September.

[104] 1. Concepte und Abschriften. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Begas nach Berlin. Herrn Professor Zelter dahin, ein Blättchen für Rösel; Beilage über sein Porträt. – Facius Arbeiten des jungen Straube in Wachs vorzeigend Herr ...... Später Herr Murray. Zu Mittag die Herren Hummel, Vogel, Eberwein, Riemer, Hase, Schütz und Demoiselle Sylvestre. Abends kurze Zeit mit Ulriken, kurze Zeit spazieren gefahren. Später Miscellen von 1827.

2. Briefe diktirt. Einiges vorbereitet. Brief aus Carlsbad. Im Kupferstichcabinet Ordnung gemacht. Packet von Minden, mit Ringen und andern Sendungen. Vorbereitung auf Morgen. In Brans Miscellen über Cannings Administration. Die Ausstellung ward meistens in Ordnung gebracht.

3. Nebenstehendes: Serenissimo, Glückwunsch. Serenissimae, Meldung der Kunstausstellung. – Brief von Carlyle aus Edinburgh und Baron Dupin von Paris. Auch von der jungen Facius. Von Göttling, Übersetzung ins Griechische der neuen Sirene. Besuchte die Ausstellung und ordnete einiges an zu mehrerer Schicklichkeit. Zum[104] Besuch Herr Graf Beust von Bonn, Herr Canzler von Müller, Herr Präsident von Motz und Herr von der Capellen, ehemaliger Gouverneur von Batavien. Interessante Gespräche über Natur, politisch-ökonomische Verhältnisse am Rhein, in Mexico, bezüglich auf die Elberfelder Gesellschaft, ferner über Batavien, Java überhaupt und die Inseln. Besonders auch über den Besitz der Engländer, auch den Character des Gouverneur Raffles. Mittags mit Familie. Nach Tische mit Hofrath Meyer in der Ausstellung, wo wegen Serenissimi Bild um einen goldnen Rahm Anstalt getroffen wurde. Mit demselben nachher im obern Theil spazieren gegangen. Tag und Abend waren sehr schön. Abends in der Minerva den Krieg Rußlands mit Persien betreffend.

4. Schreiben an Professor Huschke Concept Berichts wegen des dreifachen Urlaubsgesuches. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Frau Gräfin Henkel. Zelters Porträt. Auch einige Restaurationen von Lieber vorgezeigt. Nachher von Reutern und Joukoffsky dazu Herr von Schweitzer, Hofrath Meyer. Mittag Herr von Hennings, Dr. Eckermann. Chromatika, auch Berolinensia Literaria u.s.w. Abends Professor Riemer, griechische Übersetzung der neuen Sirene. Sonstiges Literarisches, Unterschied der verschiedenen Sprachen.

5. Nebenstehendes: Herrn Dr. Huschke nach Jena.[105] Herrn Dr. Weller dahin. – Concepte und Munda. Die Zeichnungen des Herrn von Reutern durchgesehen. Derselbe mit Herrn Joukoffsky, Belobung seiner besondern Kunstfertigkeiten. Weitere Kunst- und Lebenszwecke. Vorgelegte Umrisse von Kniep. Herr Staatsminister von Fritsch, kommend von Dresden. Schreiben von Herrn von Bonnstetten und Streckfuß. Die Herrschaften besuchten die Ausstellung. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tisch fortgesetzte Unterhaltung, Wiederholung der von Reuternschen Zeichnungen und Betrachtung des mannichfaltig Mitgetheilten und Angekommenen.

6. Einige Concepte und Munda. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Professor D'Alton nach Bonn. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Stuttgart.-Herr von Reutern und Joukoffsky, commentirendes Gespräch über Helena. Miß Chambers. Mehrfache Sendung. Mittag mit Ulriken und Wölfchen. Die neue Übersetzung der Nibelungen wieder vorgenommen. Im Kupferstichzimmer einiges geordnet. Abends Gräfin Line im Garten. Sodann die Herren von Reutern und Joukoffsky nochmals. Beide verehrten schöne Zeichnungen. Erhielten Medaillen dagegen. Canzler von Müller, einen Brief des Königs von Bayern Majestät vorweisend, in Bezug auf seine letzte Anwesenheit.[106]

