Die Dame mit dem Hündchen

[286] Übersicht (ungefähr) 12. IX. 1912, Aussee

I. Ankunft. Wohnung. Lotterie. Besuch bei der Cocotte. Erste Begegnung. II. Der Malteser. Gespräch. Besuch bei der Gräfin, vorher noch einmal bei Nina. III. Entwicklung der[286] Dinge mit der Witwe. Zärtliche Freundschaft mit der Gräfin. Eifersucht auf den Malteser. IV. Die Gräfin gerührt: ihre Geschichte. Die Witwe: feurigste Gegenwart, koboldhaft, Wissen um die »Andere«. V. Beginnendes Zurückziehen der Gräfin (Wechsel der Beichtväter), Abendbesuch. Der Zettel mit der Drohung. VI .... VII .... Abendbesuch; beim Hinaufgehen in Andreas das Gefühl, wie völlig er verwandelt sei. Das Schwergewicht des Erlebens: nichts davon könnte ungeschehen bleiben.


Andreas. – Grund, ihn auf die Reise zu schicken: schwierige schleppende Rekonvaleszenz nach einer seelischen Krise, Spuren von Anhedonia, von Verlust des Wertgefühles, Verwirrung der Begriffe.

Einfluß eines Pater Aderkast, der für Andreas das Leben aufgehoben, illusorisch gemacht hat (Aufführungen von Calderon) – Die Begegnung mit dem Pater Aderkast (der süßlich auf ihn losgeht, – ihm ist, als ginge seine ganze Vergangenheit unentrinnbar auf ihn los) verflochten mit einem Abenteuer mit Mariquita: je zerstreuter Andreas durch die wiederholten Begegnungen mit Pater Aderkast, dessen Dringlichkeit er sich kaum erklären kann, umso reizender scheint er für Mariquita zu sein.

Andreas glaubt nicht recht an seine Erlebnisse, das, was er, gerade er erlebt, wird doch nichts sein; er ist maßlos, einerseits nach dem Sinnlichen, andererseits nach dem Idealen. – Er nimmt immer an, man müsse wissen, was in ihm vorgeht. – Er verlangte leise und nicht dringend und war mit Wenigem zufrieden.

Andreas' Lehrzeit: das Dasein des Höheren erkennen, den Gehalt des Lebens erkennen.

In den Erinnerungen der Kinderzeit bleibt etwas peinlich Verwickeltes, das aufzulösen kaum das ganze Leben hinreicht. Mit seiner Kindheit versöhnt sterben. (Tagebuch, »ich möchte mit meiner Kindheit versöhnt sterben«)

Der Großvater Fährknecht bei Spitz, herabgestiegen aus dem Waldviertel. Überfahrt der Prinzessin Braunschweig, die ihn bemerkt und statt eines Erkrankten als Reitknecht annimmt.[287] Der Kaiser reitet ihr mit hundert Kavalieren entgegen, läßt sich ihr unter dem Incognito Graf Falkenstein als letzter vorstellen, drückt ihr aber beim Handkuß die Hand, worüber sie vor Schreck aufspringt, ihm in die Arme fällt, er ihr nun abwechselnd beide Hände küßt. (dies 1716, der Großvater geboren 1699, Andreas' Vater geboren 1731, jetzt 48 Jahre alt) – Spanisches Wesen aus diesen Erzählungen.


Als Abschluß der Reisekapitel: Begegnung mit der »Frau an der Aar« – das Abenteuer der untröstlichen Witwe.

Abschied vom Finazzerhof: er glaubt sich nicht, er bildet die Gestalt eines andern in sich aus, der wiederkommen wird. Erschrocken nun in dem Haus am Fluß, wo ihm die trauernde Witwe entgegentritt mit ihrem »Du selber! du bist es selbst! dir entrinnst du nicht!« – Die Stimmung höchster Gehobenheit anhaltend von dem Moment mit dem Berg durch mehrere Tage, umschlagend bei jenem Abenteuer mit der Witwe (die Hand der Witwe nachts auf seiner Brust).

