die Wichtigsten Puncte besprochen.

29. Die Decoration für Berlin gepackt. Einiges Einzelne dictirt. Die Instruction für's Museum, abgeschrieben und completirt; mit Hofrath Meyer zu bereden. Nebenstehendes abgeschlossen und expedirt: Herrn von Knebel zwey Medaillen nach Jena. Herrn Hofrath Sartorius eine silberne. An Färber, eine Capsel mit Herbarium vivum von Serenissimo, nach Jena. – Manches Briefliche vorgearbeitet. Mittag zu vieren. Gegen[315] Abend Herr Canzler von Müller, die Angelegenheit mit Flatters in Paris besprechend. La Gaule Poëtique gelesen. Die Hälfte des Jahrgangs der Correspondenz von Schiller 1794 nochmals durchgegangen.

30. Verschiedenes dictirt zu den Noten der Schillerschen Correspondenz. Anderes mundirt und vorbereitet. Mittag Geh. Staatsrath Schweitzer und Generalsuperintendent Röhr. Brief von Herrn von Nagler und Nees von Esenbeck. Überlegung des einen und andern. Mit den Kindern eine Stunde. Für mich die Gaule Poëtique.

31. Briefe bezüglich auf die gestrige Sendung von Berlin. Abschriften für Kunst und Alterthum. Brief von Knebel. Nähere Überlegung des Bevorstehenden. Dr. Schrön dankend für den gegönnten Platz in den wissenschaftlichen Heften und sonstige Begünstigung. Herr Genast, Nachricht von der Verheyrathung der jüngsten Mamsell Böhler, auch sonstige Nachrichten. Mittag zu dreyen. Nach Tische fortgesetzte Überlegung der nächstbevorstehenden Geschäfte. Abends Professor Riemer, den ersten Bogen von Kunst und Alterthum durchgehend. Herr Canzler von Müller, wegen des Briefs an Flatters. Oberbaudirector Coudray, das Pentazonium bringend. Es wird angesehen, gebilligt und mit Riemer das Nähere besprochen.[316]


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 10.
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