13.

[3] Noch in derselben Nacht schlug das Wetter um. Zum Schnee gesellte sich Regen. So begann die Jagd schon ganz mit Bestätigung der trüben Ahnungen, die Tante Benigna um die Nachtruhe gebracht hatten; Paula sah am Tag zuvor eine Feuersbrunst und zusammenstürzende Gebäude, die sie nicht zu nennen vermochte …

Terschka war heute schon in aller Frühe aufgebrochen und hatte zum Schloß Münnichhof, wo sich die Mehrzahl der Mitglieder des großen Jagdfestes versammeln wollte, einen Umweg über Kloster Himmelpfort gemacht …

Noch am Abend hatte er Armgart nach dem Stift Heiligenkreuz zurückbegleitet, war spät wiedergekommen, dann beim Thee nicht erschienen …

Bonaventura hatte sich unmittelbar nach der Vision entfernt … Mit leicht erklärlicher Aufregung hatte er Paula gefragt, welches Gebäude sie brennen sähe, und von ihr keine Antwort erhalten … Ja er magnetisirte sie, um ihr Auge zu schärfen … Sie verfiel dadurch in einen[3] desto sanftern Schlummer, aus dem sie Niemand mehr wecken mochte …

Onkel Levinus gehörte einer Familie an, die in den frühern geistlichen Zeiten die Landoberjägermeister der Fürstbischöfe von Witoborn gewesen waren. In jagdgemäßen Traditionen war er aufgewachsen. Aber von dem Ideal eines Nimrod stand er so weit entfernt, daß Tante Benigna vollkommen Recht hatte zu befürchten, man könnte statt der erlegten Hirsche und Rehe auch allenfalls ihn selbst, den weiland Candidaten des Erblandoberjägermeisteramts, auf dem Beutewagen nach Hause fahren. Wie sie ihm die Pelzkappe darreichte, den Fußsack seinem Leibschützen Soetbeer auf die Seele band, ja sogar diesem zuflüsterte, wenn der Baron einen feuchten oder zu langen Stand im Walde bekäme, den Fußsack bei der Hand zu behalten; wie sie das Lederfutter untersuchte, in welchem die prachtvoll damascirte Doppelflinte geborgen lag, da hätte nur die – frühere Armgart gefehlt, um diesen Abschied aus dem Tragischen ins Komische zu übersetzen.

Onkel Levinus bewegte sich in seinem Jagdcostüme, zu welchem sich noch die Wildschur gesellte, wie ein »Pelzmärtel« zur Weihnachtszeit. Aus Bär und Zobel konnte man ihn kaum herausfinden. Das Gesicht war erkennbar nur an zwei Brillengläsern, ohne die er heute behauptete keinen Rehbock zu treffen. Bei seinen Fabrikationen von Berliner Blau, Stärkemehl, Pottasche und künstlichen Düngererden hatte er nie die Brille nöthig; nur auf die Jagd nahm er sie mit, um den Spott, der ihn als Abkommen so vieler fürstbischöflicher[4] Erblandoberjägermeister unfehlbar heute treffen würde, durch ein »kurzes Gesicht« zu mildern. Und dann war Graf Münnich als ein »schußneidischer« Cavalier in der ganzen Gegend bekannt. Der ist eifersüchtig auf jeden Schuß, der nicht aus seiner Büchse kommt! sagte der Onkel mit einem Ton, als fielen heute mindestens durch seine Kugel ein Dutzend Rehe …

Eine Jagd in einem Walde, der im Frühjahr nicht mehr sein wird! seufzte Paula beim Abschied …

Ja, alles wird weggeschossen, was Haar oder Federn hat! renommirte der Onkel …

Bitte, bitte, Baron! fiel die Tante ärgerlich über einen so gefährlichen und herausfordernden und noch dazu, sie wußt' es ja, nur affectirten Ton ein; bitte, sehen Sie nur zu, daß man Ihre Pelzmütze schont!

Die Tante ließ es noch zweifelhaft, ob auch sie zu den Transparentbildern Püttmeyer's, die Nachmittags den Damen der vornehmen Jäger gezeigt werden sollten, kommen würde … Sie wußte, es gab nachher ein stattliches Jagdbanket, und die Trauer Paula's gestattete weder ihr, noch Paula, sich in diesem Grade in die Zerstreuungen des Weltlebens zu mischen … Von Armgart, sagte sie, ließe sich erwarten, daß sie mit den Stiftsdamen auf Schloß Münnichhof zu Püttmeyer's Triumphen kommen würde; diese hätten drei Equipagen aus Witoborn bestellt … Zwei Stiftsdamen, Fräulein von Merwig und Fräulein von Absam, gehörten sogar zu den Jägerinnen und waren berühmt durch ihren Muth und ihre Fehlschüsse …

Mit der Versicherung des Onkels, daß man sich[5] verlassen könnte, er würde sich weder zu lange an dem Banket, noch an dem selbst in dieser frommen Sphäre nach den Jagdpartieen üblichen hohen Spiel beteiligen, entzog er sich endlich dem beklommenen Abschied … Das leichte, trotz des Schneeregens offene und freie Jagdwägelchen rollte von dannen.