Eine deutschredende Witwe aus dem Tiefstgelegenen der Sette Communi. Das auf Papier gemalte Bild des Unglücks, daran der Ehering. Schickt ihr 16jähriges Mädchen an den Strom knien und weinen. Ihr Husten (hysterisch von ihr selbst gesteigert), – zuweilen erzählt sie es ausführlicher. Das Bild ist ihr Gebetbuch und alles. – Eindruck auf Andreas, » ein Augenblick!« – von hier aus vermag er zu beten, das trifft ihn. (dazwischen: Kaufmannsdiener, Aufmerksamkeit auf sein Gepäck, jäh vom Gebet weg. Ein eitles leeres Schwätzen mit einem Mitreisenden über den Adel der terra ferma) – Die Klagen und Selbstgespräche der Witwe, unablässig seit 17 Jahren; die ungerührte Art der Tochter, es ganz kalt zu detaillieren, zu sagen in schleppendem müden Ton, »nichts freut sie, die Welt ist ihr wie ein Sarg« – wo die Mutter das Gleiche sagt, aber in a raving way, wodurch doch in der Qual etwas vom Hauch Gottes bleibt, von der Unerschöpflichkeit der Natur und des Lebens. Wogegen an der Tochter schon die Körperhaltung furchtbar, das gleichgiltige sich-Hinschleppen neben der Mutter, gleichgiltig Antworten »ja, ja« – nach der Seite Hinsehen, gleichgiltig Sagen »nun ist der Vater[288] schon seit achtzehn Jahren tot, und sie hört nicht auf, sie wird nie herauskommen, als bis sie in der Erde liegt.« – Hier wird Andreas aufmerksam darauf, welch ein geheimnisvolles Verhältnis zwischen dem Augenblick und dem Jahr, ja dem Augenblick und dem ganzen Leben obwaltet; wie ein Augenblick etwa ein ganzes Leben in sich hineinschlingen kann (– etwas Ähnliches dann im Schicksal der Gräfin).

Er hört sie reden, vom Weinen unterbrochen, sie will ins Wasser. Die Tochter hart, über ihre Jahre. Ihm ahnt, daß auf einem gesunden Selbstgefühl das ganze Dasein ruht, wie der Berg Kaf auf einem Smaragd. – Nach allen diesen Vorstellungen fühlt er sich mit Romana untrennbar verbunden, wahrhaft vermählt.

Die Szene wo die Tochter die Mutter wegzerren will, damit sie den Fremden nicht belästige, indem sie der Mutter, die an der Brust des Fremden hängt, die bittersten, eisigsten Wahrheiten sagt, »das ist ein fremder Mensch; der Zufall, den er verwünschen wird, hat ihn hier übernachten gemacht. Was dir widerfahren ist, ist ihm gleichgiltig, er verwünscht den Aufenthalt und dein Geschrei, das ihm in den Ohren gellt. Kaum ist seine Chaise um die Ecke, so hat er dich und mich vergessen wie Ungeziefer in einer unreinen Herberge.« – Andreas' furchtbar zerrissenes Gefühl, innerstes Nichtgenügen vor diesem Jammer, diesem schlechthin Unendlichen; – er verachtet sich um jeder Bequemlichkeit willen ... – hier brechen die Reiseerinnerungen jäh ab.

Er dachte nicht an jedes Einzelne dieser Erlebnisse, und doch waren sie alle in ihm gegenwärtig, jedes war irgendwie immerfort da, sein Inneres war wie eine zitternde Magnetnadel: alle diese Dinge lenkten sie fortwährend vom Pol ab; er war leer und überlastet. Sehnlich bedurfte seine Natur der Leidenschaft, die uns, indem sie uns mitfortreißt, die Last unseres Selbst abnimmt.

Das Haus an dem Fluß mit der untröstbaren Witwe, in allen Räumen, Schuppen etc. ihn völlig umfangend. – In ihrem verhärmten Gesicht ein plötzliches Lichtwerden, die Augen freundlich, der Mund hübsch, das Reinste und Wahrste des Natürlichen an ihr. – Gedanke, ob die Existenz seiner Eltern nicht eine verkappte Hölle.[289]

Andreas' schwermütiges Herumgehen, diese ganz kleinen Details: das Aufnehmen eines Zweiges, zärtlich ihn wegwerfen, aber sanft, nicht weit von sich, ihn noch fühlen, wie er dort liegt. Ablecken von Halmen vor Freude.

