Zweiter Auftritt


[268] Gemach im Turm, eine größere, eine kleinere Tür.

Julian, Anton.


JULIAN. Ist der Simon herein? Er soll gesehen worden sein. Sobald er sich blicken läßt, wirds mir gemeldet.

ANTON deutet hinter sich. Der Herr Doktor.

JULIAN. Eintreten.

ANTON öffnet die kleine Tür.


Der Arzt tritt ein, verneigt sich. Anton tritt ab.


JULIAN. Ich bin dem Herren für die beschwerliche Herreise sehr verbunden.

ARZT. Eure Exzellenz hatten zu befehlen.

JULIAN nach einer kleinen Pause. Ihr habt die Person in Augenschein genommen?

ARZT. Mit Schrecken und Staunen.

JULIAN. Wie beurteilt Ihr den Fall?[268]

ARZT. Als ein grausiges Verbrechen.

JULIAN. Ich frage nach dem ärztlichen Befund.

ARZT. Der Ausgang wird ergeben, ob man, unter anderem, den Arzt nicht zu spät gerufen hat.

JULIAN. Ich will nicht hoffen! Der Herr gebrauche seine gepriesene Überlegenheit. Es sollen keine Kosten gescheut werden.

ARZT. Vom Leib aus allein kann nur Pfuscherei den Leib heilen wollen. Es geht um mehr. Der ungeheure Frevel ist an der ganzen Menschheit begangen worden.

JULIAN. Hoh!

ARZT fest. Hier ist Adam, des obersten Königs erstgeborener Sohn, geschändet.

JULIAN. Darf ich um sachlichen Rat bitten?

ARZT. Hier wird mit Drogen und Pulvern nichts erzielt werden. Was die Medikamente nicht heilen, sagt Hippokrates, heilt das Eisen. Was das Eisen nicht heilt, heilt das Feuer.

JULIAN. Wie soll ich die Rede verstehen?

ARZT. So: daß ich auf das scharfe Eisen obziele, wodurch die Menschen hingemäht werden wie Schwaden, und auf das Feuer, durch welches ein Königreich aufgefressen wird wie eine Scheune.

JULIAN. Wie kommt der Herr zu solchen Divagationen? Es ist von einer einzelnen privaten Person die Rede, die unter meiner Obhut steht.

ARZT. Mitnichten. Hier wird, woferne Gott nicht Einhalt tut, die Majestät gemordet. An der Stelle, wo dieses Leben aus den Wurzeln gerissen wird, entsteht ein Wirbel, der uns alle mit sich reißt.

JULIAN sieht ihn an. Ihr nehmt Euch viel heraus. – Ihr seid eine berühmte Persönlichkeit. Die Fakultät feindet Euch an, aber das hat Euch nur noch mehr in Evidenz gebracht. Ihr habt ein großes Gefühl von Euch selbst.

ARZT. Eure Exzellenz ermangeln der Möglichkeit, sich die Vorstellung zu bilden, wie gering ich von mir selbst denke. Mein Ruhm ist vielfach Mißverständnis. Denen, die im Bodendunst gehen, scheint jede Fackel groß wie ein Kirchentor. Wäre mein Leib gewaltiger, so wollte ich umso[269] gewaltigere Wirkungen ausüben. Wie Leib und Seele eins des anderen immer wieder übermächtigt wird, das ist mein unnachlässiges Studium. Wer erahnen könnte, vermöge welcher Kraft die Übergänge bewirkt sind, der stünde groß da. Aber wer es nicht nur zu ahnen, wer es zu packen wüßte: das wäre ein Magier.

JULIAN. Das ist jeder Mensch, der einen starken Willen hat.

ARZT. Oder einen starken Glauben: die beiden sind eins.

JULIAN. Setzt Ihr die gleich?

ARZT. Aus Erkenntnis.

JULIAN. Ihr seid ein Sektierer? Ein Schwenkfeldianer?

ARZT. Ich bin ein katholischer Christ, wie Euer Gnaden.

JULIAN geht auf und ab, dann plötzlich vor dem Arzt stehenbleibend. Gerad heraus! wen vermutet Ihr in dem Gefangenen? Antwortet ohne Scheu. Ich frage als Privatperson.

ARZT. Ihr möget als was immer fragen. Ich habe nur einerlei Rede: hier ist das höchste Geblüt in der erbärmlichsten Erniedrigung gehalten.

JULIAN. Da gibt der Herr Träumereien nach.

ARZT. Eure hochadelige Person allein, die sich hergibt zum Hüter und Kerkermeister eines Unbekannten –

JULIAN. Wir lassen mich aus dem Spiel. – Ich sehe, Ihr seid hergekommen in einer sonderbaren vorgefaßten Meinung.

