Verona

[367] Und so entläßt dich, wie sie dich empfangen,

Italiens schöne Tochter an der Schwelle,

Auf daß nach ihrer Mutter Sonnenhelle

Du sehnlich immer müssest heimverlangen.
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All ihre Lieblichkeit und stolzes Prangen

Grüßt dich noch einmal aus des Stromes Welle;

Was dir der Süden bot, an dieser Stelle

Ist's wie im Auszug dir vorbeigegangen.


Amphitheater, Dom, Arkaden, Plätze

Voll Marktgewühls und ausgelaßner Schreier,

Ja ein Triumphtor selbst ward nicht vergessen;


Der Mal- und Bildkunst unerschöpfte Schätze,

Glutaugen, leuchtend unter schwarzem Schleier,

Und jenes Giusti-Gartens Prachtzypressen.

Quelle:
Paul Heyse: Gesammelte Werke, 3 Reihen in 15 Bänden, Reihe 1, Band 5, Stuttgart 1924, S. 367-368.
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