Er hat der Witwe in anderer Weise zugehört als alle anderen Leute seit langem; darum kommt sie in der Nacht zu ihm, rührt seine Brust an –: wo sie einmal wieder nach langer Frist menschliches Fühlen spürt, wache und lebe etwas von ihrem Verlorenen.

Abends beim Nachtmahl: ihr Auf- und Abgehen, phantasierend von dem Verstorbenen. Die Tochter sagt, »es ist Südwind.« – Sie nimmt den Fremden bei der Hand, »o nehmen Sie das, nur das von mir, daß ich es aus voller Absicht getan habe, aus ganzem Bewußtsein heraus; – stehe ich nicht wie der Stein in der Mauer, alles möchte stürzen, gerade dadurch muß es bleiben! – können Sie mich fassen? Mordlust (imp of the perverse) ist nichts dagegen, – aus starrem Grausen über die Welt habe ich es getan!« (– gleich sich widersprechend, sich der teuflischen Selbstsucht anklagend) – Furchtbare Stockung, wo alles bleibt, alles starrt, auch die Bewegung. – Die Tochter drängt sie weg, »dem Herrn sein Nachtmahl ist gerichtet, laß ihn in Ruh!« – wie jung die Mutter aussieht im gequältesten Moment. – die Tochter: der Pfarrer weist sie aus dem Beichtstuhl als eine halsstarrig verzweifelte.

Andreas: bei einem allgemein plumpen dumpfen Zustand gewisse Subtilitäten, gewisse unwahrscheinliche Lieblingszusammenstellungen, denen der Geist immer wieder nachgeht, die er als das Eigentliche empfindet, wogegen er das übrige Leben niemals entmischt gewahr wird. Ein solches Anwandeln des Eigensten an jenem Abend an dem Flusse, wo das Haus der betrübten Witwe steht; seltsames Erlebnis dann nachts, wie die Halbirre auf seiner Brust kniet. Er identifiziert sich vorher mit jenem Toten, ihm ist, er hätte jenen Blick geworfen. Im Bette heftiges Denken an Romana.

Er setzt, später die Rollen vertauschend, sich an die Stelle der unglücklichen Mörderin, Romana an die Stelle des Mannes. Er ist hypochondrisch genug, sich das Herabstoßen vorzustellen. Aller Kleinheitswahn fließt hier zusammen; er malt[290] sich aus, was in Romana er alles zerstört, er läßt sie nicht ganz tot sein, sondern als einen freudlosen Geist fortleben, – dadurch erst wird ihm der Reichtum ihres Lebens klar, er fühlt sich mit ihr verbunden wie nie zuvor, der Gehalt des Lebens geht ihm auf, – er ist selig. – »Wodurch werden wir bewegt? von welcher Kraft, von welchem Punkt aus?« fragt er sich, und ihm graut vor der Unbekanntschaft mit der Macht, die über allem ist.

Die beständige Erhöhung der Materie Romana durch alles was sich begibt: er kann Romana erst besitzen, wenn er sie glaubt.

Im Hause der Witwe. Am Fenster bei Sonnenaufgang, Wolken überm Fluß. Stärkstes Erlebnis: Ahnung aller und keiner Liebe in sich selbst, Ahnung: es kann dir nichts geschehen, du kannst nicht zu kurz kommen. Vorher stufenweise stärkste Anfechtungen; hauptsächliche Apprehension, um das Eigentliche, um den Gehalt des Lebens betrogen zu werden. – Zu sich, »wer immer du bist, fromm oder unfromm, Kind oder Vater, – du kannst nicht verworfen werden, dich hält etwas.« Er meint, er kann dies Etwas fassen. Wessen er sich nicht würdigte, was er nicht für möglich hielt, wozu er hypochondrisch die Möglichkeit sich absprach, – in der Vergangenheit erschien es ihm möglich, im Traum war es sein eigenster Besitz. – Ihm war eines vor allem schwer: zu sich selber zu gelangen, und an dieser Schwere erfüllte sich sein Wesen.


Andreas' Weg: zuerst liebesfähig werden, dann lernen, daß Geist und Körper eines sind. Er hat an dem Dualismus fortwährend gelitten, bald war ihm das eine, bald das andere an ihm selbst nichts wert. Nun lernt er hinter dem einen das andere, immer das eine als Träger des anderen fühlen.