Unterwegs pfiff der Wind nicht wenig. Die Brillengläser des kühnen Jägers beschlugen; oft verlor er den Athem, wenn der Wind umsetzte und Leibschütz und Kutscher, die vor ihm saßen, nicht mehr als Windfang dienen konnten. Dennoch wurde er nicht müde, Jagdanekdoten theils selbst zu erzählen, theils sich erzählen zu lassen, Anekdoten, die bis in die glänzendsten Zeiten seiner Familie hinaufreichten und dem Ausspruch: Ecclesia sanguinem abhorret! keineswegs entsprachen; denn immer handelte sich's darum, wie Se. hochfürstbischöflichen Gnaden dazumalen entweder selbsten die Sau abgefangen oder sich von einem sichern Standorte aus Flinte auf Flinte, bereits geladen, hätten darreichen lassen und die herbeigetriebenen Rehe und Hirsche zum »Plaisir Serenissimi« zusammengemördert hätten …

Gegen zehn Uhr war man auf Münnichhof …

Auf diesem stattlichen Herrensitze, der noch mit Zugbrücken und einer Anzahl Lünetten für noch vorhandene alte eiserne Böller, mit Wällen und in einem großen ringsumher gehenden Arm der Witobach mit vorgeschobenen Eisbrechern oder sogenannten Dücs d'Alba ausgestattet war und im Innern des Hofs in die Blüte und Herrlichkeit des siebzehnten Jahrhunderts zurückversetzte, fand man den größten Theil der Gesellschaft[6] wieder, die neulich dem Freiherrn von Wittekind dei letzte Ehre gegeben hatte …

Der Hof war belebt von dem Jagdzeug des Grafen, das mit den Contingenten der benachbarten Herrschaften, vorzugsweise dem großen Jagdpersonal der Dorstes vermehrt worden war. Da standen die Wagen für die Jagdtheilnehmer und für die gemachte Beute. Treiber und Jagdbursche hielten die Schweißhunde an der Leine und mancher von letztern trug noch am Halse die »Korallen«, einen Stachelring, nach dessen Abnahme man voraussetzen konnte, das gereizte Thier würde um so gieriger an die wilde Arbeit gehen. Der musikalische Theil der Jagd war durch einige horngeschickte Jäger, vorzugsweise durch die in Jagdcostüme gekleideten Trompeter der Husarengarnison von Witoborn vertreten, ja sogar ein Bajazzo fehlte nicht – der buckelige Stammer hatte sich vom gräflich Dorste'schen Oberförster ein Costüm erbettelt und blies aus Leibeskräften mit den übrigen. In seiner grünen Mütze mit einer Feder sah er aus wie ein Heusprengsel und die Gräfin von Münnich, eine fromme Dame, die ohne eine kirchliche Buße nicht ins Theater ging, mußte im Kreise ihres Besuchs wider Willen über ihn lachen, als sie auf einen Balcon hinaustrat, der in den Hof ging, angelockt von einem Horusolo, das jedoch des Guten zu viel that und in Dissonanz verendete …

Zu der Blüte des Adels, zu jungen und alten im Bann der hiesigen Anschauungen lebenden Cavalieren, auch Offizieren der benachbarten Garnisonen, hatte sich schon jetzt eine nicht geringe Anzahl Frauen gesellt.[7] Amazonenhaft traten nur einige wenige auf. Mit Spannung erwartete man vorzugsweise die Damen aus dem Stifte … Die Fräulein von Merwig und von Absam blieben ohne Zweifel schon auf dem für den Beginn der Jagd abgesteckten Standorte zurück, an dem sie vorüberfahren mußten und wo sich alle diejenigen einfinden wollten, die erst über Münnichhof einen Umweg gemacht hätten …

Terschka war nicht zu sehen … Jeder fragte nach ihm … Fest stand, daß ihn seine Ritterlichkeit heute wieder zur Hauptperson des Tages machen würde … In der That schon mit »Schußneid« sagte das Graf Münnich, ein schlanker, von Kopf bis zu Fuß jagdgemäß gerüsteter Herr, dessen Aufregung unter den zwanzig bis dreißig Cavalieren die lebhafteste war …

