Isolde Weißhand.

[211] Da Tristan, wie uns ist bekannt,

Gewesen war im deutschen Land

Ein halb Jahr oder drüber,

Da trieb es ihn hinüber

Zur Heimath heiß und bange,

Auf daß er Kunde erlange,

Was da für Landesmäre

Von seiner Frauen wäre.

In seinem Muth er sich berieth,

Daß er alsbald von Deutschland schied

Und aber seine Reise nahm,

Von wannen er herüber kam,

Hin zu der Normandie, von dort

Aufs schierste gen Parmenien fort

Zu Ruals, des Marschalls, Kinden.

Ihn wähnte er selbst zu finden

Und wollte ihm künden seine Noth:

Leider nun war er aber todt,

Er und die treue, stete,

Seine Marschallin Florete.

Doch wisset, seine Söhne,

Die freuten sich viel schöne

Ueber Tristandens Kommen,

Und ward er aufgenommen

Mit Grüßen rein und süße:

Seine Hände und seine Füße,

Seine Augen und seinen Mund,

Die küßten sie zu mancher Stund.

»Herre,« sprachen sie allzuhand,

»Gott hat uns wieder in Euch gesandt

Vater und Mutter, alle Zwei!

Getreuer Herre, guter, ei,

Nun lasset Euch hie wieder nieder,

Nehmet und habet alles wieder,

Was Euer und unser sollte sein,

Und laßt uns hie mit Euch gedeihn,

Wie unser Vater mit Euch gedieh,

Der Euer Gesinde war allhie,

Wie wir's auch gerne sind forthin.

Unsre Mutter, Eure Pflegerin,

Und unser Vater, sind beide todt:

Nun hat Gott unser Aller Noth

Durch Euch viel gnädiglich bedacht,

Der Euch uns wieder hat hergebracht.«


Der trauernde Tristan zur Stund,

Da er die Neuigkeit befund,

An Leid und Trauer sich ergab.

Er ließ sich weisen zu ihrem Grab:

Da ging er trauernd zu dem Ort

Und stund eine gute Weile dort

Weinend ob ihnen, klagend,

Seine Klagemäre sagend.

Er sprach aus inniglichem Mund:

»Nun sei es Gott, dem reichen, kund:

Soll's je hienieden dazu kommen,

Wie ich von Kind auf hab vernommen,

Daß Treue und Ehre werde

Begraben in der Erde,

So liegen sie beide hie begraben:

Und soll auch Treue und Ehre haben

Mit Gott Gemeinschaft, wie man spricht,

So hab ich keinen Zweifel nicht,

Und ist fürwahr kein Trug noch Wind,

Daß sie vor Gottes Augen sind:

Rual und seine Florete,

Die Gott der Welt mit Stete

Geziert hat und geschönet,

Die sind auch dort gekrönet,

Wo die Gotteskind gekrönet sind.«


Tristans getreuliches Ingesind,

Des Marschalls Söhne, im Widerstreit

Und mit viel lauterer Willigkeit

Boten ihm Häuser, Leben, Gut,

Lehnstreue und diensthaften Muth

Aus ganzem Herzensgrunde.

Sie waren zu jeder Stunde

All seinem Willen unterthan:

Was er gebot, das war gethan

Getreulich in allen Dingen,

Die sie mochten vollbringen.

Sie fuhren mit ihm schauen

Spiele, Ritter und Frauen;

Er konnte zu allen Tagen[212]

Turnieren, birschen, jagen,

Und was er wollte Kurzweil pflegen.


Nun war ein Herzogthum gelegen

Zwischen Britannien und Engelland

Und war das Arundel genannt

Und lag am Meeresstrande.

Da war ein Herzog im Lande,

Getrost und höfisch und wohl betagt,

Dem hatten, wie die Historie sagt,

Seine Nachbarn mit Streiten,

Seine Gerichtsbarkeiten

Verorlogt und genommen;

Sie hatten ihn überkommen

So auf dem Land als auf dem Meer.

Gern hätt er sich gesetzt zur Wehr;

Nun vermocht er nichts für seinen Thron.

Eine Tochter und einen Sohn

Hatt er von seinem Weibe;

An Tugenden und an Leibe

Waren sie Beide ganz vollkommen.

Der Sohn, der hatte das Schwert genommen

Und war darauf beflissen gar

Und hatte schon ins dritte Jahr

Viel Lobes und Ehren damit erjagt.

Seine Schwester war schön und war noch Magd

Und hieß Isot as blansche mains,

Ihr Bruder Kaedin li frains,

Ihr Vater der Herzog Jovelin,

Ihre Mutter, die Herzogin,

Die war genannt Karsie.

Nun man zu Parmenie

Verkündete Tristanden,

Daß Orlog da zuhanden

Zu Arundele wäre,

Gedachte er seiner Schwere

Aber ein Theil zu vergessen dort.