Wie Romana in ihm zu leben anfängt: einzelne Züge, ein Lächeln wie im Einverständnis mit ihm. Dies ihr Aufleben in ihm ist immer mit Ängstigungen verbunden, die wieder mit Heiterkeiten abwechseln. Einmal glaubt er sie an der Riva auf einem Koffer sitzen zu sehen, sie schickt sich an, auszupacken. Er wagt nicht heranzutreten.[291]

Kapitel I, Schluß: Andreas auf dem Bett sitzend, es könne ein Kamel eher durch ein Nadelöhr gehen, als er zu einer richtigen Liebschaft kommen mit der Spanierin, der Zustina, der Nina, – jeder andere könne es eher. – Jetzt, in Gedanken an Romana, schön aufleuchtend: der Spaziergang. Vier Luftschlösser, in denen er mit jeder von den vieren wohnt.

Episode der Bürgersfrau. – zur gleichen Zeit Entfremdung mit dem Malteser. Die Frau eines Schneiders, die mit ihm verheiratet sein möchte. Der Flickschneider sieht ihr durch die Finger. Niedrig bürgerliche Welt, voll Adelsklatsch, auch bezüglich Durchreisender. Antrag, ihm zu willen zu sein und auch andere ihm zu verschaffen, zugleich höchste Achtung für die Tugend. Ganz elementarisches Volksdasein, der niederen Antike gleich. Die Schneidersfrau hat 16 Geschwister. Freundliche Augen und ein hübscher Mund, accomodant, bei der ersten Begegnung nimmt sie ihn für einen großen Herrn, dann mehr für ihresgleichen. Der Mann stirbt. Die Kinder der Frau: der ernste Knabe, wie er ihn anschaut, dabei sich selbst zu vergessen scheint, das anschmiegende Mädchen mit etwas falschem Blick.

Hier ist Andreas gewissermaßen zuhause, bei der Gräfin ist ihm, als lebte er nicht, sondern träumte nur, er fragt sich, ob er jemals gelebt habe. Durch dieses Leben in dem Bürgerhause, wovon er gegen niemand Erwähnung tut, glaubt er ein Lügner und Verräter zu sein. – In dieser Zeit sitzt Andreas dem Zorzi zu einem Porträt, bricht tückisch ab. Zorzi macht ihm Angst vor Intervention der Behörden. Die Katastrophe durch den Tod des Mannes, die Veränderung der Kinder gegen ihn, ihre Bitterkeit, Selbstvorwürfe Andreas', »darf ich sagen: ich stehe bei jemand?« – die Bilder in den Kirchen ihm unleidlich, sie demütigen ihn durch die Mannhaftigkeit der dargestellten Figuren. Ihn ekelt über seine Fähigkeit, sich in alle, sogar den Spion Zorzi, dann einen alten buckligen Zubringer etc. mit Verständnis hineinzufühlen. Er will dem Malteser das Geständnis dieser Selbstverachtung machen, unterläßt es wieder; der Malteser durchblickt seinen Zustand, erkennt an einer veränderten, wegwerfenden Art zu reden, daß er mit sich zerfallen sei.[292]

Der Malteser gibt ihm den Ariost zu lesen, um der wunderbaren »Welt«, welche darin ist. Er liest ihn nicht in rokokomäßigem Sinn. Er versteht die Bemerkung des Maltesers, daß es nichts Vergangenes gäbe; alles, was existiert, ist gegenwärtig, ja wird im Augenblick geboren (Gefühl beim Anhören Bachscher Musik)

(Für Andreas:) Im Einzelsten vollzieht sich das Geschick, im Einzelsten sitzt die Macht. Nichts was magisch wirken soll, ist irgend vag, allgemein, sondern Besonderstes, Augenblicklichstes. Liebe, – entzündet durch einen drolligen Zwischengedanken, eine Ungeschicklichkeit, eine Zögerung, wie durch eine Gebärde des Mutes, der Freiheit. Das gewöhnliche »Ich« eine unbedeutende Aufrichtung, eine Vogelscheuche.

Andreas und die beiden Frauen: »das Wesen der Welt erschöpft sich in Polarität und Steigerung« (Goethe achtzigjährig) – einerseits von jeder von beiden sich von Mal zu Mal mehr verlangend, – wohin? (der Takt im Wesen des Maltesers verkörpert) – andererseits: Ahnung der Polarität, in jeder liebt er die andere aufs zarteste und reinste, wird dadurch gewiesen, in der Welt nichts Unbedingtes zu suchen.

