344. Die Teufelsreiter zu Sorau.

[394] (S. Magnus S. 234. 260.)


Im Jahre 1657 den 2. März zu Nachts hat sich der Teufel in Gestalt dreier Reiter mit drei Lichtern beim Rathhause sehen lassen; er ritt auf der Treppe bei der Garküche aufs Rathhaus und wo die Tuchmacher feil haben, tummelte sich weidlich herum und seitdem war der Hufschlag auf den Treppenstufen in den Werkstücken ganz deutlich zu sehen.

Im Jahre 1680 den 6. Februar ritt ein Edelmann aus Sorau. Da ihm nun gleich bei Schönwalde im Klenckenbüschlein sein Pferd stolperte, fing er an bei allen Teufeln zu fluchen und siehe, da fanden sich alsbald zu ihm zwei schwarze Reiter, deren einer vor und der andere hinter ihm ritt, davon ihm angst und bange ward, weil sie sich von ihm nicht eher verloren, als bei der Linderodischen Holzmühle. Darauf lag der von Adel zwei ganzer Wochen krank und that dabei das christliche Gelübde, daß er den Teufel nie mehr rufen wolle.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 394.
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