586. Milch zu verschütten ist Sünde.

[568] (S. Hennenberger S. 163.)


Zu Jorgenaw, wo vor Zeiten bei einem kleinen hölzernen Marienbilde, das allerdings später in das Kloster zur h. Dreifaltigkeit kam, großer Ablaß gewesen ist, ist einmal ein frommer Bauer gewesen, Namens Märten Lennke, der übrigens Kirchvater und ein wohlhabender Mann war, der hat sich doch einmal versehen und sich toll und voll getrunken und in der Trunkenheit einen Topf voll Milch, doch nicht mit Fleiß, umgeschüttet, das hat ihm der Teufel hoch aufgemutzt und eine grausame Sünde daraus gemacht, denn er habe Gottes theure Gaben, deren er nicht würdig gewesen, schändlich zu nichte gemacht, darum müsse er auf ewig verloren sein, also daß man ihn nicht hat trösten können.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 568.
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