Von Parmenien fuhr er fort

Hin wieder Arundele

Gegen einem Castele,

Da er des Landes Herren fand,

Dasselbe war Karke zubenannt;

Da kehrte er fürs erste hin.

Herr und Gesinde empfingen ihn,

Wie man in Noth den Biderben soll.

Sie kannten ihn von Sagen wohl:

Tristan, wie uns die Märe sagt,

Der war als Held so unverzagt

In all den Inseln rings bekannt,

Die wider Occene sind gewandt.

Drum nahmen sie sein mit Freuden wahr.


Der Herzog gab sich ganz und gar

In Tristans Rath und Lehre.

Sein Land und seine Ehre

Bot er ihm in die Hände hin.

Sein Sohn, der höf'sche Kaedin,

Der war ihm sehr ergeben:

Nach was er konnte streben,

Dran seine Würde und Ehre lag,

Desselben befliß er sich Nacht und Tag,

Da stunden all seine Gedanken hin.

Sie Zween, sie waren von Anbeginn

Alle Stunden und alle Zeit

In die Wette und in Widerstreit

Gegen einander gar diensthaft:

Treue und Genossenschaft

Gelobten sie sich aufs beste

Und hielten auch immer feste

Bis an ihr Beider Ende dran.


Tristan, der heimathlose Mann,

Kaedinen er zu sich nahm

Und zu dem Herzog gegangen kam:

Er forschete und hieß ihm sagen,

Wie sein Krieg sich hätte dargetragen

Von seinen Feinden von Anfang an,

Von wannen man ihm hätte gethan

Den allergrößten Schaden,

Mit dem man ihn überladen.

Nun ihm das alles ward genannt,

Wie's mit dem Orlog war bewandt,

Und ihm berichtet lang und breit

Der Feinde Stand und Gelegenheit,

Und wohin sie ritten mit ihrem Zug,

Da hatte der Herzog, den er frug,

Ein gut Castel in seiner Pflege,

Das lag den Feinden auf dem Wege;

Da lagerte sich Tristan drin,

Er und sein Geselle Kaedin

Mit einer mäßigen Ritterschaft.

Sie hatten keine so große Kraft,

Daß sie zu irgend einer Zeit[213]

Ins Feld sich wagten mit offnem Streit:

Sie mußten bleiben in ihrem Bann

Und konnten höchstens dann und wann

Mit Raube und mit Brande

Schaden der Feinde Lande

Ganz heimlich und verstohlen.

Tristan, der sandte verhohlen

Wieder heim gen Parmenie,

Seiner lieben Massenie,

Des Marschalls Kinden, er entbot:

Ihm thäte Rüstung und Heerskraft Noth

Wie nimmer, mit Begehre,

Daß sie ihre Tugend und Ehre

Gänzlich an ihm bedächten

Und ihm ihre Hilfe brächten.

Die brachten ihm in einer Schaar

Alsbald fünfhundert Sättel dar,

Gerüstet wohl zu Preise,

Auch Vorrath gnug von Speise.

Zuhand als Tristan das vernahm,

Daß ihm aus der Heimath Hilfe kam,

So fuhr er ihnen selbst entgegen

Und führte sie Nachts auf geheimen Wegen

Und brachte sie so still ins Land,

Daß es nicht leicht Jemand befand

Als seine eigene Freunde da,

Mit deren Hilfe es geschah.

Die Hälfte er zu Karke ließ,

Allwo er ihnen gebot und hieß,

Daß sie sich hielten still und sacht

Und nähmen andres nichts in Acht,

Wer auch zu streiten käme,

Bis man für wahr vernähme,

Daß Kaedin und er da stritten

Und hätten die Feinde angeritten;

Da sollten sie versuchen ihr Heil.

Hiemit nahm er das andre Theil,

Damit kehrt' er des Weges dar

Zur Burg, die ihm befohlen war.

In diese brachte er sie bei Nacht,

Worauf er auch Die drin ihre Macht

So gut verhehlen und bergen hieß,

Wie Jene, die er in Karke ließ.

Des Morgens unterm Tagen,

Da hatte er zum Schlagen

Sich Ritter ausgesundert

Nicht weniger denn hundert;

In dem Platz er die andern ließ.

Kaedinen er bat und hieß,

Er sollte den Seinen sagen,

So man ihn würde jagen,

Sollten sie sein Acht haben

Und ihm zu Hilfe traben

Von Karke und aus dem festen Haus.

So ritt er auf die Mark hinaus:

Mit offnem Raub und Brande

Verheerte er die Lande,

Wo ihm der Feinde Boden und Grund,

Festen und Städte waren kund,

Da flog noch vor der Nacht der Schall

Durch Land und Burgen überall,

Daß Kaedin, der stolze Held,

Mit Rossen und Reitern sei ins Feld

Gezogen offner Weise.

