Fünfte Szene

[512] DER KLEINE JAROMIR tritt herein. Papi, guten Tag sagen! Er sieht sich ängstlich um, dann erst bemerkt er Theodor, der in der Türnische zum Toilettenzimmer steht, den Rücken gegen die Tür.

THEODOR lächelt liebreich.

DER KLEINE JAROMIR zuerst erschrocken, dann erfreut. Theodor! Wo ist der Papi? Wo ist der Papi? Ich kann ihn nicht finden, und Mutti hat mich auch weggeschickt! Wo ist der Papi?!


Theodor zeigt mit einer seltsamen Gebärde, er weiß es nicht.

Der kleine Jaromir lächelt.


THEODOR einen Schritt hervortretend. Wie sagt der Zauberer zu dem Kinde?

DER KLEINE JAROMIR ängstlich, aber entzückt. Komm, du liebes Kind – fürchte dich nicht – ich sehe aus wie ein gewöhnlicher Mensch – Stockt.

THEODOR. Komm, du liebes Kind, ich habe dich lieb wie Vater und Mutter, ich verstehe deine Seele, – ich werde mit dir fliegen – Packt den Kleinen blitzschnell, drückt ihn zart und fest an sich und schwingt sich mit ihm über den Balkon.


Der kleine Jaromir lacht vor Freude.


Vorhang.


Quelle:
Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Band 2–5: Dramen, Band 4, Frankfurt a.M. 1979, S. 512.
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