§. 118.


verlegen,

[126] was er antworten sollte. Er hatte geglaubt, nach so besondern Situationen, in die er gesetzt worden, Belehrungen, die ihnen mehr angemessen wären, einzuernten; und doch schien er, nach der Rede des Alten, am Ende dieses Akts zu seyn. Da indeß vieles, was mit ihm vorgegangen war, ihm nicht natürlich erklärt werden zu[126] köunen dünkte, da seine Einbildungskraft wie gewöhnlich den Meister über ihn spielte, und da der Alte wirklich Ideen fallen ließ, die zum Nachdenken brachten, so wollte er nicht, nach Art junger Leute von Fähigkeiten, die den Fehler haben, über Dinge abzusprechen, über den Ordensbund abdenken, dem sich zu widmen er jetzt fester als je sich entschloß. Kaum hatte er sich von allen fremdartigen Gedanken gesammelt, so war er nach dem Dank, den er dem Alten erstattete, dreist genug ihn zu fragen: ob ihm zu fragen erlaubt sey? Drei Fragen, erwiederte ihm der Alte, sind dir am Ende dieser Vorbereitung gestattet. Bei der zum ersten Grade wärest du zu neun berechtigt gewesen. Auch dient dir zur Nachricht, daß diese drei dir bewilligten Fragen nicht den Geist, sondern den Körper, nicht das Wesen, sondern die Form des Ordens betreffen dürfen. Auch mußt du diese Fragen aus dem Herzen und ohne Vorbereitung thun und höchstens sind zu jeder dieser Fragen dir drei Minuten Bedenkzeit erlaubt. Unser Ritter war mit seinen


Quelle:
Theodor Gottlieb von Hippel: Kreuz- und Querzüge des Ritters von A bis Z. Zwei Theile, Theil 2, Leipzig 1860, S. 126-127.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z
Hippel, Theodor Gottlieb von: Th. G. v. Hippels sämmtliche Werke / Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z. Theil 1
Hippel, Theodor Gottlieb von: Th. G. v. Hippels sämmtliche Werke / Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z. Theil 2