496. Die Tochter Hoggo's.

[522] (S.L. David Th. I. S. 73. Bock, Wirthsch. Naturgesch. Bd. II. S. 600.)


Hoggo hinterließ keinen Sohn, aber drei Töchter: Mita, Cadina und Pogia oder Poggezana. Die beiden erstern verheiratheten sich, die dritte aber wohnte in einem Eichwalde und blieb zeitlebens Jungfrau. Sie war eine Waidelottin oder Priesterin und ward als solche von ihren Verwandten und dem Volke fast göttlich verehrt. Sie war von Gestalt sehr groß, wie noch ihr Hauptschmuck oder Broschen zeigte, der im Eichenwalde bei Elbing aufgefunden und ins dasige Brigittenkloster geschenkt ward, von da aber später weg und nach Danzig kam, wo er noch im Jahre 1655 gezeigt wurde. Es war eine Art Kranz, der über die Stirne herabhing und worin die Haare hineingeflochten waren. Es durften ihn nur Jungfrauen tragen und er ward denselben mit ins Grab gegeben. Der der Poggezana war eine halbe Elle weit und von Ochsensehnen gestrickt. Vorn hatte er einen Stein und ein Blech mit einem Bilde, einen Finger dick und eine Spanne lang.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 522.
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