Sommermorgen

[119] O Sommermorgen, wie bist du so schön,

So schön im Thal und auf den Höhn!


Wenn's Morgenroth aus Osten strahlt

Und golden den Saum der Wolken malt,


Und mit immer glänzend rötherer Glut

Auf den Wipfeln der dunkelen Wälder ruht;


Wenn Halm' und Blumen in Flur und Au

Frisch duften im kühlen Morgenthau;


Wenn durch des Waldes Stille der Quell

Vorüber rieselt silberhell;


Wenn durch die Blätter säuselt der Wind

Und im Felde die Lerch' ihr Lied beginnt:


Dann muß das Herz in Andacht beben

Und auch gen Himmel sein Lied erheben.


Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Kinderlieder, Hildesheim/New York 1976, S. 119-120.
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