Herrn Rugier von Doleise

Und Nautenis von Hante

Und Rigolin von Nante,

Der Feinde Feldhauptleute,

Die Märe nicht erfreute:

All die Rüstung und all die Macht,

Die sie noch konnten bei der Nacht

Besenden, die ward gar besandt.

Des andern Tages allzuhand

Bei guter Zeit, wohl um Mittag,

Da ihre Macht beisammen lag,

Rückten sie wider Karke dar.

Ritter waren in ihrer Schaar

Vierhundert oder auch noch mehr.

Sie meinten und versahn sich sehr,

Sie sollten sich niederlassen da,

Wie auch von ihnen sonst geschah

Und hatten's vormals oft gethan.

Nun kehrte auf ihrer Spur Tristan

Und sein Geselle Kaedin,

Da sie nicht träumten in ihrem Sinn,

Daß Jemand zu den Zeiten

Mit ihnen wage zu streiten;

Da kamen die in vollem Flug,

Und glaubte Keiner früh genug

Der Feindeskraft zu nahen.

Nun daß die Feinde sahen,

Daß es zu Streite war gewandt,[214]

So kehrten sie an den Streit zuhand.

Sie kamen mit einander her.

Nun flog im Getümmel Speer und Speer,

Flog Roß und Roß und Mann und Mann

So feindlich gegen einander an,

Daß es zu großem Schaden gedieh.

Sie thaten Schaden dort und hie,

Allhie Tristan und Kaedin,

Alldort Rugier und Rigolin.

Was Jemand mit dem Schwerte

Oder dem Speer begehrte,

Das hatte er da, das fand er.

Sie riefen wider einander

Hie: »Schevalier Hante,

Doleise und Nante!«

Dort: »Karke und Arundele!«

Nun Jene in dem Castele

Den Ernst ersahen an dem Strauß,

Da brachen sie zu den Pforten aus

Und fielen diesseits in die Schaar.

Die warfen sie balde her und dar,

Ritten herum mit grimmem Streit

Und durchbrachen sie auch in kurzer Zeit.

Sie hieben und sie trafen

Wie Eber unter Schafen.

Nach Bannern und nach Wappen,

Die unterm Troß der Knappen

Die Fürsten kenntlich machten,

Begann Tristan zu trachten

Und sein Geselle Kaedin.

Da ward Rugier und Rigolin

Und Nautenis gefangen

Und großer Schade empfangen

Von ihrer Massenie.

Tristan von Parmenie

Und seine Landgesellen,

Die ritten, den Feind zu fällen,

Zu schlagen und zu fahen.

Nun daß die Feinde sahen,

Der Kampf, der sei verschwendet,

Da war das Blatt gewendet:

Mit Flucht oder auch mit Listen

Sich zu nähren und zu fristen,

Das war da ihrer Jedem Noth:

Fliehen, Flehen und auch der Tod,

Die schieden einerseit den Streit.

Nun daß der Streit so einerseit

Mit Einem Schlage war vollbracht

Und die Gefangenen verwacht

Und geführt an ihre Orte hin,

Brach Tristan auf und Kaedin

Und nahmen all ihre Ritterschaft,

All ihre Macht und ihre Kraft

Und ritten nun erst recht in das Land:

Wo man der Feinde einen fand

Oder ihr Gut erspähte,

So Land, so Burgen, so Städte,

War alles verloren, wie es lag.

Ihren Gewinn und ihren Erjag,

Den sandten sie gen Karke dar.

Nun sie der Feinde Marken gar

Bezwungen und gebrochen,

Wohl ihren Zorn gerochen

Und hatten zu Handen alles Land,

Da schickte Tristan allzuhand

Seine Landmassenie

Wieder gen Parmenie

Und dankte höchlich ihnen

Für ihr getreues Dienen,

Das seinen Ruhm erhöht im Feld.

Tristan, der wohlberathne Held,

Da sein Gesinde von dannen schied,

Von wegen der Gefangnen rieth,

Daß sie zu Hulden kämen

Und von dem Herzog nähmen,

Womit er sie wiederum belieh,

Dafern er ihnen ganz verzieh;

Und mußten auch vergeiseln das,

Daß diese Schuld und dieser Haß

Dem Lande ohne Schwere

Ihrthalben auf immer wäre;

Und traten Alle der Sühne bei:

Die Herren und ihre Massenei.


Hiemit ward aber Herrn Tristan

Viel Lobes und Ehren angethan

Am Hof und im Lande weit und breit.

Seine Sinne und seine Mannlichkeit,

Die preisete so Hof als Land.

Die waren beide auch gewandt,

Nicht anders, denn wie er gebot.

Die Schwester Kaedins, Isot,[215]

Die mit den weißen Handen,

Die Blume von den Landen,

Die war stattlich und weise

Und hatte sich mit Preise

Und Lobe so herfürgethan,

Daß ihr das Land war unterthan

Und sprach nichts anders weit und breit

Denn nur von ihrer Vollkommenheit.