7. Nebenstehendes: An Frau Baronin von Levetzow nach Carlsbad. – Die Zeit mit Expeditionen, Ordnen, Heften und Durchsichten zugebracht. Der Ökonom Krämer, welcher einige ausgegrabene Münzen, Scherben und sonstiges Alterthum mitbrachte. Steinschneider Facius wegen seiner Tochter anfragend. Der Maler Zahn, sich mit Pompejischen Zeichnungen meldend. Es wurden mehrere Zeichnungen eingerahmt. Die Angelegenheit Schubarths in Hirschberg bedacht. Mittag Herr Hofrath Meyer. Herr Canzler und Herr von Reutern. Sodann Professor Riemer, die Wanderjahre mit demselben durchgegangen.

8. Früh in den Garten gefahren. Alsdann bey den Thieren am Schießhause. Zurück in den Garten. Besuchte mich ...... Referendar bey dem Stadtgericht in Berlin. Gegen 1 Uhr zurück. Fand die Herren Zahn von Cassel, Meyer, Coudray, Eckermann, Riemer. Beschäftigt die von ersterem mitgebrachten Zeichnungen zu beschauen. Speisten sämmtliche zusammen. Sodann Canzler von Müller, einiges von Reutern und Joukoffsky bringend, besprechend und verlangend. Herr Erbgroßherzog Abschied zu nehmen, indem er eine kurze Reise anzutreten beabsichtigt. Gräfin Julie Egloffstein, Yasnowsky Porträt von derselbigen. Einiges überlegt und vorbereitet.

[107] 9. Die Rücksendung an Schubarth besorgt. Mit Aufräumen und Ordnen beschäftigt. Goldschmied Koch, Bestellung. Im Hausgarten. Mittag für uns. Mit meinem Sohn spazieren gefahren über Lützendorf und Gaberndorf. Canzler von Müller. Differenz wegen der Antwort an des Königs von Bayern Majestät.

10. Mit Schuchardt theils Munda theils Concepte, vielfältig. Gegen 1 Uhr der Casseler Maler Zahn. Seine Pompejanischen Durchzeichnungen vorlegend. Dazu Oberbaudirector Coudray, auch Dr. Eckermann. Ferner zeigte er das Vorgestrige auch den Meinigen zu allgemeiner Bewunderung der unschätzbaren Dinge. Wir gratulirten uns zur Publication solcher Kunstwerke und hofften von den Pompejanischen Ausgrabungen eine Reform der seit dreißig Jahren thörig retrograden deutschen Kunst.

11. Mit Schuchardt Munda und Concepte. Nebenstehendes: Herrn Börner nach Leipzig. Herrn Professor Ficinus nach Dresden, eine Medaille in Bronze. – Manches andere revidirt und vorbereitet. Barchewiz, Studiosus aus Schmiedeberg, in Berlin studirend. Fortgesetzte Expeditionen und Vorbereitungen. Gäste, Maler Zahn die Durchzeichnung vorlegend von Herkules und Telephus, Candelaber und andere Kleinigkeiten. Fuhr nach Tische mit Eckermann über Gaberndorf zurück.[108]

12. Blieb für mich. Einiges am Hauptgeschäft gefördert. Ludens Geschichte des Mittelsalters. Delrio. Mittag Maler Zahn, Coudray, von Müller und Eckermann. Ersterer legte Durchzeichnungen vor, Chiron und Achill. Opfer der Iphigenie. Bacchus und Ariadne. Letzteres ganz neu ausgegraben. Einzelne Ornamente, auch Probedrücke von den Umrissen des herauszugebenden Werks. Fuhr mit Eckermann zum Jakobsthore hinaus über Tiefurt zurück und beschäftigte mich mit Wölfchen.

13. Vorliegende Concepte durchgesehen. Um 11 Uhr ins Armbrustschießhaus, die Kaufmannische Büste Ihro Hoheit des Großherzogs zu sehen. Es war ein artiges Fest bereitet; die Schützen schossen noch der Scheibe, es war Musik und eine anständige Speisetafel. Gebeten waren die nächsten Hausfreunde. Mittag mehrere derselben zu Tische. Abends mit Wölfchen gegen Belvedere zu. Zeitig zu Bette.

