Traue! schaue wem?

[140] Die Winde sprach zur Fliege:

O komm zu mir ins Haus!

Es ist bei mir gut wohnen,

Komm, schlaf und ruh dich aus.


Die Fliege folgt den Worten,

Sie schlüpft ins Haus hinein;

Die Winde schließt die Pforten,

Die Fliege schlummert ein.


Die dunkle Nacht verschwindet,

Der helle Tag erwacht;

Die Fliege klopft ans Pförtchen,

Ihr wird nicht aufgemacht.


Die Fliege sieht nie wieder

Der Sonne lieblich Licht,

Sie schmachtet im Gefängniß,

Bis ihr das Auge bricht.


Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Kinderlieder, Hildesheim/New York 1976, S. 140-141.
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