188. Die in der Luft gesehenen Kugeln.249

[165] Im Anfang des Julius 1677 hat sich bei Berlin dieses folgende Wunder zugetragen, welches von vielen hundert Menschen gesehen worden. Gegen den Untergang der Sonne flogen durch die Luft etliche tausend Kugeln, etliche so wie die aus Feuermörsern, andere so wie die man aus grobem[165] Geschütz und Musketen schießt. Sie gingen aus dem Westen nach Norden, gleich als nach dem Domhofe und von dannen wieder zurück nach der Mühlenpforte und drehten sich ostwärts hin. Dieses wehrete länger als eine Stunde, hernach fielen diese Kugeln auf die Erde herab, aber als geronnen Blut, etliche groß und andere klein; wenn man dieselben aufhob und das Blut zu fassen vermeinte, so war es weg; wenn man aber die Kugeln wieder niederlegte, war das Blut wieder wie zuvor zu sehen, bis daß endlich Alles wieder verschwand.

249

Nach Remigii Daemonolatria Th. II. S. 425.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 165-166.
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