Schwabenkrieg

[124] Cur mundus militat sub vana gloria?

Jacobus de Benedictis.


Die Trommel schlägt, zum Krieg hinaus

Mit Spießen, Degen, Flinten!

Fürwahr, es ist ein harter Strauß!

Wir ziehn hinaus mit Mann und Maus,

Und keiner bleibt dahinten.


Und als die wilde Schlacht begann,

Da sollten wir uns schlagen.

Da sprach ich: gebt mir meinen Mann –

Was geht mich euer Krieg denn an? –

Will mich mit ihm vertragen.


Der Rath war überraschend neu

Den Tapfern wie den Feigen.

Ein jeder sprach: bei meiner Treu!

Ich bin kein Tieger, bin kein Leu,

Ich will mich menschlich zeigen.[125]


Und so auch dachte bald der Feind,

Er ließ die Fahnen senken:

Wir wollen brüderlich vereint,

So lang' uns noch die Sonne scheint,

An etwas Bessers denken. –


Da zechten wir auf den Vertrag,

Und sangen Friedenslieder;

Und als vorbei war das Gelag,

Sprach Jeder: ach, wann kommt der Tag,

Wann schlagen wir uns wieder!

Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Unpolitische Lieder von Hoffmann von Fallersleben, 1. + 2. Theil, 1. Theil, Hamburg 1841, S. 124-126.
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