Der Reiher

[169] Wenn spazieren geht der Reiher,

Denkt er über Manches nach:

Ob sich's besser fischt am Weiher

Oder besser noch am Bach.


Endlich hat er sich entschlossen,

Geht zum Weiher hin und fischt,

Und da weilt er unverdrossen,

Bis er einen Fisch erwischt.


Warten, das versteht er prächtig,

Langeweile kennt er nicht;

Was er thut, er thut's bedächtig,

Und Geduld ist seine Pflicht. –


Willst du irgend was erringen,

Lern vom Reiher mancherlei,

Und Geduld vor allen Dingen

Bestens dir empfohlen sei.


Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Kinderlieder, Hildesheim/New York 1976, S. 169.
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