14. Concepte und Munda. Betrachtungen über National-Literaturen gegen sich selbst und gegen benachbarte Völkerschaften. Stockende National-Literaturen durch Fremde angefrischt. Mittag Herr von Henning, Zahn und Eckermann. Mit ersterem manches Chromatische, allgemein Literarische, auch besonders Berlinische. Abends Professor Riemer. Wanderjahre zweyter Theil.[109] Das nußbraune Mädchen, zweyte Folge. Leßmanns Roman.

15. Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller, Jena. An Färber dahin. Herrn Professor Dr. Göttling, die Tagebücher zurück. Serenissimo wegen Urlaubsgesuchen. – Goldschmied Koch, ihm einige Ringsteine zur Fassung übergeben. Herr von Simolin, Curländer, aus Paris kommend. Manches verständig von den neusten Zuständen und Ereignissen erzählend. Um 12 Uhr mit Wölfchen nach Belvedere. Im Garten spaziert, mit Herr von Beulwitz gesprochen. Den aus der Stadt zurückkommenden Prinzen begrüßt. Mit Herrn Soret auf sein Zimmer. Er verehrte mir verschiedene Mineralien. Bey Tisch Herr Frommann. Professor Heinroth von Leipzig. Rath Vogel. Professor Riemer. Maler Zahn, welcher früh Ihro Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin seine Zeichnungen vorgelegt hatte und von der Aufnahme höchst vergnügt war. Er nahm Abschied. Besuch von Munk, einem jungen Orientalisten von Berlin, der nach Bonn und Paris geht. Mit Herrn Canzler ums Webicht gefahren. Abends für mich. Stille Vorbereitung auf morgen. Zeitig zu Bette.

16. Zum Hauptzwecke gearbeitet. Der Theolog Henke, brachte seine Dissertation über die Epistel des Barnabas. Angenehmes Gespräch mit ihm, über[110] die Nothwendigkeit, daß auch nunmehr für die Ächtheit gewisser Schriften gestritten werde. Kupferstecher Lüderitz von Berlin mit noch einem Kunstgenossen nach Paris gehend. Einige ihrer Arbeiten bringend. Graf Bernstorff, jüngerer Bruder des preussischen Ministers, Sohn der Gräfin, gebornen Stolberg, mit welcher früh in näheren Verhältnissen gestanden. Mittag für uns. Nach Tische mit meinem Sohn Unterhaltung. Dazu kam Oberbaudirector Coudray, die Angelegenheiten des Malers Zahn betreffend. Abends Pompeiana studiert in den bisher herausgekommenen Schriften.

17. Absendungen nach Stuttgart und Augsburg vorbereitet in Bezug auf die Herausgabe meiner Schriften. Mittag Herr Geheime Rath Schweitzer und General-Superintendent Röhr. Blieb sodann für mich und suchte die Auswahl von Kupfern und Zeichnungen fortzusetzen. NB. Früh Morgens zwey reisende Engländerinnen Mrs Charles Enderby, Blackheath. – An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart.

18. Das Hauptgeschäft gefördert. Nebenstehendes expedirt: Herrn Reichel nach Augsburg. Herrn von Cotta nach Stuttgart. Herrn Alfred Nicolovius, Berlin. Herrn Professor Rauch dahin. Herrn Professor Zelter dahin. Herrn Grafen Brühl dahin. Beide an Herrn Wilhelm[111] Zahn aus Nenndorf. Kunsthandlung von Schenk und Gerstäcker, Berlin unter den Linden. – Frau Großherzogin Königl. Hoheit die Aegyptiaca von Rühle vorgewiesen; nicht weniger Gau's Nubien. Zu Mittag mit den Kindern allein. Nach Tische spazieren gefahren. Nachdem Professor Riemer, Vogel, Herr Canzler. Von Gotha Herr von Schlotheim vorüberreisend.

19. Um 10 Uhr Varnhagen von Ense. Um 1 Uhr Frau von Münchhausen, dann Herr Kanzler von Müller mit Perofsky. Zu Mittag Frau und Fräulein von Münchhausen, Töpfer, Tiezmann und Eckermann. Um 4 Uhr Frau Staatsräthin Uhden, Tochter und Ifflands Schwägerin. Blieb die Mittagsgesellschaft noch einige Zeit beysammen. Dann las ich in Krugs von Nidda Lokal-Umrissen kleiner Reisen.