Benno und Thiebold sollten gleichfalls kommen … Letzterer als baldiger Herr des heute und bis zum Frühjahr zum letzten mal vom Jagdruf widerhallenden Waldes … Der auch an ihn ergangenen Einladung hatte er um so weniger widerstehen können, als er nach den gestrigen schmerzlichen Erfahrungen für Benno's ihn »jetzt ängstigenden« Trübsinn und den minder gefährlichen eigenen die erheiternde Wirkung eines solchen Vergnügens geltend machte, auch »nicht leugnen« konnte, daß ihm ein vom jungen Tübbicke in Witoborn schleunigst nach dem Modejournal angefertigtes Jagdcostüm nicht übel stehen müßte …

In dem großen Ahnensaal, in welchem neben den bis weit über den Westfälischen Friedensschluß hinausreichenden Familienporträts die wunderbarsten Hirschgeweihe[8] hingen, solche sogar, die mit Baumästen verwachsen waren, nahm man ein Frühstück ein. Dann wäre man, da die, welche noch fehlten, aus dem gewählten Schießstande im Warten ungeduldig werden konnten, unfehlbar aufgebrochen, wenn sich nicht die Scene auf eine eigenthümliche Art durch das Eintreten einer Persönlichkeit geändert hatte, deren Erscheinen hier Niemand erwartete.

Ein magerer Herr in mittlerer Statur, in der sogenannten Armeeuniform, die Brust mit Orden bedeckt, trat ein … Hinter ihm folgte ein Jäger, der, wie alle Leibschützen, die Flinte seiner Herrschaft trug …

Der Landrath! ging es mit einstimmigem Murmeln durch die Reihen der aus ihren schon wieder angezogenen Pelzröcken und Ueberwürfen kaum erkennbaren Physiognomieen …

Niemand war bestürzter, als der Wirth, Graf Münnich selbst …

Was ist das? rief er erstaunt und allen hörbar …

Bald stellte sich heraus, daß den Landrath von Enckefuß Niemand eingeladen hatte …

Noch mehr … Der feierliche Aufzug des in dieser Sphäre schon lange durch die Zeitereignisse Proscribirten hatte etwas Beängstigendes … Daß dieser weiland »schöne Mann«, ein alter Cavalerieoffizier, sich mit der größten Beflissenheit seinen Bart, sein Haar gefärbt, ja sogar die Runzeln seines fast fleischlosen und nur aus Haut und Knochen bestehenden Kopfes weggemalt hatte, überraschte Niemanden. Auch heute hatte er seine allbekannte Toilette, dieselbe Chevalerie mit den Damen,[9] dasselbe stramme Auftreten mit den hohen Stulpstiefeln, dieselben Scherze, die man an ihm gewohnt war … Aber in so seltsamer Übertreibung kam alles an ihm zum Vorschein, daß man annehmen mußte, entweder hatte er bereits seinem vormittägigen Lieblingsgetränk, dem Cüração, stark zugesprochen oder er befand sich in allem Ernst in geistiger Unzurechnungsfähigkeit …

Sofort bildete sich eine Phalanx gegen den Vertreter der Regierung, gegen den Mann, der einen Bruder des Kirchenfürsten im Duell erschossen hatte, gegen den Freund des Kronsyndikus, gegen den Vater des Assessors, des jetzigen Rathes von Enckefuß … wiederum sah man die große Kluft des Vaterlandes und immer peinlicher wurde die Verlegenheit für den Jagdherrn … Allgemein stellte man ihm in ergrimmter Aufregung die Zumuthung, er solle den unberufenen Eindringling bedeuten, daß sein Eintreffen auf Schloß Münnichhof ein Misverständniß wäre … Sogar die Gräfin besaß den Muth, die Bedenklichkeiten ihres inzwischen zaghafter gewordenen Gatten zu überwinden und mit der Würde ihrer äußern Erscheinung, mit dem Hochgefühl ihres Zusammenhangs mit dem Träger der dreifachen Krone, den Landrath auf ein Misverständniß aufmerksam zu machen … sie wollte sagen, daß sie sich ein Gewissen daraus gemacht haben würde, den Herrn von Enckefuß »mit Elementen« zusammenzuführen, »die ihm höchst unangenehm sein müßten« …

