884. Der St. Gangolphsbrunnen.

[764] (S. Zeitschr. f. hess. Gesch. Bd. VII. S. 217.)


Der h. Gangolph belagerte die Milseburg, welche 3 Stunden von Fulda entfernt ist. Seinen von Durst ermatteten Kriegern wollte der Bauer, der sich im Thale angesiedelt hatte, nur gegen Bezahlung einen Trunk gestatten. St. Gangolph zahlte, schöpfte seinen Helm voll und ließ die Krieger trinken. Was sie darin ließen, nahm er mit, bis sie an einen ausgehöhlten Stein kamen. Hierin goß er den Rest des Wassers und bat Gott, daß er es frisch erhalten möge. Da sprang eine Quelle aus dem Steine, welche als St. Gangolphsbrunnen noch heute weit und breit bekannt ist. Von Stund an aber blieb der Brunnen im Thale aus. Man sagt auch, daß unfruchtbare Frauen, die aus diesem Brunnen trinken, fruchtbar werden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 764-765.
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