20. Am Hauptgeschäft. Nebenstehendes: Herrn Banquier Frege und Comp. in Leipzig. Herrn Banquier Elkan, Assignation. – Manches andere beseitigt. Leibarzt Vogel mit Frau und Schwager ...... der Baukunst Beflissenem, gegenwärtig Zu Berlin. Cours de Littérature grecque moderne par Jacovaky Rizo Néroulos. Mittag Herr und Frau von Wegner und Herr von Simolin. Nach Tische Vorzeigung mancher interessanten Gegenstände. Abends weiter gelesen an der neugriechischen Literatur.[112]

21. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart. Herrn Geheimen Hofrath von Cotta dahin. Herrn Factor Reichel, Packet enthaltend die letzten Bände der 3. Lieferung. – Maler Lobe den illuminirten Prospect von Weimar vorzeigend. Buchbinder Bauer, einiges übergeben. Abschrift der gestrigen Arbeiten zum Hauptzweck. Kleine Ansichten vom Mayn und Rhein, illuminirt, auch von Loben vorgelegt. Hofrath Müller und Frau, von einer Rheinreise nach Dessau, ihrem Wohnort, zurückkehrend. Mittag mit den Kindern allein. Um 6 Uhr Professor Riemer an den Wanderjahren fortgefahren.

22. Herr Genast mit Dr. Luit aus Heidelberg. Brief- und sonstige Concepte, auch Munda. Um 12 Uhr im untern Garten. Um 2 Uhr nach Hause. Waren zu Tische Herr und Frau Professor Riemer, Herr und Frau Dr. Vogel und Schwager. Abends allein.

23. Nebenstehendes: An Madame Dreyßig nach Tonndorf, Blumenstock und Medaille. Herrn Professor Göttling, wegen Wellers Urlaub, nach Jena. – Wie gestern Concepte und Munda zu den nächsten Posttagen. Zeichenmeister Lieber. Mit demselben das Nächste, was zu seiner Einrichtung zu thun sey, verhandelt. Demoiselle Seidler von Jena zurückkehrend. Um 12 Uhr Ihro[113] Königliche Hoheit der Großherzog. Zu Tische Dr. Eckermann. Mit demselben spazieren gefahren. Um 6 Uhr Herr Canzler von Müller.

24. Geheime Hofrath Ludens Geschichte des Mittelalters 1. Band. Rinaldo Vulpius, wegen des Lieberi schen Ateliers. Halb 9 Uhr mit Dr. Eckermann nach Berka. Inspector Schütz am Badeplatz getroffen. Mit demselben gefrühstückt. Um 11 Uhr mit demselben nach Tonndorf gefahren. Madame Dreyßig war nicht gegenwärtig. Besuchten ihren Garten, geführt von ihrem Factor und dem jungen geschickten Gärtner. Georginen und Astern waren noch immer vorzüglich, ob sie gleich durch die letzten Nachtfröste gelitten hatten. Hinwärts waren wir den Bergweg zum Weimarischen Thor hinaus gefahren. Rückwärts das anmuthige Thal bis München, sodann die Chaussee bis Berka. Bey Herrn Bade-Inspector zu Tische. Später Frau Amtmann Zeutzsch. Wir hatten den Tag über in Erinnerung voriger Zeiten gelebt. Um 6 Uhr nach Weimar zurück. Herr Landesdirections-Rath Töpfer in Bezug auf die Anfrage wegen eines alten vermuthlich römischen Thurmes im Eisenachischen.

25. Lubens Werk fortgesetzt. Concepte und Munda vorgearbeitet. Starke Sendung von Publicis durch Herrn von Conta. Herr von Schischkow, Kurator der Akademie Charkow, welcher mir das Diplom[114] eines Ehren-Mitglieds von dortiger wissenschaftlicher Societät überbracht hatte. Besuchte mich abermals und ward über Akademien, deren wissenschaftlich-politische Tendenzen pp. gesprochen. Sodann Herr Müller von Frankfurt a. M., in Po stangelegenheiten hier sich aufhaltend, über die immer vermehrte Schnelligkeit der Communicationen sprechend. An den Salon gegangen um die schön blühenden Georginen zu sehen. Auf dem Rückweg Gräfin Julie Egloffstein, welche über ein Porträt Serenissimi sprach, das sie zu unternehmen gedenkt. Mittag Frau Oberkammerherrin und Gräfin Line. Nach Tische Professor Riemer zur Spazierfahrt abgeholt. Er blieb Abends bey wir und wurde wegen der Fortsetzung von Kunst und Alterthum verhandelt. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgart.