Jetzt aber erfuhr sie durch die Dienerschaft, Herr von Enckefuß wäre durch die Nichteinladung zu einer Jagd, an der jeder Adelige der Gegend theilnähme, in einem[10] Grade beleidigt worden, daß man ihn seiner für nicht mehr mächtig halten könnte. Stündlich hätte er die Einladung zur Jagd abgewartet, hätte sein Schießzeug hervorgesucht, es selbst geputzt, seinen Hund angeredet: Sie danken dich ab, Caro! Sie werfen dir einen Knochen vor, Caro! Sie setzen dich außer Brot, Caro! Dann wäre seine Ungeduld gestiegen, immer hätte er gefragt: Keine Einladung vom Grafen? Keine von Baron Levinus? Keine von Herrn von Terschka? Seit gestern hätte er dann eine Miene angenommen, als wäre die Einladung wirklich erfolgt. Nun hätte er seinem Bedienten befohlen, sich als Jäger anzukleiden. Auf die Einrede, er irre sich, die Einladung fehle, hätten die heftigsten Zornausbrüche geantwortet, sodaß man zuletzt vorgezogen, zu schweigen und sich in alles zu fügen. In diesem Zustand erschien er und scheinbar nicht im mindesten stolz. Er sprach leutselig mit allen, wie wenn sie seine besten Freunde und Bekannte wären … Ein ängstlicher Waffenstillstand zwischen zwei feindlichen Lagern …

Hinein in die Unentschlossenheit, was nun zu beginnen wäre, in den unheimlichen Eindruck des so außerordentlich sichern, ja fröhlichen Benehmens des Landraths ertönten die Signale des Aufbruchs, die Rüden schlugen an, johlten und heulten vor Jagdungeduld, die Jäger klatschten mit den Peitschen, der Zug kam in Bewegung, noch ehe man den Landrath entfernt hatte. Auch jetzt folgte er wohlgemuth und setzte sich auf einen der Wagen, gerade wie wenn er dazu gehörte. Da sein Diener nicht jagdkundig war, blieb derselbe zurück. Es schloß sich dafür dem Landrath ohne[11] weitere Weisung einer der jedem Jagdtheilnehmer zum Beistand beorderten Jäger an …

Die Fahrt dauerte nicht allzu lange. Bald gelangte man in den von hohen Tannen und Buchen bestandenen Wald … Es war die letzte große Jagd in einem Walde, der hundert Jahre bedurfte, um das wieder zu werden, was er war …

An einer Eichenschonung stand unter zwanzig Männern, die hier schon zu Fuß und zu Wagen harrten, einer, der sich in stillem Träumen das auch sagte und rings um sich blickend nachfühlte. Wie wenig liegt ein seiner Sinn in den Auffassungen der Menschen! Wie gehen sie ruhig an Thatsachen vorüber, an denen ein anderer mit Schmerz verweilt!

Benno war es, der auch das sich sprach … In einen einfachen kurzen Militärmantel, grau mit rothem Kragen, war er gehüllt, einen Mantel, den er über seiner gewöhnlichen Kleidung trug. Fest an den Hüften war der Mantel zusammengeschnürt und hob gefällig seine schlanke Gestalt; ein schwarzer bürgerlicher Hut bedeckte sein blasses, leidendes Antlitz … Ueber Thiebold mußte er lächeln, der in einiger Entfernung einen Kreis um sich hatte, dem schon wieder in bester Laune von ihm seine amerikanischen Abenteuer und sein berühmter Sturz in den Sanct-Moritz erzählt wurden …

Für Benno's Jugendträume gaukelten hier die kleinen Elfen des Waldes daher dahin … Noch einmal hielten sie unsichtbar ihren letzten Reigen unter den grünen Tannen, schwangen sich zum letzten mal auf den Nacken des Wildes, um ihm einen Weg durch[12] das Dickicht zu bahnen vor seinen Verfolgern … zum letzten mal waren die kleinen Seen, die sich hier und dort im Walde fanden und zu denen sonst im Mondlicht die Hirschkühe ihre Kleinen zur Tränke führten, von den Schatten hoher Bäume bekränzt … Bald sollten diese Lichtungen, die sich unter der schmelzenden Schneedecke so geheimnißvoll und traulich im Holze öffneten, dem Winde preisgegeben sein, der über die zurückgelassenen todten Stumpfe der verkauften Stämme fegte …

In einem Wald, den ein leichtsinniger Verschwender vor der Zeit lichtet, glaubt man oft Banket gehalten zu sehen von Junkern und geputzten Damen bei musicierenden Eichhörnchen und brummenden Borkenkäfern und taktschlagenden Spechten in den Zweigen … Hier, da der Wald zu Eisenbahnschwellen benutzt wurde, brauste die Locomotive daher und schnaubte und pfiff so teufels- und aufklärungsgemäß, wie nicht blos Norbert Müllenhoff gesagt hätte, sondern selbst Onkel Levinus wiederholte, der, je besorgter er jetzt wurde, desto mehr zu sprechen anfing … Benno war von ihm aufs freundlichste begrüßt worden …

Levinus plauderte schon deshalb, um sich dem Jagdhumor zu entziehen, der auf der Fahrt vom Schloß Münnichhof und hier bei dem Halloh der ersten Begrüßung sich auf seine Kosten zu entwickeln begann. Man fragte ihn, welche Nummer seine Brille hätte, wie viel Wild er heute würde am Leben lassen, ob er es unter einem Sechszehnender thun würde und so fort in jenem jagdüblichen Schrauben, das bei allen schon in vollem Gange war …[13]

Ich kenne euere Pfiffe! rief Onkel Levinus. Ihr wollt uns nur sicher machen durch euere schlechten Witze! So wild werd' ich darum doch noch nicht, daß ich mich vor Zorn mit dem ersten besten Stand begnüge, der mir angewiesen wird! Das ist so eine Ihrer bekannten Finten, Graf Münnich, uns im Spaß alles übersehen zu lassen! Wir Landesoberjägermeister kennen das!

