Bruchstück einer Epistel

[216] Jumpfere, sitzet mer jez ufs Stüehli do nider und loset,

bis i sag: »Jez gang!« und hent der im vorige Summer

oberländisch an mi gschriebe, willi's vergelte.

Bini nit au deheim, wo alles schöner und süeßer

tönt in Matten und Feld und in de vertäflete Stube?

's het mi kei Mutter gebore und keini christlige Pate

hen mi an Taufstei treit. In mine dämmrige Tage

het mi kei Brei erquickt. In d'Kirche bini nit gange

bis ins füfzeht Johr. Mi Müetterli het mi gebore,

d'Götti hen mi ghebt, und Peter het mi der Her tauft,

Pape hani gschleckt, und mittem sturzene Löffel

het mer d'Muetter usem Pfännli d'Schareten uschratzt:

»Se, Hans Peterli, iß!« In alli Chilche vo Basel

und im Wiesetal vo Rieche ane bis Schönau

bini gwandlet us und i, au mengmol ins Wirtshus

mit mim Vogtma. Tröst en Gott im ewige Lebe.

Was wohl will, fangt zitli a – – –

Quelle:
Johann Peter Hebel: Gesamtausgabe, Band 3, Karlsruhe 1972, S. 216.
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