Da die Tristan so schön ersah,

Ward ihm sein Leid erneuet da,

Seine alte Herzenstrauer

Gewann da frische Dauer.

Sie mahnte ihn gar zu holde

Der anderen Isolde,

Der lautern, die er in Kornwall ließ;

Und weil sie auch Isolde hieß,

So ward er von dem Namen hie,

So oft sein Auge fiel auf sie,

So traurig und so freudenlos,

Daß auch sein Antlitz bald erschloß

Den Schmerz in seinem Herzen.


Doch liebte er den Schmerzen

Und trug ihm inniglichen Muth:

Er däucht' ihn süß, er däucht' ihn gut.

Er minnete dieses Wehe ja:

Darum, wenn er sie gerne sah,

So sah er sie gerne, weil sein Herz

Viel größere Freude fand am Schmerz,

Den es trug um die Blonde,

Denn am Schönsten unterm Monde.

Isolde war sein Lieb und Leid,

Ja, Isolde, seine Beworrenheit,

Die that ihm wohl und weh zumal:

Je mehr Isolde sein Herz in Qual

Ihm mit dem Namen Isolde brach,

Je lieber ging er Isolden nach.


Viel ofte sprach er da zu sich:

»A, De benie, wie bin doch ich

Von diesem Namen verirret!

Er irret und verwirret

Mit seinem Klange das Ja und Nein

In den Augen und in den Sinnen mein.

Er bringt mir wunderliche Noth:

Mir lachet und mir spielt Isot

In meinen Ohren zu jeder Frist,

Und weiß doch nicht, wo Isolde ist.

Mein Auge, das Isolden sicht,

Dasselbe sieht Isolden nicht.

Sie ist mir ferne und wohnt mir bei:

Ich fürchte, daß ich verzaubert sei

Mit Isolden aufs Neue.

Aus Kornwall, meiner Treue,

Ist Arundel, so wähn ich wohl,

Karke geworden aus Tintayol

Und aus Isolden Isolde.

Wie irret mich die Holde!

Wenn Jemand was von dieser Magd

Unter Isoldens Namen sagt,

So wähn ich, Isolde sei bei mir,

Und bin doch wieder verirrt von ihr.

Wie wunderlich ist mir geschehn!

Daß ich Isolden möge sehn,

Begehr ich nun viel lange Frist:

Nun bin ich, wo Isolde ist,

Und bin Isolden doch nicht bei,

Wie nah ich auch Isolden sei.

Isolden sehe ich alle Zeit

Und sehe sie nicht: das ist mein Leid.

Isolden hab ich gefunden zwar,

Doch nicht die mit dem blonden Haar,

Die mir so sanft unsanfte thut:

Es ist Isolde, die mir den Muth

In diese Gedanken hat gebracht,

Auf die mein Herz ist so bedacht.

Es ist die von Arundele,

Und nicht Isot la bele:

Die sieht mein Auge leider nicht.

Was aber immer mein Auge sicht,

Das mit dem Namen besiegelt ist,

Dem allem soll ich alle Frist

Liebe und holdes Herze tragen,

Dem lieben Namen Gnade sagen,

Der mir so manchmal hat gegeben

Wonne und wonnigliches Leben.«


Dergleichen Mären hub Tristan

Viel ofte bei sich selber an,

Wenn er sein tröstliches Uebel da,

Isote as blansche mains, ersah.

Dieselbe entzündete ihm den Muth

Frisch mit der immer glimmenden Gluth,[216]

Die ihm ja doch so Nacht als Tag

Unter der Asche im Herzen lag.

Er wollte nicht mehr streben

Nach ritterlichem Leben:

Sein Herze und seine Sinne

Die waren nur der Minne

Und Frohgemüthlichkeit geweiht.

Er suchte Frohgemüthlichkeit

In wundersamer Weise:

Er trachtete mit Fleiße,

Er wollte mit Liebe und liebem Wahn

Der holden Magd Isolde nahn,

Sein Herz und seine Triebe

Wenden zu ihrer Liebe,

Ob ihm seine sehnende Bürde

Durch sie wohl ringer würde.

Er übte an ihr mit süßem Spiel

Seiner inniglichen Blicke viel

Und sandte deren so manchen dar,

Daß sie gar balde ward gewahr,

Daß er ihr holdes Herze trug.

Auch hatte sie zuvor genug

Um ihn Gedanken sich gemacht:

Sie hatte viel an ihn gedacht,

Seit daß sie hörte und auch sah,

Wie man ihn lobte fern und nah

Am Hof und über das ganze Land:

Seit war ihr Herze zu ihm gewandt;

Und wenn Tristan zu Zeiten

Seine Augen herübergleiten

Und etwa ruhen ließ auf ihr,

So widerließ sie die ihren schier

Und schaute so innig auf den Mann,

Daß der Mann hob zu gedenken an,

Mit welchen guten Dingen

Er es möchte vollbringen,

Daß all seine Herzensschwere

Gelöscht und geendet wäre,

Und ward von Tag zu Tag mehr stät.