ARZT. Nein, nicht so. Die Person die ich gesehen habe, ist erlaucht und zum Größten auserlesen. Nie bin ich in gewisser Ehrfurcht vor einer erlauchten Gegenwart gestanden. Die Knie wollten sich beugen; ich habe mich hart überwinden müssen.

JULIAN. Ihr seid selbstgewiß und liebt nicht, Euch von einem phantastischen Irrtum abbringen zu lassen.

ARZT. Ich schließe nichts aus der Nachricht, alles aus dem Eindruck. Dieses Wesen, vor dem ich da unten stand, bis an die Knöchel im Unrat, ist eine quinta essentia aus den höchsten irdischen Kräften. Diese Seele wird Euch dereinst zur Last gelegt, und Eure Schultern sind nicht stark genug um eine diamantene Last zu tragen.

JULIAN. Ihr beliebt mit Phantasie zu reden, ohne Einblick in die Umstände. Ich bleibe in der Wirklichkeit, soweit das[270] Staatsgeheimnis mir nicht den Mund verschließt. Das in Rede stehende junge Mannsbild war ein Opfer von Koinzidenzien. Ich habe gesänftigt, was an mir lag. Ohne mich wäre es kaum am Leben.

ARZT. Es wäre am Leben, so ohne Euch als ohne mich, und wenn seine Stunde kommt wird er hervorgehen und unser Herr sein. Das ist der Sinn der Koinzidenzia.


Es klopft.


JULIAN. Ihr habt Euch einen großen Enthusiasmus bewahrt. Ich verstehe die Wirkung, die Eure Person ausübt. Ich wünsche mich mit Euch noch zu unterhalten. Vor allem über das, was zu tun ist. Der Gefangene, ich gebe es zu, war vernachlässigt. Ihr werdet mir einschneidende Maßregeln vorschlagen.

ARZT neigt sich.

ANTON ist eingetreten, mit Bechern auf einer silbernen Platte.

JULIAN. Im Augenblick bin ich behindert. – Man hat für Euch im Nebenzimmer einen kleinen Imbiß aufgetragen; ein Happen Fleisch, eh Ihr in Sattel steigt. Es ist angeordnet, daß zwei von meinen Leuten mit Euch reiten, und Euch vor Nacht aus dem Gebirg auf die königliche Straße bringen.

ANTON auf einen Wink tritt heran, mit den Bechern.

JULIAN ergreift einen Becher. Einen Satteltrunk, darf ich bitten. Meinen Dank nochmals, für die Hingabe kostbarer Zeit. Ich tue Bescheid.

ARZT nachdem er getrunken. Aber nur mit dem Rand der Lippen.

JULIAN. Es nimmt mir neuerdings den Schlaf. Es muß so gut ein Gift in dem edlen Getränk liegen, als ein –


Er wendet sich zu Anton, sie reden heimlich.


ARZT. Al-kohol: das Edelste. Im Innern unserer Muskulatur auftretend im gleichen Augenblick wo, vierundzwanzig Stunden nach dem Tod, Verwesung ihren ersten Hauch tut. Aus dem Heillosen die Kräfte der Heilung. Das ist encheiresin naturae.

ANTON meldet halblaut. Der Getaufte Simon ist herein, mit einem Brief für Euer Gnaden.[271]

JULIAN. Her mit ihm.

ANTON. Ist schon da. Läßt Simon zur größeren Tür eintreten, Arzt ist mit einer Verneigung zur kleinen abgetreten.


Simon überreicht Julian einen Brief.


JULIAN. Auf welchem Weg empfangen?

SIMON. Auf meiner Geschäftsreise Rückweg in der bewußten Weise durch die bewußte Person. Es ist hinzugefügt worden, ich soll mich beeilen: es ist wichtig für Seine Gnaden. Ich hab meinem Schwager übergeben die Geschäfte, die waren wichtig nur für mich, hab mich auf mein Pferd gesetzt, und bin gefahren im Sattel die ganze Nacht, den gnädigen Herrn Burggrafen prompt zu bedienen.


Julian erbricht hastig den Brief, winkt Simon abzutreten.

Simon geht ab.