Andreas' Angst, in Maria oder Mariquita das andere Wesen wahrzunehmen, darüber das Einzige des geliebten Wesens zu verlieren. Er ist nahe daran, Mariquita töten zu wollen, um Maria für sich zu retten. (die Versuchungen, denen seine Schwäche hier ausgesetzt ist, – »lerne zu leben!«)

Andreas' bescheidener Wunsch, mit Mariquita ehelich verbunden zu sein, allmähliches Hervorkommen der Unmöglichkeit dessen; Brief an die Eltern im Kopf gewälzt, diesen Plan anzukündigen.


Maria und Mariquita. – Novalis, »alles Übel und Böse ist isoliert und isolierend, es ist das Princip der Trennung« – durch Verbindung wird die Trennung aufgehoben und nicht aufgehoben, aber das Böse (Übel) als scheinbare Trennung und Verbindung wird in der Tat durch wahrhafte Trennung und Vereinigung, die nur wechselseitig bestehen, aufgehoben.


[293] Maria Mariquita

wünscht sich, eine hat Furcht vor dem

Greisin zu sein, Altwerden,

stellt sich gern Furcht vor dem Tod,

als gestorben vor

(hierin trifft sie

sich mit Sacramozos

Überwindung der Zeit)

liebt alte Leute sieht nicht gern alte Leute

hat Furcht vor Kindern zieht Kinder um sich


Marias Rührung über eine alte Frau, deren Haut zu berühren niemand begehrt.

Mariquita gourmande und Kochkünstlerin, Maria ißt auch gern gut, unterdrückt es aber und versteht nichts von der Küche. Mariquitas Begierde, zu erleben, maßlose Neugier, den Fuß überallhin zu setzen, in alle möglichen Situationen zu kommen, alle Spelunken zu betreten. Alles was Andreas vorbringt (von der Schönheit fließenden Wassers usw.), nimmt sie gesteigert auf. Sie hört, wovon die Leute reden, wo jetzt etwas los ist, etwas zu sehen ist (der Gemüsemarkt gegen Morgen, der Fischmarkt, Kellerphantasien, Postfahrten auf dem festen Lande, Episode der Seiltänzer).

Mariquita: eine ganz ungreifbare Person. sie läßt sich küssen, mehr nicht, läßt durchblicken, sie sei eine anständige Frau, aber einen Geliebten habe sie wohl. – Er führt sie in Spielsäle, in andere Unterhaltungsorte, manchmal ist sie ihm plötzlich vom Arm verschwunden, manchmal wird sie krampfhaft starr, sieht ihn dann plötzlich mit dem Gesicht Marias an. – Bei der Gräfin kommt es ihm als etwas Ungeheures, gar nicht im Ernst zu Denkendes vor, daß sie sich geben könne, bei Mariquita als etwas Ungeheuerliches, daß sie es nicht tut. In beidem geht er zu weit, beides sind Trichter, durch die er hinaus ins Bodenlose fällt. Er sehnt sich, mit dem Malteser darüber zu sprechen, begegnet statt dessen dem Herzog, der sich mit den Hunden herumbeißt.

Mariquita zu Andreas, »ich bin in dich vernarrt, weil du der erste warst, den ich bei meiner Befreiung gesehen habe. Ich[294] weiß, daß du nichts so Besonderes bist, aber ich seh dich immer noch mit so verzückten Augen, – es ist halt alles Zufall.« – »an jenem Tage war ich zum ersten Mal ganz heraußen; – vorher verstand ich schon Briefe zu schreiben.« – die Kraft, Abenteuer anzuknüpfen, weil sie unbedingt frei ist.

