Gebrat'ne Aepfel

[196] Gebrat'ne Aepfel, süßes Wort,

O Wort voll Trost und Leben!

O möcht's für mich doch immerfort

Gebrat'ne Aepfel geben!


Des Abends spät, da denk' ich noch,

Bevor ich muß zu Bette:

Wenn ich gebrat'ne Aepfel doch,

Ach, wenn ich sie doch hätte![196]


Des Nachts da schlaf' ich was ich kann,

Doch träum' ich auch mitunter:

Gebrat'ne Aepfel machen dann

Mich oftmals wieder munter.


Des Morgens, wenn ich werde wach,

So ist mein erstes Denken:

Wer wird gebrat'ne Aepfel, ach!

Den heut'gen Tag mir schenken?


Gebrat'ne Aepfel sind allein

Mein Sinnen, Dichten, Trachten.

Gebrat'ne Aepfel, stellt euch ein!

Laßt mich nicht länger schmachten!


Gebrat'ne Aepfel, süßes Wort,

O Wort voll Trost und Leben!

O möcht's für mich doch immerfort

Gebrat'ne Aepfel geben!


Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Kinderlieder, Hildesheim/New York 1976, S. 196-197.
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