JULIAN liest den Brief. – Des Königs Neffe auf der Jagd gestorben! Mit dem Pferd in eine Wolfsgrube gestürzt! – Das ist ungeheuer. Der zwanzigjährige baumstarke junge Fürst. Das ist Gottes sichtbarliche Fügung! Tritt hin und her, liest dann weiter. Der König allein, zum ersten Mal allein, zum ersten Mal seit dreißig Jahren verlassen vom allgewaltigen Berater. Liest. Der Großalmosenier, dein mächtiger unbeugsamer Feind, ist ins Kloster, ohne Abschied vom König – er hat seine Hand aus den Geschäften gezogen, für immer – Spricht. Ich träume! es kann nicht möglich sein, daß so viel auf dem kleinen Fetzen Papier steht! Tritt ans Fenster ins Helle, liest wieder. – in eine Wolfsgrube gestürzt – – der Großalmosenier ist in ein Kloster – alle Würden abgetan – unter dem Namen: Bruder Ignatius – Er läutet mit einer Handglocke.

SIMON herein.

JULIAN. Ich habe da überraschende Nachrichten. Es sind große Dinge vorgegangen. – Was gibts in der Welt? Was reden die Leute?[272]

SIMON. Die Welt, gnädigster Herr Burggraf Exzellenz, die Welt ist ein einziger Jammer. Sobald man mit Geld nix mehr kaufen kann – nu, kauft das Geld was? Was is Geld? Geld is Zutrauen zum vollen Gewicht. Wo is ein lötiger Taler? Hat einer an lötigen Taler gesehen, hat er gemußt machen ä große Reis.

JULIAN zu Anton. Den Schlüssel!

ANTON. Die Exzellenz hat ihn in der Hand. –

JULIAN. Den andern!

ANTON. Da liegt er vor Augen.

SIMON. Hat der Krieg angefangen, is gezahlt worden mit silberne Taler der Soldat, der Lieferant. Is der Krieg ins zweite Jahr gegangen, war der Taler ä Mischung, im dritten Jahr war das Silber ä versilbertes Kupfer. Aber genommen habens die Leut. Hat der König erkennt, man kann machen Geld, wenn man sein Gesicht und Wappen prägt auf Zinn, auf Blech, auf Dreck. Haben die großen Herren erkennt, haben die Stadtbürger erkennt, haben die kleinen Herren erkennt. Macht der König Geld, machen die Grafen Geld, wer macht nicht Geld? Bis alles geschwommen is in Geld.

JULIAN hat wieder die Augen auf dem Brief.

SIMON. Aber wer hergegeben hat schweres Geld, soll der nehmen leichtes? Wie denn nicht! Steht doch dem König Er nimmt die Kappe ab. sein landesherrliches Bildnis darauf. Aber für Abgab und Steuern wird das neue Geld verboten! Und die Soldaten und die Bergleut sollen nehmen das leichte Geld? Was tut sich? Die Bergleut fahren nicht mehr in Berg, die Bäcker backen nicht mehr; der Arzt lauft vom Krankenbett, der Student von der Schul, der Soldat von der Fahn. Dem König sein Zutrauen is dahin. Dann is in der ganzen Welt nix geheuer. Auf einen Blick Julians. Was die Leut reden? Von ä großen Strick reden sie, so lang wie von da bis Krakau, der wird, sagen sie, schon eingeseift jede Nacht, und an dem sollen hängen die großen Herren und die kleinen Herren, und die reichen Leut und unsere[273] Leut alles durcheinander, Gott soll beschützen. – Es müssen große Sachen vorgegangen sein bei Hof, aber was brauch ich Seiner Gnaden Exzellenz zu erzählen? Wenn heut am Abend einer der größten Herren vom Hof wird hierher zu reiten gekommen sein, wird er bereden mit Eurer Gnaden Exzellenz die Staats- und politischen Sachen –

JULIAN stutzt. Wer wird gekommen sein zu reiten hierher? Was ist das?

SIMON. Der gnädige Herr Großwoiwod von Lublin, mit einer Gesellschaft von mindestens fünfzig, darunter Edelpagen und Hartschierer, den ich hab hinter mir gelassen um zwei drei Stunden, weil ich hab riskiert mein Leben und bin gefahren auf mein huzulischen Pferdl, durch die Sumpfwege, zu bringen den Brief mit der Ankündigung, weil ich mir hab das ausklären können, daß die Nachricht wird wichtig sein zu wissen, bevor die Herrschaft eintrifft selber, und wertlos nachher, wenn er schon steht vor der Herrschaft ihrem Gesicht dahier in der Stub. – Euer Gnaden Exzellenz schaut auf mich, als wenn ich aus dem Mund brächt eine Überraschung, wo doch Euer Gnaden halten in Händen die Briefschaft, wo es muß geschrieben stehen schwarz auf weiß.

JULIAN. Es ist gut. Hinauslassen.

SIMON ab.

ANTON zurück.

JULIAN. Anton! Hast du gehört? Nichts von dem Besuch steht in dem Brief. Anton, kann es die Wahrheit sein?