Man befand sich auf einer mitten im Walde liegenden Fläche, die auf einige hundert Schritte weit von Knieholz unterbrochen wurde und sich zur Aufstellung einer doppelten Schützenreihe, auf jeder Seite zwanzig, hinter Busch und Baum, vortrefflich eignete. Eine Freifrau von Stein, die schon vom Schloß mitgekommen war, ließ sich in einem Tragsessel von zwei Bauernburschen ins Holz tragen; eine schon bejahrtere Frau von Böckel-Dollspring-Sandvoß watete selbst durch den Schnee mit Wasserstiefeln, die ihr bis an die Kniee gingen …

Die Wagen waren inzwischen nicht weit vom Eingang in den Forst zurückgeblieben …

In der Ferne und immer näher kommend hörte man schon ein Rasseln und Schlagen in den Büschen und der Oberförster versicherte, es wäre die höchste Zeit, die Posten einzunehmen …

Noch war keine rechte Einigkeit da, denn Terschka fehlte. Alle spähten nach ihm; nicht blos Onkel Levinus, nicht blos Benno und Thiebold, die hinter zwei mächtigen Erlenbäumen, die gabelförmig aus der Erde geschossen, zusammenstanden, Platz genommen hatten … Terschka's Jagdkunst schien allen bestimmt, den Preis zu gewinnen …[14]

Da er ausblieb, wollte man beginnen …

Der Onkel bedeutete die Signalisten und rief:

Diese Eile ist wieder nur eine euerer verdammten Finten! Statt mit Vorsicht und Bedacht die Plätze anzuordnen, wird nun alles mit Hast übers Knie gebrochen! Schweigt! Schweigt! sag' ich. Die verdammten Intriguanten haben alles abgekartet!

Endlich hörte man nur noch Ein Signal blasen; es kam aus der Ferne …

Das wird Terschka sein! hieß es …

Terschka kam in der That auf einer Jagdchaise dahergebraust und schon vor ihm – allgemeiner Jubel! – zogen im erweichenden Schnee drei Wagen voll Heiligenkreuzer Stiftsdamen, die eben Terschka einholen wollte …

Das war ein Grüßen jetzt und Rufen und Lachen und Spotten … Aus dem Gewirr der Regenschirme und Pelze und Schleier entwickelten sich zwei Jägerinnen, Fräulein von Merwig und Fräulein von Absam … Und nun ertönte plötzlich noch eine Salve von Bravis und schallendem Händeklatschen … Noch eine dritte Amazone sprang vom Wagen … Es war Armgart von Hülleshoven.

Thiebold und Benno trauten ihren Augen nicht … Sie riefen zum Erstaunen des Onkels diesem hinüber und jetzt nicht im mindesten zu dessen Schrecken … Levinus dachte nur an sich … Seine Stimmung wurde immer wilder und (vor Furcht) kühner: er lobte Armgart und verdammte alle Stubenhocker …

Benno und Thiebold betrachteten sich mit stockendem Herzblut … Es war Armgart … Armgart, die trotz[15] ihrer gestrigen Thränen aus dem einen der drei großen offenen Omnibus, der mit den andern zum Schloß Münnichhof weiter fuhr, heraussprang und von Terschka's Armen aufgefangen wurde …

Sie trug einen blauen engen, gefütterten Tuchrock über einem grauseidenen Kleide, einen grauen runden Hut mit wallendem blauen Schleier, dunkle Handschuhe und einen carrirten blau-grün-rothen Plaid rings um ihre Schultern geworfen …

Ihr Antlitz war geisterblaß … Ihr Ausdruck, ihr Lächeln ließ ihre zwei weißen Zähnchen blinken, wie immer, wenn sie träumerisch abwesend war … Sie grüßte Niemanden, blinzelte nur zu den beiden weißen Erlen hinüber, wo Benno und Thiebold standen, und ging wie ein Opferlamm willig dorthin, wohin sie Terschka stellte … Ihr ganzes Wesen war gebunden, ihr Wille, des Menschen edelste Kraft, lag vor dem Altar der Gottesmutter … Das ist die katholische Macht des »Gelübdes«.

