1. Das Wappen der Stadt Altenburg.

[304] S.v. Beust, Jahrbücher d. Fürst. Altenburg. Camb. 1800. Bd. I. S. 79. Heusinger, Sagen und Geschichten aus den Sachsenländern. Leipz. (1856) S. 128.


Als im J. 13061 Markgraf Friedrich einige Zeit sein Hoflager in Altenburg hielt, waren von der kaiserlichen Parthei Mörder gedungen, die dem Markgrafen bei einem Gastmahle in Schwarzen Bären auf dem Markte den Garaus machen sollten. Den Schimpf, den damals ein altadeliges Geschlecht auf sich lud, machte ein Altenburger Bürger, Namens Kornschreiber, mit seinem Blute gut. In dem Augenblicke nämlich, als einer der Verräther einen Streich nach des Markgrafen Kopf that, wurde er von dem Altenburger aufgefangen, so daß diesem zwar die Hand abgehauen ward, Herr Friedrich aber unversehrt aus dem Gedränge kam. Die abgehauene Hand aber nebst dem Roß, dem eigentlichen fürstlichen Wappen, führt die Stadt noch bis heute.

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Richtiger ist die Jahreszahl 1295, denn in diesem Jahre zu Weihnachten war er hier um sich mit dem sich hier aushaltenden Kaiser Adolf von Nassau zu vergleichen: sein Retter war ein Freiberger, kein Altenburger (s. Wegele, Friedrich d. Freudige S. 214. Löbe in d. Mittheil. d. Gesch. Ges. d. Osterl. Bd. I.).

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2, Dresden 21874, S. 304.
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