ANTON. Der Simon ist sonst kein Lügner. Das wär auch eine kurzatmige Lügnerei. – Es wird schon nichts helfen. Es wird sich schon so verhalten.

JULIAN. Ja? Dann – Anton! Der stolzeste größte Woiwod am ganzen Hof! Geschickt an mich! Vom Herren selber geschickt an mich! Ja geht das in deinen Schädel, was sich da begeben hat? Was da wird! Du! sie machten die Leiche lebendig! Das Unglaubliche wird wahr! Ich – ich – hörst du? was schneidest du für ein Gesicht?

ANTON. Kann ich mir vielleicht nicht denken, was da in Ihnen vorgeht! Das bedeutet doch nicht mehr und nicht weniger, als daß man Sie zurückholt an den Hof, daß man Ihnen aufdrängt[274] die Ehren, soll heißen die Beschweren, die Würden, soll heißen die Bürden, die Vertrauensstellen, die Sinekuren und Sekkaturen, alles das, wovor Ihnen graust, wie dem Kind vor der bitteren Medizin!

JULIAN. Es wird nicht wahr sein. – Mein Gott, wenn es wahr wäre!

ANTON. O du mein Heiland! wie echappieren wir jetzt! wie kommen wir aus? Da ist guter Rat teuer. Wenn sich Euer Gnaden krankstellen täten? Ich mach das Bett auf!

JULIAN. Was redest du da?

ANTON. Weiß ich denn nicht, was Ihnen bevorsteht? und weiß ich denn nicht, wie Sie darüber gesonnen sind? Wiederum ein großer Herr sein am Hof! Wie Ihnen die Haut schaudert wenn Sie bloß denken! Wie Sie das durch und durchschauen, den Lug und Trug, die Gemeinheit und das Scherwenzeln, und die Speichellecker und die Ohrenbläserei und das Verleumden hinterm Rücken und die Kabale und die Kamarilla und wie sie alle heißen! – Pfui Welt! Pfui Zeitung! Pfui, pfui, pfui! – Wenn Euer Gnaden in Wald verreiten täten?

JULIAN. Schweig das Gewäsch ohne Sinn und Verstand, oder ich schlag dir übers Maul. Das getäfelte Zimmer wird eingerichtet für Seine Erlaucht den Woiwoden. Mein eigenes Bett hinein.

ANTON. Alles, alles, daß wir ihn nur geschwind wieder loswerden!

JULIAN. Aus meinem besten Reitpelz die Marderfelle heraustrennen und einen Fußpelz daraus machen.

ANTON. Aus dem grünsamtenen?

JULIAN. Eine Fußdecke daraus vors Bett für Seine Erlaucht.

ANTON. Daß er nur in Gottesnamen die Fuß bald wieder woanders hinsetzt!

JULIAN. Die schöne venezianische Spitze von meiner Mutter her, wo ist die?

ANTON. In der Kapellen doch, aufm Altar.

JULIAN. Abnehmen von dort. Dem Herrn Woiwoden auf den Nachttisch, zur Unterlag für den Becher mit dem Abendtrunk.[275]

ANTON. Recht! Alles daß wir nur recht bald Valet trinken mit ihm. Daß wir ihn nur bald wieder los sind! Die aufgeblasene Schranze, die daherkommt, Euer Gnaden in Euer Gnaden eigenem Zimmer zuzumuten, was auf Euer Gnaden Natur die Wirkung tut wie Brechweinstein und Stinkwurz!

JULIAN ringt nach Fassung.

ANTON sieht ihn von der Seite an. Muß ein glorioses Gefühl sein, wenn man weiß: meiner bin ich sicher! Komm her, Satanas, breits aus vor mir, die Herrlichkeit, wie einen Teppich – und jetzt hebs schnell wieder weg, sonst spuck ich dir drauf, denn das hab ich überwunden.

JULIAN. Das Maul halten mit der Fastenpredigt, der unpassenden! – Den Hostiniuk hinauf aufs Vorwerk!

ANTON. Den Trompeter?

JULIAN. Aufs Vorwerk, von wo man den Reitsteg übersieht. Sobald er die Kavalkade gewahr wird, ein Signal! eines! ihm einschärfen: sobald es gewöhnliche Reiter sind. Ists aber eine fürstliche Kavalkade, – führen die Reiter die gelbroten Fähnlein des Palatins von Lublin – oder gar den Silbernen Leuen im amarantenen Feld –


Er muß sich vor Erregung an den Tisch halten.


ANTON. Dann?

