666. Der silberne Mann.780

[627] In einer Grube ist man beim Absinken auf einen Menschenkopf von gediegenem Silber gekommen und wie man weiter absinkt, kommt eine ganze Menschengestalt von lauterem Silber zum Vorschein, die stellte den Bergmönch dar, wie er leibt und lebt, und darum hat Niemand es wagen dürfen, dieses Bild zu beschädigen. Lange, lange Jahre ist diese Grube die ergiebigste im[627] ganzen Harze gewesen, und wegen ihres Wahrzeichens hat sie der silberne Mann geheißen. Aber einmal läßt sich Einer durch Habsucht verleiten, daß er von dem Bilde einen kleinen Finger abschlägt. Da springt aus der Wunde ein gewaltiger Wasserstrahl heraus, daß die Menschen kaum haben aus der Grube herauskommen können. Die Grube aber ist ertränkt bis aus diesen Tag.

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S. Harrys Bd. II. S. 5.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 627-628.
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