1012. Die Finger des Hünen.

[841] (S.d. Mittheil. d. Osnabr. V. S. 403.)


Auf dem Steinbecker Esche, im Kirchspiele Recke, liegen fünf große Granitblöcke. Vier davon bilden nach Art der sogenannten Hünenbetten ein Ganzes, indem drei als Pfeiler den vierten Stein tragen. Ungefähr in der Mitte der ziemlich ebenen Oberfläche dieses Decksteines befindet sich eine mäßige Vertiefung; doch ist nicht zu erkennen, ob sie ihre Entstehung der Natur oder der Kunst verdankt. Unfern dieses Denkmals liegt der fünfte Granitblock, von etwa sechs Fuß Länge, und auf seiner Oberfläche in seinem Halbkreise mit fünf Löchern versehen, von denen jedes zwei Zoll Tiefe und anderthalb Zoll im Durchmesser hat und etwa einen halben Fuß von dem nächsten entfernt ist. Dies sind die Eindrücke einer starken Riesenhand. Denn Hünen haben diese Steine von der Bakholte auf dem Dickenberge, eine Viertelstunde von dort herab geschleudert und hier aufgerichtet.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 841.
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