JULIAN. Dann drei Stöße nacheinander wie vor dem König! – Was glotzt du so auf mich? Soll ich –

ANTON. Ich sag schon nichts. Aber es klopft an der Tür. Geht hin. Der Herr Doktor haben abgegessen und bitten aufwarten zu dürfen. – Soll er?

JULIAN. Laß eintreten. Und dann fort, alles ausführen.


Arzt ist eingetreten, er trägt einen Zettel in der Hand.

Anton geht ab.


ARZT vor Julian stehenbleibend, der in Gedanken verloren dasteht. Ich finde Eure Exzellenz verwandelt.

JULIAN. Ihr seid ein scharfer Physiognomiker. – Was seht Ihr in meinem Gesicht?

ARZT. Eine gewaltige hoffnungsvolle Erregung. Weite Anstalten! Große Anstalten! ein ganzes Reich umspannend. Flectere[276] si nequeo superos, Acheronta movebo! nie habe ich diese Zeile so verstanden, als in Dero Gegenwart. Euer Gnaden sind aus einem heroischen Stoff gebildet.

JULIAN muß lächeln, unterdrückt aber das Lächeln sogleich.

ARZT. Aber – ich muß es in einem Atem aussprechen: die Quelle selber ist getrübt. Die tiefste Wurzel ist angenagt. In furchtbarem Schlangenkampf ringen Gut und Bös in diesen gebieterischen Mienen.

JULIAN. Gebt meinem Puls mehr Stetigkeit, das ist alles was ich brauche. Verordnet mir, was den Herzschlag herabsetzt. Mir stehen große Aufregungen bevor. – Ich brauche andere Nächte.

ARZT. Von irgendwo steigt Ohnmacht und Beschämung herauf, gegen Morgen, gräßlich, aus einem nie zu erschöpfenden Abgrund. – Die Stunde zwischen Nacht und Tag ist es, wo die Gottheit, den Schein von Wirklichkeit gräßlich scheidend, an uns herantritt.

JULIAN schließt die Augen, schlägt sie schnell wieder auf.

ARZT den Blick auf ihm. Euer Puls geht nicht gut, und doch – ich verbürge es – ist der Herzmuskel kraftvoll. Aber Ihr verleugnet Euer Herz. Herz und Hirn müßten eins sein. Ihr aber habt in die satanische Trennung gewilligt, die edlen Eingeweide unterdrückt. Davon diese bitter gekräuselten Lippen, diese Hände, die sich Weib und Kind zu berühren versagen.

JULIAN nickt. Furchtbar einsam waren meine Jahre.

ARZT. Furchtbar, aber gewollt. Was Ihr suchet, ist schärfere Wollust: Herrschaft, unbedingte Gewalt des Befehlens.

JULIAN sieht ihn an.

ARZT. Der Gang zeigt mir heroischen Ehrgeiz, in den Hüften verhalten von ohnmächtigem, gigantisch mit sich zerfallenem Willen. Erhaben gewölbt ist diese Brust und doch gewürgt der Atem. Die Augen gebietend und doch ein gräßlich fliehender Blick. Der letzte Mut fehlt, die glorreiche und doch demütige Selbstliebe fehlt, die herrliche Tugend, von der ewige Jugend sich ergießt in jede Faser. Eure Nächte sind wütendes Begehren, ohnmächtiges Trachten. Eure Tage sind Langeweile, Selbstverzehrung, Zweifel am[277] Höchsten – die Flügel der Seele eingeschnürt in Ketten, und Fremde halten die Kette und sind gewaltig in Euch über Euch. Wehe! schafft Euch Raum in der Brust vor Eurem Drängen, und die Welt wird Euch Raum geben!

JULIAN. Ihr kommt einem nahe! zu nahe!

ARZT. Auf das Übel hinzuweisen, dort wo ich es gewahre, ist mir gegeben. Die Verschuldung an diesem Jüngling, das ungeheure Verbrechen, die Komplizität, die Miteinwilligung: alles steht in Eurem Gesicht geschrieben.

JULIAN. Genug von diesem Burschen, den Ihr obstinat in die Mitte des Weltgeschehens stellt!

ARZT. Ihr habt ihn eingemauert in die Fundamente! den Sklaven aus ihm gemacht, der im Finstern Euch die Mühle tritt: und er ist dem Blut nach Euer Herr!

JULIAN. Genug. Der Herr redet ohne die Dinge zu kennen. Geht an die Wand, läßt ein Fach auf springen, nimmt ein Blatt heraus, daran ein Siegel hängt. Ich habe ihm das Leben gerettet, mehr als einmal. Die größte Härte war anbefohlen, ohne Erbarmen. Er sollte verschwinden, ausgetilgt sein. Man mißtraute mir. Ich hatte ihn zu gutherzigen Bauern gegeben. Es wurde imputiert, ich hätte ehrgeizige Pläne auf das Weiterleben des Gefangenen gesetzt.

