421. Die sieben Kreuze am Siechenhof zu Nordhausen.508

[360] Das Local der jetzigen Arbeitsanstalt zu Nordhausen war früher der sogenannte Siechenhof für Aussätzige. An der nun größtentheils niedergerissenen Kapelle waren sieben große Kreuze, aus Sandstein gehauen, eingemauert, vor deren einem ein Priester knieete, mit dem Kelch in der Hand. Die Sage erzählt, daß einst ein Wolkenbruch gefallen sei, dessen Fluthen die Kirche eingestürzt und den Priester nebst sieben Personen, die eben communicirten, mit fortgeschwemmt habe. Zum Andenken an diese Begebenheit wären die Kreuze gesetzt worden.

508

S. Thüringen a.a.O. S. 129.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 360.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band