249. Die Tempelherren-Schlösser.314

[217] Früher waren auch in der Mark viele Tempelherren. Der Papst Clemens V. hob diesen Orden in der ganzen Christenheit auf und seine armen Ritter wurden überall hart verfolgt. Auch in der Mark geschah dieses; man nahm ihnen ihr Eigenthum und that ihnen Leid an, wo man nur konnte. Da thaten sie sich endlich zusammen und begaben sich in die Sümpfe der Altmark, Schutz vor ihren Verfolgern zu finden. Dort erbaueten sie sich an der entlegensten und unzugänglichsten Stelle feste Schlösser, um zur Noth einen Angriff abwehren zu können. In diesen Schlössern brachten sie ihre Tage zu, still und abgeschieden von allen andern Menschen, bis sie einer nach dem andern dahin starben. Die Schlösser sind nachher von Niemandem anders bewohnt, sondern verfallen und zu Trümmern geworden. Solche Trümmer von Tempelherren-Schlössern findet man noch an mehreren Orten der Altmark, besonders im Drömling, sodann bei Calvörde und Hohen-Erxleben.

314

Nach Temme S. 61 etc.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 217.
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