Scena octava.

[390] Nero kompt gegangen mit dem Empirico, Seditioso, Hypocrita, vnd andern seinen Dienern, Wie er jhn nun ligen sihet, spricht er.


NERO. Wer ligt dann hie? Sihe, ist das nicht Garrilus der Kämmerling? Er ists furwar, Garrule, was ist dir? Er ligt aber immer vor sich weg, vnd wil nicht sehen, weisset mit Henden vnd Füssen von sich. Was mag dann diesem Menschen widerfahren sein.

HYPOCRITA. Ich kans nicht wissen? Er stellet sich leiden wunderlich an.

EMPIRICUS. Er hat wünderliche Sinthomate. Ich weis mich darinn nicht zurichten.

NERO. Garile, Garrile, Was mangelt dir? Er ligt immer vor sich hin.[390] Ey lasset jhn hinweg tragen in sein Losament, Er mag vielleicht ein Rausch haben, Wann er ausgeschlaffen, wils wol besser werden. Er aber schüttelt den Kopff. Die Diener nhemen jhn auff, vnd tragen jhn weg. Junge, las die Tafel decken, vnd essen vnd trincken aufftragen, Vnd las die Musicanten auch auffwarten. Die Tafel wird gedecket, Inmittelst gehet er abe.


Quelle:
Herzog Heinrich Julius von Braunschweig: Die Schauspiele. Stuttgart 1855, S. 390-391.
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