Die königliche Gnade

[66] Mel. Es war ein König in Thule.


Es war ein König in Spanien,

Den quält' ein großes Leid,

Denn ach! er war gerathen

In große Verlegenheit.


Er ließ zu sich bescheiden

Die Großen des Reichs zumal,

Doch keiner konnt' ihm helfen

Aus seiner großen Qual.[67]


Da kamen Israels Söhne

Und fragten den hohen Herrn:

Wie können wir dir helfen?

Sag an! wir helfen gern.


Das war dem König willkommen:

Und helft ihr mir, wolan!

So will ich euch begnaden

Wie nur ein König kann.


Und als sich Israels Söhne

Gemühet Tag und Nacht,

Da war der König aus seiner

Verlegenheit gebracht.


Der König ließ bescheiden

Zu sich die Jüden und sprach:

Habt Dank! ihr habt mich gerettet

Aus großer, großer Schmach.[68]


Groß, groß sind eure Dienste,

Und meine Gnad' ist groß:

Ich nehm' euch auf aus Gnaden

In meiner Kirche Schoß.


Das ist das allergrößte,

Was ich euch kann verleihn:

Mein Glaube machet selig,

Mein Glaube nur allein.

Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Deutsche Lieder aus der Schweiz, Hildesheim/New York 1975, S. 66-69.
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