646. Die drei Brüder.

[606] (Poetisch behandelt v. Thiele a.a.O. S. 30 etc. 128 etc.)


Vor uralten Zeiten gab es zu Ragnit einen Burgherrn, der hatte drei Söhne, gewaltige Riesen, Tilszatis, Wilmantis und Rombinus geheißen. Die haben sich beredet jeder eine Wanderung zu unternehmen. Dies haben sie auch gethan und sind endlich von ihrer Reise zurückgekehrt, Jeder hat etwas Merkwürdiges mitgebracht, Tilszatis eine Axt, Wilmantis ein Glöckchen und Rombinus einen Stein. Sie beschlossen nun sich jeder hier ein Schlößchen zu erbauen, Tilszatis den Schloßberg bei Tilsit, Wilmantis den nach ihm benannten Wilmantis und Rombinus den nach ihm benannten Berg auf dem entgegengesetzten Ufer der Memel.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 606.
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