4.

Sterbende

[110] Flogest aus nach Sonn' und Glück,

Nackt und schlecht kommst du zurück.

Deutsche Treue, deutsche Hemde,

Die verschleißt man in der Fremde.


Siehst sehr sterbebläßlich aus,

Doch getrost, du bist zu Haus.

Warm wie an dem Flackerherde

Liegt man in der deutschen Erde.


Mancher leider wurde lahm

Und nicht mehr nach Hause kam –

Streckt verlangend aus die Arme,

Daß der Herr sich sein erbarme!
[110]

Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 2, Berlin und Weimar 21972, S. 110-111.
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