Erste Scene.

[31] BECKERN das Harfenklimpern nachäffend. Bim – bim – bim – bim! Bim – bim – bim – bim! freilich, freilich, das ahle Harfaweib, de Schindlern, mit dam bimscha junga Dinge, die derfa ock amol de Harfe schla'n –.

WIRTIN mit leeren Gläsern aus dem Tanzsaal. Man hört die Musik lauter.

KRETSCHMER. Nu nu! das giht wull schun huch har, Pauline? Was?[31]

WIRTIN ohne Aufenthalt. Freilich, freilich, wenn au grade noch dar Schweinehändler d'rzune kimmt, da werd's wull nee andersch sein!

DORFBURSCHEN UND DORFMÄDCHEN gehen mit »'n Obend« nach dem Tanzsaal.

HUHNDORF. Die junga Kerle kumma doch gelaufa –

BECKERN. Bim – bim – bim – bim! Bim – bim – bim – bim! Da fanga freilich glei' die Pauerbeendla a' zu zappeln –

DIE BEIDEN ARBEITER abgehend. Kumm ock mite, Beckern!

BECKERN ohne sich zu rühren. Bim – bim – bi – bim! Bim – bim – bim – bim!

WIRTIN im Schenksims resolut. Was stiht das Weib sticke noch? Man, fihr sche naus. Ich leid's eemol nee!

BECKERN. Was bihn ich? Was bihn ich?

WIRT. Nu mach mich nee erscht biese, Beckern!

DIE ARBEITER. Kumm ock mite, Beckern! Kumm! Einer faßt sie an.

BECKERN während sie mit den Arbeitern abgeht. Und wenn au dar Suhn vo' dam Harfaweibe beim grißta Pauer eim Durfe Knecht is – Die Bauern lachen. und die Ahle de Nase wer wiß wie huch Die Thür hat sich hinter ihnen geschlossen.


Quelle:
Carl Hauptmann: Ephraims Breite. Berlin 1900, S. 31-32.
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