Mariquita empfängt in einer sonderbaren Wohnung, angeblich ihrer Herrschaft, die sie sich unter erlogenen Vorwänden ausgeliehen hat; sie fingiert, Gesellschafterin zu sein oder was immer. Andreas' Gewissenskonflikt, sie zu heiraten, da er ihrer, allerdings reizenden Fehler gewahrwird. – Das Absichtslose manchmal an ihrem Schwätzen, das Verträumte, – »werd ich dich ganz haben?« fragt Andreas, – »Ganz, und noch eine dazu.«

Wie Mariquita ihre Bekanntschaften macht: als Gouvernante sich vorstellend, sammelnd für religiöse Werke. Immerfort Ausflüge, sie hat immer was erkundet. Auf den Ausfahrten bringt sie Andreas in allerlei Gesellschaft, wo er Spott und Hohn zu leiden hat, auch verwirrt, übertölpelt und beschämt wird, »Ihr wollt ein Beamter werden?« – Mariquita läßt sich gern die Geschichte vom Onkel Leopold erzählen. – Sie führt Andreas unter anderen zu einem Irren, dessen Nichte oder Haushälterin sie zu sein vorgibt; der kommt herein, redet für sich, ohne die Anwesenden zu sehen. – Einmal weiß sie sich nichts Besseres, als ihm die Andere in ein sonderbares Haus locken, ihn dann mit der verwirrten beschämten anderen nach Hause gehen zu lassen. Die Andere spricht kein Wort, scheint zu Tode beschämt und geängstigt, so daß Andreas sie verläßt.

Ihre schönsten Augenblicke: ihre Fähigkeit, auch im scheinbar Häßlichen die reinen Elemente zu gewahren, auf dem Fischmarkt, auf dem Gemüsemarkt, beim Einkaufen einer Mahlzeit. – Er will mit Mariquita eine Reise machen nach dem Hause der Witwe; dazu kommt es nicht mehr nach langen Komplikationen. Sie will kein Mal wieder mit ihm nach demselben Ort, wo sie das frühere Mal zusammen waren. Dadurch trennt sie das Gewebe jedesmal wieder auf. – Andreas, »wenn ich nur um deine Einsamkeit wüßte? wie bist du denn da?«[295]

Mariquita fragt gerne Andreas über den Malteser aus, es ist fast, als schwanke sie manchmal zwischen beiden; »was würde er da sagen oder tun? ah, ist er so? – bewundern Sie ihn sehr? würde er mich mögen?«

Mariquita sieht den Malteser, während er mit Maria verliebt und bewegt spricht. Sie (ihr Widerstrebendes) hindert Maria, den Malteser wahrhaft zu lieben.

Mariquita behauptet, alles von der Gräfin zu wissen, bis in ihr erstes Lebensjahr zurück; so erzählt sie einen Teil der Biographie, – nie ihre eigene. Andreas fragt, »und was war mit dir, wie du Kind warst?«

Mariquita, einmal durch einen Schrecken ohnmächtig geworden, verwandelt sich in Maria, – bei dem Sturmabenteuer, am Quai, in einem fremden Hause, wo er sie hineingetragen hat. Sie war an diesem Tage müde, unausgeschlafen; ein schöner Sonnenuntergang, dann Gewitter.


Geschichte Marias: nach maßloser Liebe verlassen. heiratet einen ungeliebten Mann, der sie nur einmal besitzt; der wird schwer krank, sie pflegt ihn auf der Landstraße in einem Wirtshaus, – da kommt der Treulose ans Fenster. – Grundgedanke Marias: das Unendliche, – wie ist es möglich, einen mit einem anderen zu vertauschen.

Das Seelenleiden datiert von dem Tag, wo sie, ihren ungeliebten Mann pflegend, nach dem Tode ihres Kindes, des Geliebten, Ungetreuen unerwartet ansichtig wurde. »Mich hat das Leben auseinandergerissen, nur Gott im Himmel kann mich wieder zusammensetzen.«

Das Erlebnis: sie beantwortet allmählich doch einige Briefe des Liebhabers, geht darauf ein, ihm einmal zu begegnen. Sie denkt dabei nicht über die Wollust des Begegnens hinaus, – in diese aber stürzt sie sich hinein ohne Grenzen: es ist ihr anders als jenes häufige ihn vorbeigehen Sehen, die Begegnung ist ihr wie das Plastische gegenüber dem Visuellen, ein Mehr. Dagegen wird ihr der Mann immer mehr flächenhaft. Kurz vor jener Begegnung hält sie inne, kehrt um, geht nach Hause. Ihr ist, als säße der Mann an ihrem Stickrahmen, wartete auf sie, träfe sie mit seinem Blick. Wie sie nach Hause geht,[296] fühlt sie den Liebhaber sich im Rücken, wendet sich aber nicht, hat die Kraft, bis an die Schwelle zu kommen. Sie geht die Treppe hinauf, öffnet die Tür, da sitzt der Mann wirklich am Stickrahmen, den Blick auf sie, aber tot.

