Venus, die dem Amor die Flügel nimmt

[172] Mutter der Liebe, Du hast dem Sohn die Flügel geraubet,

Und nun weint er und fleht um ein phantastisches Glück.

Gieb, o gieb es ihm wieder! Erzwungen-beständige Liebe

Quält die Geliebte mehr, als sie den Liebenden quält.

Laß ihn flattern, den Eiteln, um manche glänzende Flamme;

Sehnend kehret er doch seiner Getreuen zurück.


Quelle:
Johann Gottfried Herder: Werke. Erster Theil. Gedichte, Berlin 1879, S. 172.
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