546. Der Gaukler zu Stolberg.638

[497] In der Herrschaft Stolberg hat man einen Gaukler erzürnt und seine schwarze Kunst verlacht, da bannt und zaubert er einen lustigen und schönen Lilienstock auf den Tisch, rüstet sein Pferd und führt's an die Pforte und spricht: »Lasset mich und meine Kunst bleiben, oder ich will diesem Lilienstock seine Rosen abhauen.« Also vexirten und plagten sie ihn baß, da zog er seinen Dolch und hieb damit eine Lilie ab vom Zweige und fuhr davon. Nach einer Stunde fand man einen geköpften Mann im Stalle, der blieb todt und ward begraben.

638

S. Hildebrand, Goetia S. 239.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 497.
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