Auch auf die Höchstheilige Abendmahls-Empfahung

[183] Dv Wunder-und Wunden-Mahl! Heilige Speise /

Vnsterblichkeit selber man jetzund verzehrt.

Zum Osterlamm selber der Hirt sich verehrt /

die Schafe er weidet und leitet uns leise /

durch sichtbar-unsichtbar / hochherrlicher Weiße.

Der Höhest' im Menschen leibhafftig einkehrt /

das Engel-anbetbare Menschen beschert.

Ach singet und klinget ihm ewig zu Preise!

geheimestes Gottes-Werk / Himmlische Kost!

Ach Speiße / die mit in die Ewigkeit reiset!

erquicke mich allzeit mit Lebhafftem Trost:

So dann sich die Würkung auch würklich erweiset:

du Lebens-Baum / trag' in mir löbliche Frücht!

belebe mich / Leben! mich Todten aufricht!

Quelle:
Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette, Nürnberg 1662, S. 183-184.
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