26. Einiges besorgt. Sodann aber mit Dr. Eckermann zum Jakobsthor hinausgefahren an die Hottelstedter Ecke. Sodann um den Berg nach Ettersburg. Das Schloß und die Seitengebäude durchaus besehen. Die daselbst aufgehängten Bilder und aufbewahrten Tapeten beaugenscheinigt. Sodann wieder zu Tische in Weimar zurück. Mittag zusammen gespeist. Manches verabredet. Abends Dupin, Forces productives et commerciales de la France. Zeitig zu Bette.

27. Nachts und früh beschäftigt einige Lücken am[115] Hauptwerke auszufüllen. Nebenstehende Briefe abgeschlossen. Herrn Dr. Iken nach Bremen. Herrn Geheimen Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. – Anderes vorbereitet. Mit Herrn Geheimen Rath Streckfuß um 12 Uhr spazieren gefahren. Mit demselben über manches conversirt. Speiste derselbe mit uns, auch Professor Riemer. Nach Tische Doctor Eckermann, der mit jenen Weg ging. Fuhr mit Ulriken gegen Jena zu. Abends Oberbaudirector Coudray wegen der Schillerschen Reliquien und deren Translokation gesprochen. Kam Dr. Eckermann. Einiges wegen unseres Vorhabens für Kunst und Alterthum. Betrachtung des polygnotischen Gemäldes von Gebrüder Riepenhausen. Erhielt eine Sendung von Herrn Beuth aus Berlin. Betrachtung eines Schellingschen Briefes, welchen schon früh Gräfin von Fritsch von Carlsbad mitgebracht hatte. Betrachtung der Gipsabgüsse gedachter Beuthischen Sendung. NB. Diese Tage her heiterer wolkenloser Himmel bey 27' 4''.

28. Kaufmann fuhr im Abgießen fort. Mein Sohn hatte die Lauftreppe an den Wänden anzeichnen lassen. Ich diktirte Schuchardten einiges für Kunst und Alterthum. Herr Oberbaudirector Coudray wegen des Sarkophags. Herr Hofrath Schwabe Mineralien bringend vom Grafen Alexander Stroganoff. Reisende aus Wien. Mittag für[116] uns. Gegen Abend für mich in den Garten. Fuhr gegen 6 Uhr zurück. Fand Herrn Oberbaudirector Coudray mit der verabredeten Zeichnung. Sodann mit Herrn Professor Riemer. Beide vergnügten sich mit den von Berlin angekommenen Gipsabgüssen. Mit Professor Riemer über Kunst und Alterthum gesprochen. Sodann die Riepenhausischen Kupfer nach Polygnot vorgewiesen.

29. Den gestern erhaltenen Brief von Zelter beantwortet und manches gemeldet. Das Hauptgeschäft gefördert. Von Serenissimo gleichfalls Stroganoffische sehr schöne Mineralien von Jena. Mittag Hofrath Vogel. Oberbaudirector Coudray, sich an den angekommenen Basreliefen abermals erfreuend. Die Schriften bezüglich auf die Apotheose Homers ferner studirt und manches zu einem kurzen Aufsatze darüber bemerkt. – Herrn Professor Zelter gegenwärtig in München.

30. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Meyer nach Zürich. An Herrn Oberbergrath Krigar, geschrieben von Herrn Oberbaudirector Coudray, nach Berlin. – Verschiedenes an Schuchardt schematisch diktirt. Schreiben an Hofrath Meyer concipirt und mundirt. Kam ein Brief von demselben. Ingleichen ein anderer von Zeltern. Hofrath Schwabe gab Nachricht von dem bevorstehenden Doctor-Jubiläum des Geheimen Rath Loders[117] in Moskau. Dr. Schrön referirte von seiner Revisionsreise der meteorologischen Beobachter Ilmenau, Frankenheim, Wartburg und Eisenach. Dr. Elsholtz von Berlin nach Gotha auf der Durchreise. Mittag für uns. So dann beschäftigt mit der Apotheose Homers, wie solche von Cooper und andern behandelt worden.


Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, III. Abteilung, Bd. 11, S. 104-118.
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