108. Die Mißgeburt zu Jütkendorf.159

[104] Am 21. November 1738 ist zu Jütkendorf in der Köllnischen Inspection ein Knabe geboren worden, der zwar sonst gesunde Gliedmaßen, an der Nase[104] aber ein Gewächs wie ein Taubenei und an jedem kleinen Zehen und an jedem kleinen Finger ein Ende Fleisch gehabt, wie ein Glied vom Finger. Wobei noch dieses merkwürdig, daß, da der Mann die Frau mit dem Knecht in Verdacht gehabt, selbige gesagt: wenn das wahr wäre, so sollte Gott ein Zeichen geben an dem Kinde. Welche Vermessenheit sie dem Prediger des Orts auch selbst gestanden. Das Kind ist aber drei Tage nach der Geburt gestorben.

159

S. Beckmann Th. III. S. 869.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 104-105.
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