Er sah sie früh, er sah sie spät

Und kam, so viel er konnte, hin.


Viel schier geschah, daß Kaedin

Ihr Beider Blicke ward gewahr,

Und führte ihn nun auch öfter dar,

Denn er je vormals pflegte,

Weil er die Hoffnung hegte,

So sie ihm Wurzeln im Herzen triebe,

Daß er sie nähme und allda bliebe;

So hätte er auch mit seiner Hand

Die Kriege zu End gebracht im Land.

Da bat er seine Schwester sehr,

Daß sie sich Tristanden mehr und mehr

Mit Reden hold erwiese,

Doch nur, wie er's ihr hieße,

Und käme auch an keine That

Ohn ihn und ihres Vaters Rath.

Isolde that, was er sie bat,

Weil sie es selber gerne that,

Und bot's Tristanden baß und baß:

Rede, Gebärden und alles das,

Was die Gedanken bestricken kann,

Was Minne facht im Herzen an,

Begann sie an ihn mit Fleiße

Zu wenden auf alle Weise,

Bis daß er auch entzündet war

Und ihm der Name wunderbar

Isolde sanfte klang im Ohr,

Der ihm unsanfte klang zuvor:

Er hörte und sah die Werthe

Viel lieber, als er begehrte.

Recht also that auch ihm Isold:

Sie sah ihn gerne und war ihm hold.

Er minnete sie, sie minnete ihn,

Bis ihnen war ein Band gediehn

Von Liebe und Genossenschaft,

Und übten das auch mit aller Kraft

Und zu jeglichen Stunden,

So sie es füglich funden.


Eines Tages, da saß Tristan,

Und kamen ihn Gedanken an

Von seinem Erbeschmerzen:

Er bedachte in seinem Herzen

So manche Pein, so manche Noth,

Die sein ander Leben Isot,

Die blonde Königinne,

Der Schlüssel seiner Minne,

Erlitt um seinetwillen

Und doch so steten Willen

Bewies in allen Schmerzen.

Er nahm es ihm zu Herzen,[217]

Und ging's ihm recht an seinen Leib,

Daß er außer Isolden je ein Weib

In seinen Muth mit Minne nahm

Und je auf den Gedanken kam.

Mit Leide sprach er da zu sich:

»Ich Ungetreuer, was thu ich!

Ich weiß doch wahr wie meinen Tod,

Mein Leben und mein Herz Isot,

Der ich so falsch gesinnet,

Die meinet und die minnet

Kein Wesen hie auf Erden,

Und kann ihr auch nichts werden

Lieb denn nur ich alleine:

Und minne ich und meine

Ein Leben, das ihr nicht gehört.

Ich weiß nicht, was mich hat bethört.

Was thu ich denn, was kommt mich an,

Mich treuvergessenen Tristan?

Ich minne zwo Isolden, ich,

Bin Beiden hold und minniglich,

Und aber mein ander Leben Isold

Ist doch nur Einem Tristan hold.

Die Eine, die will keinen

Tristan denn nur mich Einen,

Und werb ich nach Minnesolde

Einer andern Isolde.

Weh dir, du sinnenloser Mann,

Du blind verirreter Tristan!

Laß diese Blindheit ohne Sinn,

Thu diesen Ungedanken hin!«


So fand er sein altes Herze wieder:

Muth und Minne, die legt' er nieder,

Die er der Magd Isolde trug.

Jedoch so ließ er zu ihr genug

Süßer Gebärden schleichen,

Daß sie seiner Minne Zeichen

Zu haben wähnte voll und klar.

Da war es aber anders gar:

Es ging, wie es sollte, mit dem Muth:

Isolde, die hatte Isoldens Gut,

Tristanden, an dem Muth genommen;

Sein Muth war aber zurückekommen

Auf seine Erbeminne:

Sein Herz und seine Sinne,

Die trieben da nur ihr altes Leid.

Doch war er höfisch und dienstbereit:

Da er mußte an der Jungfrauen

Ihr sehnend Leid erschauen,

Wie sie zu üben das begann,

Da kehrte er seinen Fleiß daran,

Ihr Freude zu bescheren:

Er sagte ihr schöne Mären,

Er schrieb, er las ihr und er sang,

Und was ihr irgend ergötzlich klang,

Darauf war all sein Sinn gestellt;

Er war ihr traulich zugesellt,

Er kürzte ihr manche Stunde,

Zuweilen mit dem Munde

Und unterweilen mit der Hand.

Tristan, der machte und erfand

Zu jeglicher Art von Saitenspiel

Leiche und guter Noten viel,

Die seit geliebt sind weit und breit.