Der Onkel rief ihr ein Willkommen zu und allerdings sprach er noch drohend:

Na ja! Ich dachte mir doch gleich so etwas! Das wird schön werden – mit der Tante! Jetzt nur Vorsicht! Vorsicht, Herzenskind!

Benno sagte voll Grimm und Verzweiflung zu Thiebold:

Eine förmliche Erklärung wird das heute! Eine öffentliche Vorstellung vor der Gesellschaft! Sehen Sie nur, wie alles flüstert!

Auch Thiebold »war im Begriff, außer sich zu gerathen«;[16] aber hinter jedem der Jagdtheilnehmer stand ein Jäger und bediente das Schießzeug – man mußte etwas vorsichtig sein und that besser, zu schweigen …

Pancraz! rief aber auch Terschka wild auf und ein Jägerbursche, in der grün und gelben Livree der Dorstes, sprang hinzu und bot Armgart die Flinte, offenbar schon im Einverständniß und nach gestern Abend mit ihr getroffener Verabredung …

Sie nahm sie, wie wenn ihre Hand aus einer Urne ein Todesloos zog …

Trara! Trara! Trara! begann es jetzt überall und Halloh! Halloh! An die Plätze! rief man …

Nun lief alles und stellte sich erwartungsvoll … Der mittlere Plan war leer … Zwei Jägerreihen zogen sich vierhundert Schritt entlang … Am äußersten Ende stand der immer laut perorirende Landrath … Ein Rascheln, ein Knacken hörte man jetzt … Siehe da! Fünf Hirsche brachen aus der rechten Flanke des Quarrés, das die Gesellschaft bildete … Die Hunde, die noch an der Leine gehalten wurden, winselten … Die Thiere standen noch Keinem schußrecht …

Da plötzlich ruft eine Stimme – es war die des Grafen: – Tire haut!

Tire haut? … Alles lachte …

Der Lärm der Treiber hatte die gefiederten Bewohner der Baumkronen in Aufregung gebracht, aber der Onkel hatte ganz Recht, als er heftig lospolterte:

Was sind das für Sachen! Dieser verdammte Münnich! Nur die Aufmerksamkeit will er vom laufenden[17] Wild ablenken durch die Vögel, die heute gar nicht in Betracht kommen! Es sind nur Flederwische da oben!

Doch über ihn her viel Schnee von einem abstiebenden Auerhahn …

Pancraz sagte: Herr Baron! Oben »steht Alles ein«!

Während Armgart über den technischen Ausdruck von »einstehendem« Geflügel vom Onkel eine Belehrung zugeflüstert bekam, erscholl es Piff! Paff! … Von allen Seiten … Vier Hirsche lagen; der fünfte war durchgebrochen …

Aber auch der Auerhahn stürzte herab … Diesen hatte Terschka geschossen …

Darüber gab es Verwirrung genug. Man hatte nun die Hunde losgelassen. Verwundet war das fünfte Thier entflohen. Auf dem Schnee sah man die Schweißspuren. Einige Hundert Schritt von der andern Flanke der Pläne, die man bestand, stutzte der Hirsch, machte, von den Treibern der andern Seite empfangen, Halt und wandte sich zurück. Nun stellte ihn die Meute und der Zunächststehende war berufen, das Thier zu schießen …

Es waren gerade Benno und Thiebold … Thiebold, »vorwitzig, wie auch nur ich sein kann«, schoß – schoß fehl … Jetzt legte Benno an – wollte losdrücken … Paff! Im Nu schon sank das Thier, von einer Kugel getroffen, die vom äußersten Ende der Jagdreihe kam … Der Landrath hatte geschossen … Aus einer Entfernung, wo ihm zum Schuß jede Berechtigung fehlte …

Darüber gab es denn einen gewaltigen Lärm …[18] Diese Anmaßung war gegen alle Regel … Die Kugel hätte fehltreffen, Jemanden verwunden, tödten können …

Zornig schrie man durcheinander … Dem Onkel wurde es immer wirrer zu Muthe … Das fortgesetzte Knallen der Büchsen – an andern Orten brach neues Wild durch – die Nähe der Schießstände, das Pfeifen der Kugeln, Armgart's ihm jetzt doch »tollkühn« erscheinende Anwesenheit, alles mahnte zur Vorsicht und in leibhafter Gestalt sah er Tante Benigna neben sich, die mit den ängstlichsten Warnungen ihn beschwor, sich um aller Heiligen willen in keine Gefahr zu begeben … Jetzt auch bemerkte er die geheimen Instructionen, die sein Leibschütz Soetbeer mitbekommen … Hätte Soetbeer vor dem jetzigen Durcheinander etwas von »Fußsack« merken lassen, würde der Onkel es ihm schön gegeben haben; nun, in dem Geknatter und dem Pulverdampf, ließ er alles zu seinem Besten geschehen …

