Zehnter Auftritt

[124] Hasenkopf allein.


HASENKOPF. Wie vielerley Narren gibt es doch auf der Welt! ich kann meine Tochter fast nicht verdenken, daß sie diesen Phantasten nicht lieben will; aber ich trau mir ihn doch noch zurecht zu bringen, und sie muß ihn heyrathen; er hat einen grundreichen Vater, stirbt der, so bekommt er das ganze Vermögen, und noch dazu einen großen Charakter. Ey! eines muß das andere übertragen, man muß nicht so haicklich seyn. Wie viele hundert Mägden würden sich an die Stelle meiner Tochter wünschen. Doch, man läßt mich schon wieder allein. He! Henriette! / es ist so auch hier beym Tage nicht sicher / vorgestern that es einen Fall, als ob das Zimmer einstürzen wollte. / He! Lisette! / Lisette! / wo Plunder sind die Leuthe wieder? / Hausmeister! / still. / Mich dünkt gar, ich höre etwas an der Wand klopfen / den Hausherrn hat es im verwichenen Jahre auch auf solche Art in die Grube geklopft / mich überfällt ein gewisser Schauder / Sehr aengstig. im Bethe rührt sich etwas / Hausmeister / Lisette! / kommt mir zu Hülfe.


Quelle:
Dichtung aus Österreich. Anthologie in drei Bänden und einem Ergänzungsband, Band 1, Wien und München 1966, S. 124-125.
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