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[539] Mein Liebling du! Mit hellem Griechenblick
Hattst du ermessen, in dein Los ergeben,
Den jähen Abgrund zwischen Traum und Leben
Und der Verspätung herbes Mißgeschick.
Dich tröstete dein Genius: Erschrick
Vor dieser Tiefe nicht! Hinüberheben
Wird dich ein Schwingenpaar mit sichrem Schweben,
Die ätherleichten: Dichtung und Musik.
[539]
So wandeltest du selig, Kränze windend
Der schönsten Liebe, bis Dämonentücke
Sie in den Abgrund stieß, der sie verschlang.
Du stürztest nach, qualvoll dir selbst entschwindend;
Doch nicht dein sterblich Leben ging in Stücke,
Dein Herz nur und dein Saitenspiel zersprang.
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Gedichte
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