Ein Rehbock kam mit zwei Riekchen und ging dicht an ihm vorüber … Der Rehbock kam erstaunt und nicht einmal besonders geängstigt »dahergestapelt«, wie Fräulein von Merwig rief – die Familie des Fräuleins hing nach dem Onkel unfehlbar mit dem Geschlecht der alten Merovinger zusammen – der Bock schien zu wissen, daß wenigstens die beiden Rieken, die ihn begleiteten, sonst vor dem Schusse sicher sind, da man Weibchen nicht schießt; es galt aber einen Vertilgungskampf. Unter dem Beileid der kunstgerechten Jäger brachen auch diese zarten Thierchen zusammen und mit so vielen Kugeln, daß sich darüber neuer Streit erhob …

Armgart war schon in fieberhafter Erregung gekommen …[19] jetzt stand sie zitternd und hielt sich an Terschka, der nach dem Meisterschuß auf den Auerhahn nicht mehr schoß und nur links und rechts spähte, vorzugsweise hinüberschielend auf Benno und Thiebold … Benno gehörte plötzlich zu den wildesten Jägern … Jede Ladung suchte er so schnell wie möglich los zu werden … Thiebold bat ihn wiederholt, sich zu mäßigen … Nach seinem Fehlschuß hatte er die Courage verloren … Armgart kam ihm vor, sagte er, als wollte sie das Ziel aller Kugeln sein … Und doch schien sie ein überirdischer Geist, den keine Kugel treffen konnte …

Inzwischen fuhr der Landrath fort, eine Unvorsichtigkeit nach der andern zu begehen. Eine seiner Kugeln ging dicht am Handgelenk der Frau von Böckel-Dollspring-Sandvoß vorüber … Die Fräulein aus dem Stifte, ohnehin gegen ihn tendenzgereizt, sprachen über den »tollen Mann« in Ausdrücken, die keineswegs verriethen, daß auch sie zu den Dichterinnen im Stifte gehörten …

Auf der Jagd, in der Hitze des erregten Blutes, wählt man die Ausdrücke nicht und so hörte der Landrath eine Beleidigung nach der andern …

Seltsam jedoch, er brach auf alles, was ihm von nahe und von fern zugerufen wurde, in Gelächter aus … Man würde ihn fortgewiesen haben, wenn nicht jetzt auf ein gegebenes Signal der Stand geändert worden wäre, um mehr ostwärts zu ziehen. Dem Oberförster am des Wildes zu wenig … Auf Rechnung des Windes[20] schrieb er's … Nun trat alles aus den Büschen hervor und zog weiter …

Onkel Levinus aber war entschieden dafür, daß man erst den Mann entfernte, »durch den hier heute noch ein Unglück entstehen würde« … Alle die, welche schlecht geschossen hatten, unterstützten seine Meinung …

Meine Damen! rief der Landrath im Dahinwaten über die Pläne, wo inzwischen schon das gefallene Wild von dem dazu bestimmten Jagdpersonal schnell ausgeweidet wurde … Amor schießt blind, immer blind und trifft doch! Haha! Hier soll man bei offenen Augen die Kugel im Lauf behalten? Korn und Visir! Ein Blinzeln von so schönen Damenaugen – und ich gehöre gleich zu den lumpigsten »Schneidern«, die's nur geben kann – Meck! Meck! Meck! Meck!

Die Amazonen, selbst die hinter Terschka einherschleichende und Benno und Thiebold wie ihr Gewissen vermeidende Armgart nicht ausgenommen, waren Kennerinnen der Jagd genug, um zu wissen, wie von ihm dies Meck! Meck! spottweise gerufen wurde, weil schlechte Schützen »Schneider« genannt werden. Fräulein von Merwig hatte den beständigen Beinamen des »Fräuleins von Anflicker«, den sie von ihrer Leidenschaft für die Jagd und ihrer geringen Trefffähigkeit fürs Leben zu behalten fürchten mußte. Doch schon aus dem Aerger, den sie über diesen Spottnamen empfand, konnte man sich denken, wie verletzend es wirkte, daß nun der Landrath allen Jagdgenossen unausgesetzt sein höhnisches Meck! Meck! nachrief …

Die gutmüthigsten Naturen können auf der Jagd,[21] besonders wenn die Füße kalt werden und die Hände lieber in den Pelzhandschuhen stäken, als harrend am kalten Lauf der Flinte, einen determinirten Anflug von Malice bekommen. Jetzt riefen sogar schon die früher schweigsamern Stimmen: Ungebetene Gäste wirft man zur Thür hinaus! Andere: Werft das Gescheite (das Eingeweide) in den Busch für die Füchse! Andere wandten sich zu den Damen: Meine Damen, Sie sprechen von Amor? Wir haben allerdings einen blinden Passagier unter uns!