ARZT. Ich verstehe.

JULIAN. Eine Kommission wurde geschickt, zu visitieren. Ich ließ den Herren reichlich auftragen. Dann führte ich sie vor den Hundezwinger und zeigte ihnen den Unglücklichen.

ARZT. Der Herr hat gehandelt wie Pontius Pilatus.

JULIAN. Ich beließ ihn in einem menschenwürdigen Kerker mit Fenstern. – Durch das Fenster fiel ein Schuß in der ersten Nacht und streifte ihn am Hals, ein zweiter gegen Morgen und ging ihm zwischen Arm und Brust hindurch. – Ohne mich wäre er erwürgt. – Ich wünsche nicht von Euch verkannt zu werden. Er hält ihm das Blatt hin. Der Herr sieht! das allerhöchste Siegel. Die eigenhändige Unterschrift der höchsten Person. – Ich gehe sehr weit mit Euch.[278]

ARZT liest aus dem Blatt. – »überführt eines geplanten Attentates auf die geheiligte Majestät –« – darunter das Signum Seiner Eminenz des Siegelbewahrers. – Dieser Knabe! – Die Schrift ist neun Jahre alt. Damals war er ein Kind!

JULIAN. Ein Dämon ist alterslos.

ARZT. Ein Dämon! das Lamm mit gebundenen Füßen!

JULIAN. Sterne haben bevor er geboren war auf ihn gewiesen, wie mit blutigem Finger. Das Verkündete traf ein, punktweise, ihn gräßlich zu bestätigen, als den der außerhalb der menschlichen Gemeinschaft steht. Er war überführt, ehe seine Lippen ein Wort bilden konnten.

ARZT hebt die Hände zum Himmel. Überführt!

JULIAN. Des Majestätsverbrechens. – Was vermag ich!


Schließt das Blatt ein.


ARZT nimmt einen Zettel aus dem Gürtel. Ich hatte im währenden Essen aufgeschrieben, was ich fürs Unerläßlichste hielt. Ein menschenwürdiger Gewahrsam, der Sonne zu, eine reine Nahrung, der Zuspruch eines Priesters.

JULIAN. Gebt her.

ARZT. Nein, es ist zu wenig, ich zerreiße es. Er tuts. Nur Wiedergeburt heilt einen so Zerrütteten. Man führe ihn in seines Vaters Haus zurück, nicht übers Jahr, nicht über einen Monat, sondern morgen zu Nacht!

JULIAN. Ihr wißt nicht was Ihr sagt.

ARZT. Ich kann, ich vermag, ich bin, – diese Medizin flößt ihm ein; dann ladet die Welt auf seine Schultern: er wird sie tragen!

JULIAN. Ich müßte einen Tag lang mit Euch sprechen und mir ist die Lippe versiegelt wie die Hand gebunden. Ich hab Euch schon mehr vertraut als irgendwem!

ARZT. Eure Rettung geht durch seine, oder Ihr versinket in dem Wirbel; es hängt alles an einer Kette.

JULIAN. Ihr kennt die Welt als ein Philosoph, nicht als ein Handelnder.

ARZT. Niedertracht – dies eine Wort ist über ihrem Handeln geschrieben.

JULIAN. Nennt es so: so ist sie das Allmächtige.[279]

ARZT. Das Pfandrecht der dumpfen Erde auf den lebendigen Leib der aus ihr gekommen ist.

JULIAN. Ihr sagt es.

ARZT. Aber die Entscheidung steht bei der Kraft und dem freien Willen.

JULIAN. Wie denn!

ARZT. Der Leib allein macht Euch dem höllischen Gespinst Untertan. Dies aber Er zeigt hinter sich nach abwärts. ist Euer Werk, das Zeugnis ablegen wird gegen Euch.

JULIAN. Ich bin ein Instrument, weiter nichts.

ARZT. So spricht der Leib: aber der Geist kennt seine Schuld.

JULIAN hebt die Hände überm Kopf zum Himmel.

ARZT. Dies ist Ihr Werk. Alles woran Sie sonst die Hände gelegt haben ist nichts. Dieses allein zählt.

JULIAN. Ich wollte von Euch richtiger gekannt sein.

ARZT. Es steht geschrieben: an ihren Werken werdet ihr sie erkennen. Denn das Werk ist die Frucht die wir bringen.

JULIAN. Ihr imputiert mir!

ARZT. So und nicht anders redet Euer Gewissen zu Euch zwischen Tag und Nacht. Das sagen die gelben Flecken im Weiß Eures Augensterns.