Auch fand er zu derselben Zeit

Den edlen Leich Tristanden,

Den man in allen Landen

So lieb und werth hat, der besteht,

Bis diese Welt dereinst vergeht.

Gar oft und viel erging auch das,

Daß das Gesinde zusammensaß,

Er und Isolde und Kaedin,

Der Herzog und die Herzogin,

Die Frauen und Barone,

Da dichtete er Schanzone,

Rondate und höfische Liedelein

Und flocht je dies Refloit darein:

»Isot ma drue, Isot ma mie,

En vus ma mort, en vus ma vie!«

Und weil er das so gerne sang,

So trog sie Alle dieser Klang,

Und kamen alsbald auf den Wahn,

Er gehe ihre Isolde an,

Und freuten sich darüber sehr;

Und aber Keiner von Allen mehr,

Denn sein Geselle Kaedin:

Der machte ihn heimisch und setzte ihn

Zu allen Stunden und Zeiten

Der Schwester an die Seiten.

Die war sein auch von Herzen froh,

Nahm ihn zu Handen so und so

Und gesellte sich fleißig zu ihm hin.[218]

Ihre klaren Augen und ihr Sinn

Begannen auf ihm zu weilen;

So warf auch unterweilen

Das arme schwache Frauenbild

Seiner Scham und seiner Keuschheit Schild

Zum Nacken von den Augen hin:

Sie legte mit unverhohlnem Sinn

Ihre Hand oft in die seine,

Als geschähe das alleine

Ihrem Bruder Kaedin zu lieb.

Wohin es aber der auch schrieb,

Ihre eigne Freude lag daran.


Die Magd sich wider den Mann begann

So recht lieblich zu machen,

Zu schwatzen und zu lachen,

Zu kosen und zu streicheln,

Zu necken und zu schmeicheln,

Bis sie ihn entzündte zum andern Mal,

Daß er aber begann in neuer Qual

Mit Muth und mit Gedanken

In seiner Liebe zu wanken.

Er war an Isolden unbericht,

Ob er sie wollte oder nicht.

Auch that's ihm meiner Treuen Noth,

Daß sie ihm's also süße bot.

Oft sprach er zu sich selber hin:

»Willst du, oder willst du nicht, mein Sinn?

Ich wähne nein, ich wähne ja.« –

So war aber die Stete da:

»Nein,« sprach sie zu ihm, »Herr Tristan,

Sieh deine Treu an Isolden an!

Gedenke an die holde:

An die getreue Isolde,

Die keinen Fußbreit von dir wich.«


So war er aber mächtiglich

Von den Gedanken hingenommen

Und aber in solchen Jammer kommen

Durch Isoldens Minne,

Seines Herzens Königinne,

Daß er Gebärden und Art so sehr

Damit verwandelte, daß er

An jeder Stätte, zu jeder Zeit

Nichts übte als Trauer nur und Leid,

Selbst wenn er zu Isolden kam,

Seine Rede mit ihr zu Handen nahm,

Sein selber ganz und gar vergaß

Und immer seufzend bei ihr saß:

Seine heimliche Wunde

Kam offen so zur Kunde,

Daß all das Ingesinde sprach,

Sein Trauern und sein Ungemach

Das käme von Isolden gar.

Sie sprachen auch meiner Treuen wahr:

Tristandens Trauer und seine Noth

Das war nichts anders denn Isot.

Sie war sein tödtlich Uebel, sie,

Und aber ganz und gar nicht Die,

Von der sie es verstanden,

Die mit den blanken Handen:

Es war Isot la bele,

Nicht die von Arundele.


Sie wähnten es aber insgemein;

Auch Isolde wähnte, es müsse sein,

Und ward dadurch verirret gar:

Denn Tristan sehnte sich fürwahr

Zu keiner Zeit und nimmermehr

Nach seiner Isolde also sehr,

Wie sie nach ihm. So ohne Ruh

Brachten sie Zwei die Stunden zu

Mit zwiegespaltnem Leide.

Sie sehneten sich Beide

Und hatten zusammen ihren Gram,

Der aber nicht ins Gleiche kam.

Ihr Minnen und ihr Meinen,

Das war nicht zu vereinen:

Sie gingen da nicht in dem Tritt

Vereinter Liebe einander mit,

Weder Tristan, noch die Magd Isot.

Tristan, der wollte in Leben und Tod

Eine andre Isolde:

So wollte aber die Holde,

Die mit den weißen Handen,

Keinen andern Tristanden.

Sie minnete und sie meinte ihn,

Ihr Herz und Sinn stand zu ihm hin,

Sein Trauern war ihr meistes Leid;

Und so sie ihn sah zu einer Zeit

Im Antlitz sich verfärben,

Und er, als ging's zum Sterben,[219]

So innig zu seufzen drauf begann,

So sah sie ihn innigen Blickes an

Und seufzte mit ihm leise.

