667. Der Teufel vertreibt Schatzgräber.

[618] (S. Hennenberger S. 468.)


Zu Dromitten im Waldauischen haben in der Mitte des 16. Jhdts. etliche Männer in einem freien Garten Schätze graben wollen, wie sie nun bald so weit waren, daß sie sie heben wollten, verstellt sich der Teufel in die Gestalt des Mannes, dem der Garten war, als komme der Hauswirth selbst, und habe ein Feuerrohr auf der Schulter und gucke durch den Zaun, indem er sich stellte, als wolle er schießen. Da erschrecken sie sehr und meinen, er werde sie kennen und solches bei der Obrigkeit offenbaren, verlassen also den Schatz, nehmen die Flucht und laufen alle mit einander in die Stube eines Hauswirths, der mit dabei gewesen war. Der Satan aber folgt ihnen in voriger Gestalt nach und hält mit ihnen ein greulich Gericht, er wirft sie von einer Bank auf die andere, die ganze Nacht durch bis der Hahn zum ersten Mal kräht, da verläßt er sie. Solches ist in der Osternacht geschehen, und am andern Tage sind etliche von ihnen zum h. Sakrament gegangen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 618.
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