JULIAN auf und nieder.

ARZT. Sie haben geschaltet mit Gottes Geschöpf. Sie haben sich an Gott unmittelbar vergangen.

JULIAN. Und wenn es ein Dämon und Teufel ist, vorwitziger Mann? Ein Aufrührer gegen Gott und die Welt!

ARZT. Nemo contra Deum, nisi Deus ipse.

JULIAN bleibt vor ihm stehen. Der Herr vermißt sich einer großen Autorität. Wo sieht der Herr die Bürgschaft für solchen alles aufwiegenden Wert der Kreatur von der wir uns unterhalten.

ARZT. Die Frage ist im innerlichen Herzen schon beantwortet, und nur mit dem Mund zum Schein gestellt. Aber ich beantworte sie aus dem Herzen und nicht zum Schein.

JULIAN. Ich wäre begierig.

ARZT. Das erste ist eines Menschen Stimme. Dieser sagt ein Wort, und es ist als gäbe er uns die Seele hin, damit wir sie[280] essen wie Brot und trinken wie Wein. Das Zweite ist eines Menschen Blick. Dieses in Ketten liegenden Geschöpfes Blick geht durch die Seele stärker als der Schall einer Posaune. Dieser ist weder Mann und Weib, sondern über beiden. Sein Herz ist geduldig, so wie es gewaltig ist. Seine Natur ist einfach. Es sind keine fremden Elemente in ihm. Er ist heilig und unberührt. Er ist auserlesen als ein Gefäß, dessen Gebrauch niemand wissen kann.


Trompeten in der Ferne.


JULIAN schließt erblassend die Augen. Der Herr ist zu auskultieren gewohnt und hat ein scharfes Ohr. Darf ich fragen, ob ich richtig gehört habe?

ARZT. Drei Trompetenstöße in großer Entfernung.

JULIAN schlägt die Augen wieder auf, atmet tief auf.

ARZT. Jetzt habt Ihr im Nu einen kühnen und furchtbaren Gedanken ausgeboren. – Euer Gesicht flackert. Verratet ihn nicht! Lasset diese Trompeter nicht sein wie das dreimalige Krähen des Hahnes. Verratet nicht um der Heiden willen den, der in Eure Hand gegeben ist.

JULIAN. Ich sehe wie durch plötzliche Erleuchtung die Möglichkeit einer Probe.

ARZT. Wodurch man den Unglücklichen retten könnte?

JULIAN. Ich halte für möglich, daß vieles wird in meine Hand gegeben werden. Der Herr ist imstande, einen sicher wirkenden gewaltigen Schlaftrunk –?

ARZT. Ich habe ein Theriak in Besitz, das die Kräfte der Seele in tausendfachen Schlaf legt.

JULIAN. Und könntet mir dasselbe durch eine vertraute Person zusenden?

ARZT. Darf ich fragen –

JULIAN. Ich würde einen Reitenden darum schicken.

ARZT. Ich errate: Ihr wollt den Bewußtlosen in eine andere Umgebung schaffen. Ihm gewisse Personen vor Augen bringen?

JULIAN. Wir wollen kein Wort zu viel aussprechen. Ich spiele noch in diesem Augenblick um meinen Kopf, wofern ich zu weit gehe.

ARZT. Und wenn er die Probe nicht besteht? – Euer Blick sagt[281] etwas Gräßliches und Eure herabgezogene Lippe, die den Eckzahn entblößt, setzt das Siegel darunter. Und dazu soll ich beistehen?

JULIAN. Große Geschicke werden durch große Proben entschieden.

ARZT. Wenn er mißfällt – wenn die Begegnung – mich schauderts. Was wird aus ihm?

JULIAN. Dann wird es – vielleicht – gelingen, ihm das gleiche Leben zu fristen, das er bisher geführt hat.

ARZT. Wie? Was sprecht Ihr aus?

JULIAN. Gewahrsam auf ewig, in dem Turm den der Herr kennt, im günstigen Falle.

ARZT. Dazu biete ich nicht die Hand.

JULIAN. Dann ist es, wohlverstanden, der Herr, der die Kreatur ihrem Schicksal überläßt. Der Schlaftrunk, der vor und nach der Probe das Bewußtsein völlig auslöscht, so daß die getane Reise dem halbverstörten Sinn als nicht gewesen, als eine bloße Wahnspiegelung seines Hirns bewiesen werden kann, das ist unabgängliche Bedingung.

ARZT tritt zurück. Es hieße ein Geschöpf Gottes in den Wahnsinn treiben.

JULIAN. Einen andern Ausweg gibt es nicht. Ich gebe Euch eine halbe Minute Bedenkzeit. Überlegt Euchs.