In viel geselliger Weise

Trug sie die Trauer mit dem Mann,

Und ging sie doch, weiß Gott, wenig an.

Sein Leid bedrängte sie so sehr,

Daß es an ihr Tristanden mehr

Denn an ihm selber mühte.

Der Liebe und der Güte,

Die sie so stetiglich ihm trug,

Deren erbarmte es ihn genug,

Und daß sie ihre Sinne

So ganz an seine Minne

Um nichts gegeben hatte hin

Und hatte ihr Herz gewandt an ihn

Auf also gar verlornen Wahn.

Doch blieb er ihr höfisch beigethan

Und fliß sich allestunde

Aus ganzem Herzensgrunde

Mit Märe und Gebärde,

Und hätt ihr die Beschwerde

Viel gerne abgenommen.

Sie aber war drein gekommen

Zu tief und gründlich, und je mehr

Mit Mären und Gebärden er

Bemüht war und beflissen,

Je mehr sie hingerissen

Von seinem Fleiß ohn seinen Dank

In die viel blinden Gluthen sank,

Bis sie so weit aufs Ende kam,

Daß Minne sie mit Sieg hinnahm,

So daß sie ihm ihre Stricke,

Gebärden, Reden, Blicke,

So oft, so innig süß entbot,

Daß er in seine Zweifelnoth

Aber zum dritten Male fiel

Und aber seines Herzens Kiel

Begann in Ungedanken

Zu fluthen und zu schwanken,

Und war da wenig Wunder dran:

Denn, weiß Gott, die Lust, die dem Mann

Alle Stunden und alle Frist

Lachend unter den Augen ist,

Die blendet die Augen und den Sinn,

Die ziehet je das Herze hin.


All, die in Minne brennen,

Die mögen hie erkennen,

Daß man viel baß erträgt allzeit

Von ferner Minne ein fernes Leid,

Denn daß man der Minne nahe bei

Und naher Minne ohne sei.

Fürwahr, so weit ich's verstehen kann,

Viel lieber Minne mag ein Mann

Baß fern entbehren und fern begehren,

Denn nah begehren und nah entbehren:

Vor der fernen er leichter flieht,

Dann er der nahen sich entzieht.

Hierin verwirrte sich Tristan schwer:

Ferner Minne begehrte er

Und litt groß Ungemach um die,

Die er nicht sah, noch hörte hie,

Und entzog sich der immer nahen,

Die seine Augen sahen.

Er begehrte zu jeder Stunde

Nach la bele, la blunde,

Nach Isolden vom Irenlande,

Und floh die weißgehande,

Die stolze Magd von Arundel.

Um Jene quälte er Leib und Seel

Und wollte Diese meiden:

So ging er irr an Beiden:

Er wollte Isolden, sein Lebenslicht,

Und aber wollt er Isolden nicht.

Die floh er, und Jene suchte er.

Die Magd Isold hatt ihr Begehr,

Ihre Treue und ihren lautern Sinn

Einfältig auf ihn gewendet hin:

Sie begehrte einen Entziehenden,

Sie jagte nach einem Fliehenden.

Warum? sie war von ihm betrogen.

Er hatte ihr so viel gelogen

Mit zwein Bethätigungen:

Der Augen und der Zungen,

Daß sie seines Herzens wähnte und sein

Sicher und ganz gewiß zu sein;

Und aber von allem Lug und Trug,

Womit er sie in die Fesseln schlug,

Der größte Zauber dieser war,

Der auch vor allen andern gar

Ihr Herze zu Tristans Liebe zwang,

Daß er das Lied so gerne sang:[220]

»Isot ma drue, Isot ma mie,

En vus ma mort, en vus ma vie!« –

Das war's, was ihr Herze ganz hinnahm,

Das war's, wovon ihr die Liebe kam.


Auch nahm sie sich gänzlich zu eigen an

Dies Wort und ging dem fliehenden Mann

So inniglich süß verfolgend mit,

Bis daß sie ihn auf dem vierten Tritt

Der Minne fing, da er sie floh,

Und zog ihn wieder zurücke so,

Daß er aber in ihren Ketten lag

Und aber lag so Nacht als Tag

Im Wanken und im Schwanken

Angstmüthiger Gedanken

Ueber sein Leben und über sich.

»Ei,« dachte er, »Herre, wie bin ich

Mit Liebe also verirret!

Dies Lieb, das mir so wirret,

Das mir benimmt so Leib als Sinn,

Davon ich so beschweret bin,

Soll mir von ihm auf Erden

Jemals Genesung werden,

Muß ich durch fremdes Lieb genesen.

Ich habe doch schon oft gelesen

Und weiß, daß eine Leidenschaft

Benimmt der andern ihre Kraft.

Des Rheines Fluß und Wasserschooß

Der ist doch nirgends also groß,

An keiner Statt, noch Stelle,

Daß er nicht Well um Welle,

Einzeln und Guß um Gieße

Sich gar entschöpfen ließe:

So wird der mächtig große Rhein

Viel kaum ein kleines Rheinelein.

