506. Der Kobold im Kloster Mansfeld.596

[462] Im Dorfe Kloster Mansfeld hatte eine Frau einen Kobold, der sie alle Sonntage besuchte. Wenn zur Kirche geläutet ward, deckte sie den Tisch, stellte zwei Teller hin und setzte sich dazu. Wenn die Predigt in der Kirche begann, kam der Kobold durch den Schornstein geflogen, brachte Speisen und Getränke und nun saßen sie zusammen und hielten ein köstliches Mahl, bis die Predigt aus war. Dann flog der Kobold wieder durch den Schornstein hinweg. Er war aber anzusehen wie loderndes Feuer.

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Nach Sommer S. 32.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 462.
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