310. Wolmirstett.379

[258] Im Jahre 780 nach Christi Geburt ist Karl der Große mit seinem Kriegsvolk bis an die Elbe gekommen. Eines Tages kam er auch an den Ort, wo die Ohre in die Elbe läuft und wo gegenwärtig Wolmirstett liegt. Da er nun dort ausruhete und eine bessere Luft verspürte denn zuvor, hat er gerufen: Wol mir die Stätte! Daher denn noch heute das Städtlein, so man dort gebaut, den Namen Wolmirstett führt.

Zum Wahrzeichen, daß Karl der Große wirklich sein Feldlager bei Wolmirstett gehabt hat, zeigt man noch jetzt neben dem Dorfe Jerschleben mehrere Hügel, auf denen die Tag- und Nachtwache aus dem Lager gehalten worden ist. Dieselben sind oben etwas ausgegraben und hohl, deshalb nennt das Landvolk sie bis auf diese Stunde Karlskessel.

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Nach Angelus S. 24.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 258.
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