Als mir einmal / am H. Drey König Abend /beym Eyrgiessen / der Herr Christus am Creutz klar und natürlich erschienen / oder aufgefahren

[209] Es kan der gecreutzigt Christ anders nichts als guts bedeuten.

Kündet Er das Sterben an /

wohl gethan!

So wird er mich selbst beleiten.

Soll ich mich denn zu dem Creutz und zu vieler Plag bereiten?

So ist Er doch mein Gespan /

bricht die Bahn /

steht mir mächtig an die Seiten.

Soll das heimlich Gnaden-Wort seinen Raht im Werk vollenden?

Ach wie hoch beglückt wär Ich!

die Ich mich

Niemal ließ davon abwenden.

Ihr mögt fürchten / was ihr wollet: Ich bin immer gutes Muhts.

Kan das Höchste Gut auch bringen anders was / als lauter Guts?

Quelle:
Catharina Regina von Greiffenberg: Geistliche Sonnette, Nürnberg 1662, S. 209-210.
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Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte
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