Kein Feuer hat auch so große Kraft,

So Jemand wäre drauf bedacht,

An Bränden ihm abzubrechen,

Daß er's nicht mochte schwächen,

Bis daß es gar zerstiebet.

So ist Dem, der da liebet,

Der hat dem auch ein gleiches Spiel:

Er mag sein Gemüthe so oft und viel,

Bis daß versiegt die Quelle,

Entschöpfen Well um Welle

Und so mit einzeln Bränden

Zertheilen und verschwenden,

Bis er es also dämpft und zwingt,

Daß es ihm wenig Schaden bringt.

So mag auch ich's vollenden:

Will ich zertheilen und spenden

Mein Minnen und mein Meinen

Mehr denn nur einer Einen

Und wende ich meine Sinne

An mehr denn Eine Minne,

So werd ich noch vielleicht auf Erden

Ein trauerloser Tristan werden.


Nun muß ich die Probe machen:

Will mir das Glücke lachen,

So ist Zeit, daß ich's beginne;

Denn die Treue und die Minne,

Die ich zu meiner Frauen habe,

Die bringt mir Frommen nicht, noch Labe.

Ich vergeude an sie Leib und Leben

Und weiß mir keinen Trost zu geben

Des Leibes, noch des Lebens.

Ich leide allzu vergebens

Diesen Kummer und diese Noth.

Ach, süße Freundin, liebe Isot,

Dies Leben ist uns Beiden

Zu sehr entzweit durchs Scheiden.

Es steht nun anders gar als eh,

Da wir Ein Wohl, da wir Ein Weh,

Mit Liebe und mit Leide

Ein Leben hatten Beide.

Nun steht es leider nicht mehr so:

Nun bin ich traurig, Ihr seid froh.

Sich sehnen meine Sinne

Nach Eurer süßen Minne,

Und Eure sehnen sich nunmehr,

Ich wähne, nach meiner nicht gar sehr.

Die ich um Euch versage mir,

O weh, o weh, die Lust habt Ihr

So oft, als Euch gefället.

Ihr seid dazu gesellet:

Marke, Euer Herre, und Ihr, ihr seid

Daheim und gesellet allezeit;

So bin ich fremd und alleine.

Ich werde wohl, ich meine,

Nie mehr von Euch getröstet sehr,

Und kann doch nimmer nimmermehr[221]

Mit meinem Herzen von Euch kommen.

Warum habt Ihr mich mir benommen,

Nun Ihr mein also klein begehrt

Und mein auch immer wohl entbehrt?

Ach, süße Königin Isot,

Mit wie viel mancher Herzensnoth

Geht mir mein Leben um Euch hin,

Der ich Euch nicht so wichtig bin,

Daß Ihr seit hättet nach mir gesandt

Und Euer Forschen an mich gewandt.

Nach mir gesandt? was rede ich?

Wo sollte sie denn besenden mich

Und forschen nach meinem Leben?

Bin ich doch längst ergeben

Den ungewissen Winden:

Wie konnte man mich finden?

Ich kann es nicht erdenken, wie:

Man suche dort, so bin ich hie,

Man suche hie, so bin ich dort:

Wie findt man mich und an welchem Ort?

Wo man mich finde? Wo ich bin:

Die Lande entlaufen nirgends hin;

Ich bin doch in den Landen,

Da suche man Tristanden:

Ja, wem das Herz drauf stände,

Der suchte, bis er mich fände;

Denn wer den Fahrenden suchen will,

Dem ist ja kein gewisses Ziel

Des Suchens fürgegeben;

Er muß sein ganzes Streben,

Gern oder nicht, dran wenden,

Will er es wohl vollenden.

Meine Fraue, an der mein Leben ist,

Weiß Gott, die sollte seit all der Frist

Viel heimlich haben nach mir durchsandt

Ganz Kornewall und Engelland,

Die Normandie und das Frankenreich,

Mein Land Parmenien, alles gleich,

Und wo sonst ging eine Märe,

Daß ihr Freund Tristan wäre.

Das sollte alles durchforschet sein,

Wär sie bedacht gewesen mein.

Nun kam's ihr nicht zu Sinne,

Die ich meine und minne

Mehr denn meine Seele und meinen Leib.

Um sie meid ich jedwedes Weib

Und muß sie selber auch entbehren.

Ich kann von ihr ja nicht begehren,

Was Freude und wonnigliches Leben

Auf dieser Welt mir sollte geben.«


* * *


Bis hieher wob des Meisters Hand

Des Leides und der Liebe Band.

Es liegt verwaist: eine dunkle Hand

Zerschnitt zu früh sein Lebensband.

Quelle:
Gottfried von Straßburg: Tristan und Isolde. Stuttgart 1877, S. 211-222.
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