Die armen Vögelein

[266] Des Winters, wenn es schneit,

Dann ist gar böse Zeit:

Die armen, armen Vögelein,

Die thun mir gar zu leid!


Ach, könnt' ich locken sie,

Und wüßt' ich doch nur wie?

Die armen, armen Vögelein,

Sie sollten hungern nie!


O nehmet hier Quartier!

O kommt! Was zaudert ihr?

Ihr armen, armen Vögelein,

Kommt her und speist bei mir! –


Das Futter streut' ich aus,

Da kamen sie an's Haus,

Die armen, armen Vögelein,

Sie hielten einen Schmaus.


O glücklich Jedermann,

Wer geben mag und kann;

Ihr armen, armen Vögelein,

Nehmt meine Gaben an!

Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Kinderlieder, Hildesheim/New York 1976, S. 266-267.
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