ARZT nach einigen Sekunden. Der Reitende kann den Schlaftrunk morgen nacht bei mir abholen. – Die Dosis ist streng bemessen. Euer Exzellenz schwöre mir, daß der Gefangene den Schlaftrunk aus keiner anderen Hand –

JULIAN. Aus meiner eigenen Hand. Wofern ich die Zulassung zur Probe bewirken kann. Das steht bei höheren Personen.

ARZT. Der Schlaftrunk wirkt auf eine erschreckende Weise. – Es kommt zuerst über den, der getrunken hat, eine große Angst und Unruhe. Die elementarischen Lebenskräfte fühlen, daß sie gebunden werden sollen, und empören in ihrer ganzen Stärke sich gegen die Überwältigung. Sodann –

JULIAN ist ans Fenster getreten, horcht hinaus; wendet sich. Sodann?

ARZT. – wird dem Herrn ein Anblick zuteil werden, wie er[282] dem Priester am Sterbebett eines Gerechten zuteil wird. Wie ein vom Feuer durchwebter Himmel wird sich vor dem Herrn der Geist dieses Auserwählten enthüllen. Die wahre Glorie der menschlichen Seele wird zutage treten, für eine unmeßbare Frist: Minuten, halbe Minuten nach der Uhr. Dies währt, bis der Leib das Übergewaltige nicht mehr aushält, in einem Schrei sich der Bedrängnis entlädt, und dumpf hinabstürzt in todähnlichen Schlaf.


Trompeten.


JULIAN zittert, läutet mit der Handglocke.

ARZT. Ich bin entlassen?

JULIAN. Mit der Bitte, diese geringfügige Entlohnung anzunehmen Reicht ihm eine Börse. und dazu diesen Ring als ein Andenken. Zieht den Ring vom Finger, reicht ihn hin, die Hand zittert ihm dabei heftig.

ARZT. Euer Gnaden belohnen fürstlich. Neigt sich, zieht sich zurück.


Anton zur andern Tür herein, einen schönen Überrock auf dem Arm und Schuhe. Er hilft Julian das Hausgewand ausziehen, den schönen Rock anziehen.


JULIAN. Wie nahe sind sie?

ANTON. Die Kosaken, die vorausreiten, traben über die zweite Brücke.

JULIAN. Ich habe einen einzelnen Reiter heransprengen sehen.

ANTON. Ja, ja.


Nestelt das Gewand zu.


JULIAN. Ein Vorreiter, ein Kurier? was?

ANTON. Ich sags nicht, es täte Sie ärgern. Ein aufgeblasener Kerl!

JULIAN. Es handelt sich um mich? Was will man von mir?

ANTON. Daß sie ein königliches Handschreiben bringen, das steigt so einem Stallputzer in die Nase. Soll der König nicht auch einmal einen Brief schreiben? Hat er keine Hände?

JULIAN. Gerichtet an mich? An meine Person?

ANTON zieht ihm die Schuhe an. Ich hab ja gewußt, es wird[283] Ihnen unangenehm sein. – Aber daß es Sie so grausam angreift –

JULIAN sagt nichts.

ANTON. Wie wird man sich jetzt herauswinden? Wo die obendrein ein Reitpferd für Sie mitgebracht haben! Was soll man da vorschützen?

JULIAN. Ein Reitpferd?

ANTON. Ein russischer Goldfuchs, mit Schabracken aus Silberstück und silbernen Zäumen. Damit Sie morgen mit dem Frühesten aufsetzen und an Hof reiten. Der Herr Woiwod soll sozusagen die ehrenvolle Begleitung bilden, alles zur mehreren Repräsentation und Auszeichnung.

JULIAN atmet fliegend. Sind meine Leute aufgestellt?

ANTON. Spalier.


Bindet ihm die Schuhe.


JULIAN. Du voraus ans Tor mit dem Leuchter.

ANTON. Sind ja die Kienfackeln an der Treppe. Wer wird sich strapazieren für Leute, die einem nur Unerwünschtes ins Haus bringen!

JULIAN. Angezündet! Kniest nieder am untersten Treppenabsatz. Wenn Seine Erlaucht der Woiwod an dir vorbei ist, springst ihm vor, leuchtest die Treppe hinan. Ich geh ihm entgegen, vom obersten Absatz drei Stufen, keinen Schritt mehr.

ANTON zündet an. So recht. Er soll verstehen, daß wir auf ihn nicht gewartet haben, die neunzehn Jahr lang.[284]

Quelle:
Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Band 2–5: Dramen, Band 3, Frankfurt a.M. 1979, S. 268-285.
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