Geschäfft erfardern des Herrn Stirn oder Augen / und nicht den Rucken.

[344] Cato pflegte offt zu melden / des Herrn oder Hausvatters Stirn bringe mehr Nutz / dann der Rucken: damit anzuzeigen / daß ein jedweder zu seinen Dingen selbst gegenwärtig sehen müsse / und nicht abwesend einem anderen befehlen. Ingleichen als ein Persianer gefragt war / welches das beste wäre ein Pferd faist und glatt zu machen / gab er zur Antwort: des Herrn Aug. Und ein Africaner / als er gefragt war / welches der beste Mist wäre den Acker zu bedungen / sagt er /die Tritt und Fußstapffen des Herrn. Darmit sie beede auf die Gegenwart des Haus-Vatters weisen wollen: Gleichwie auch Ennius der Poet folgender massen spricht:


Si tu sei Savio sieti sempre à mente

quæsto precetto, di non aspettare,

che l'amico ti faccia, d'il parente

quelche tu Besso per puoi & dire & fare.
[344]

Das ist:


Wilst du seyn weiß und wohlgeacht /

Diesen Rath allzeit betracht.

Wart nicht auf Freund und ander Leut /

Indem das du thun kanst bey Zeit.


Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 344-345.
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