Graf Münnich wollte keinen Eclat und bot alles auf, den Frieden zu erhalten …

Darüber kam man an den neuen Stand, den der Oberförster bereits angeordnet hatte. Es war wieder eine Pläne, hier rings nur von Tannendickicht umgeben …

Leider hatte sich der Oberförster verrechnet …

So lange man auch harrte, so lange auch die Treiber rasselten und mit ihren Knütteln an die Bäume schlugen, keine »Pfote kam heraus« – zuletzt einen einzigen Hasen ausgenommen, dessen Erscheinen ein allgemeines Gelächter erregte …

Lampen schoß in natürlicher Großmuth als zu geringfügige Beute Niemand, sondern durch die Stände hindurch wurde der Geängstete hin- und hergewiesen, bis er den Damen fast so nahe zugetrieben wurde, daß sie ihn an den Ohren hätten fassen können …

Wieder störte der Landrath dies komische Intermezzo durch seinen aufgeregten Eifer. Er schoß den Hasen dicht vor den Füßen Armgart's nieder und hätte diese, die sich nichts gewärtigte, leicht verwunden können …[22]

Darüber brach der Unwille der ganzen Gesellschaft in helle Flammen aus …

Armgart lag halb bewußtlos an einen Fichtenstamm gelehnt; die Flinte, die sie, ohne zu schießen, in der Hand gehalten, war ihr entfallen; Benno und Thiebold waren auf halbem Wege ihr zu Hülfe gesprungen, ja setzten sich selbst darüber dem nächsten Schusse aus …

Ueber alles das entstand eine Scene der höchsten Aufregung …

Sie mehrte sich, als der Landrath vorsprang und rief:

Wer raisonnirt hier? Ruhe! Ich befehle! Ich!

Jetzt stand er wuthschäumend auf der Mitte der Pläne …

Ein gemeinsamer Ruf unterbrach ihn:

Er ist verrückt! Haltet ihn! Bindet ihn!

Wirklich schlug der tolle Mann um sich, drohte mit seiner Doppelflinte, deren einer Lauf wahrscheinlich noch geladen war, und würde ein Unglück angerichtet haben, wenn nicht Jemand hervorsprang, ihm die Arme zu halten. Man hielt Benno und Terschka zurück, auf die Jäger rechnend. Eine leicht erklärliche Scheu vor der ersten Verwaltungsbehörde der Gegend hielt die Nächststehenden noch eine Secunde ohne Entschluß –

Da theilten sich die Büsche und mit dem Rufe: Pax vobiscum! sprang mit auffliegender Kutte ein Franciscanermönch auf den Plan, hielt mit einem Arm die Flinte des Landraths und griff mit dem andern so geschickt beide durch die Luft fuchtelnden Hände des ungeberdig Drohenden und Rasenden, daß dieser zwar mit schaumbedecktem Munde sich fest und aufrecht erhielt,[23] aber auch bewegungslos verharrte, nur noch machtlos seinen Bändiger anstarrend …

Bruder Hubertus war es, der selbst weiland ein Jäger gewesen und den entweder das Gebell der Hunde, das Knattern der Flinten oder Terschka's Anwesenheit angezogen hatte – im Kloster hatte er sich vor wenig Stunden ihm zu nähern gesucht und war von Terschka schnöde abgewiesen worden …

Die Gesellschaft, außer sich über den Vorfall, umringte die Gruppe und rief dem Mönch, der wie der bändigende Tod dastand:

Bewachen Sie ihn! Führen Sie ihn fort!

Ich will Ihnen Leute zurücklassen! rief Graf Münnich …

Der Mönch schüttelte den Kopf, sich verbürgend, er würde schon allein den Unglücklichen in Sicherheit bringen …

Inzwischen bliesen auf ein gegebenes Zeichen die Hörner … Schon zog sich die ganze Gesellschaft in den dichtern Wald … Armgart geführt von Thiebold – Terschka war im Augenblick, da Hubertus erschien, verschwunden …

Still und stiller wurde es ringsum … Die Signale nur hörte man, die den Treibern die Veränderung der Stellung ankündigten und die von diesen fernher wieder beantwortet wurden …

Ein einziger schreckenvoller Augenblick … Jedermann eilte, ihm zu entfliehen.

Quelle:
Karl Gutzkow: Der Zauberer von Rom. Roman in neun Büchern, Band 6, Leipzig 1860, S. 3-24.
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Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt

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In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.

38 Seiten, 3.80 Euro

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