Vierte Szene

[235] PAUL UND HANS am Fenster, vor dem Bilde der Braut.

PETER zu Schmitz. Nun, Herr Kommerzienrat, nun haben Sie ja unser bescheidenes Dasein hier mit all seinen Reizen kennen gelernt. Sie sehen, wir lassen uns die Laune nicht verderben und leben stillvergnügt drauf los!

SCHMITZ. Na, stillvergnügt ...?

PETER lachend. Nu ja, manchmal auch ein bißchen lustig, ausgelassen, zumal jetzt. Aber was sagen Sie zu Hans: wie der aufgetaut ist, was? Gar nicht wieder zu erkennen! Sie haben sich gewiß ebenso wie unsere ganze Familie von Herzen gefreut, daß er sich so famos wieder in die Sache hineingefunden hat!

SCHMITZ. Ja, wirklich, das muß ich sagen! Und ich glaube, ich täusche mich nicht, mein lieber Herr von Ramberg, wenn ich ein Hauptverdienst daran Ihnen zuschreibe. Sie haben sich seiner gewiß recht angenommen.

PETER. Das hat nichts zu sagen. Hans ist eben von Grund aus Soldat und zwar ein vorzüglicher Soldat. Er ist jetzt einfach wieder in seinem Element. Zu Hans. Nicht wahr, Hans?

HANS. Was? – Pardon.

PETER. Na, dein Schwiegervater meint, du fühltest dich hier wie der Fisch im Wasser.

HANS. Gewiß, Heber Papa. – Wie der Fisch im Wasser. Nur ... Mit einer Handbewegung auf die Räumlichkeit hinweisend. – Das Bassin könnte größer sein.

SCHMITZ. Na, die kurze Zeit als Bräutigam wirst du hier wohl noch aushalten. Später sollst du dich darüber nicht zu beklagen haben.

HANS. Ach, das ist ja nur Scherz, Papa ...

PETER sich verabschiedend. Ja ... Herr Kommerzienrat: Sie haben gewiß mit Hans noch das ein oder andere zu besprechen, gestatten Sie also, daß auch wir uns empfehlen. Adieu! Also auf Wiedersehn – am Rosenmontag.[236]

SCHMITZ. Leben Sie recht wohl, Herr von Ramberg. Und ich danke Ihnen noch einmal herzlich: Sie wissen.

PETER. Bitte sehr! Viele herzliche Grüße an Ihre werte Familie. – Und wenn Sie Großmama sehn –

SCHMITZ. Danke schön.

PAUL. Bitte gleichfalls. Adieu ...

SCHMITZ. Adieu ...


Händeschütteln.


PETER winkt im Abgehen Hans mit der Hand. Na, wir sehen uns noch nachher.

HANS. Aber bestimmt.


Die beiden Rambergs ab.


Quelle:
Otto Erich Hartleben: Ausgewählte Werke in drei Bänden. Band 3, Berlin 1913, S. 235-237.
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