432. Der Name Demmin und das Haus Demmin.

[465] (S. Stolle S. 4. Temme S. 179.)


Bei der Stadt Demmin liegt noch heute die Ruine einer alten Burg, welche das Haus Demmin heißt. Die Burg soll vor alter Zeit von zwei (oder drei) Prinzessinnen erbaut worden sein. Sowohl die eine als die andere haben sich aber die Stadt zugeeignet und immer gerufen: Se is Din und Min. Davon hat die Burg und später die neben ihr erbaute Stadt den Namen Demmin erhalten.

Burg und Stadt haben früher nur einen Herrn gehabt und sind durch einen unterirdischen Gang verbunden gewesen, der so geräumig war, daß man mit einem Wagen darin hat fahren können. Später ist derselbe aber verfallen und die Burg zu dem Gute Vorwerk geschlagen worden, welches nahe dabei liegt. Dabei soll aber ausgemacht worden sein, daß die Burg nicht an die Stadt Demmin zurückfallen dürfe, so lange noch ein Stein von ihr auf dem andern liege, und dies ist der Grund, warum die Besitzer von Vorwerk um die Erhaltung dieser Ruine so besorgt sind.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 465-466.
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