In der Ehe hatte sie eine Anwandlung vom Absterben des Wertgefühls. Die Gräfin einmal allein, sieht im Spiegel, wie sie sich verwandelt, nachdem alles in ihren Gedanken (Vergangenheit, Gott, Reinheit) ein anderes Gesicht angenommen hat. Der gequälte Ausdruck in ihrem Gesicht kämpft mit dem triumphierenden, dann erhebt sich Mariquita und schleicht die Treppe hinab.

Einmal während Maria zu Andreas und dem Malteser spricht (von spanischen Titeln und Sukzessionen, bewußt langweilig, weil sie sich nicht erregen will) verliert sie sich: das andere Gesicht tritt hervor, sie spricht in einem ganz anderen Ton, ihre Augen schwimmen, ein feuriger Blick trifft Andreas, – dann ist es wieder vorbei, sie wird totenblaß, findet mühsam den Faden. Während dieses Aufglühens sagt sich Andreas, »ich bin besessen, meine Einbildungskraft spiegelt mir die andere vor«, – er wird rot vor Scham und hat Tränen in den Augen. – Auf die Gleichheit der Hände gestattet sich Andreas nicht einzugehen: er will einen Unterschied finden.

In Maria subliminares Grauen vor allem auf der Gasse sich Zutragenden, zunehmende Unlust, auszufahren, die der Malteser zu bekämpfen sucht. Purifikation, Einäscherung des Herzens, Verherrlichung der Abtötung, Interesse für den Platonismus des Maltesers, Neigung zum Molinismus.

Die Predigt, die sie an diesem Nachmittag gehört hat über die Tätigkeit der Würmer am menschlichen Leichnam und gleichzeitig das Vergessenwerden auch von den nächsten Angehörigen; wie dagegen keine Rettung sei, als bei Gott.

Beichtvater: Spanier. zu diesem hat Mariquita ein sonderbares Verhältnis, sie schreibt auch an ihn, sie droht ihm, Maria auf einen anderen Weg zu bringen. Sie widersteht seinem Blick. – Starke Wünsche von Mariquita empfindet Maria als Impulse.

Mariquita über Maria: sie wollte keine rechte Frau sein, – wollte nicht Christus vergessen.[297]

Andreas – Maria: es kommt bis zum Mieten eines Zimmers; seine Furcht davor, sie zu besitzen, – ihm selbst unbewußt. – Maria fühlt sich durch eine Stimme gewarnt, spricht tonlos nach, was vermeintlich die Stimme ihr vorsagt, »tus nicht, tus nicht.«

Geständnisse der Kranken (scheinbar fiebernd, doch fiebert sie nicht), wie Mariquita ihr die Füße vom Leib gehauen und sie versteckt habe. – Andreas stürzt bei der Erzählung aus dem Zimmer. Er bekommt jetzt unaufhörlich Briefe von den beiden. Schließlich geht die Dame ins Kloster.


Der Malteser. – Er bewegt sich in einer Zeit, die nicht völlig Gegenwart, und an einem Ort, der nicht völlig das Hier ist. – Für ihn Venedig Fusion der Antike und des Orients, Unmöglichkeit, von hier ins Kleinliche, Nichtige zurückzusinken. Morosin Peloponnesiaco sein Urgroßvater. Besitz einiger Antiken, darunter ein früher Torso.

Mehrere Menschen in ihm: wenn er Gärtnerei treibt, draußen an der Brenta, in Hemdärmeln, bürgerlich 1840 anticipiert; die Ahnung für Andreas, wie auch seine eigenen Enkel existieren werden.

Verbundenheit. Alleinsein mit dem Kind, Aufschauen des Kindes, »aus der Substanz, die ich nicht suchen darf – denn ich habe sie –, bauen sich alle Himmel und Höllen aller Religionen auf, – deren Wegwerfen die finsterste Nacht wäre. – Der Blick des Kindes verbindet mich, die Worte in meinem Mund, mit diesen Mauern, deren Schutz und dem Selbstverständlichen. « – »Impavidum ferient ruinae« – eine Interpretation, ein Hinaufrufen innerer Kräfte, sich- Besinnen auf Ressourcen, nur das Kataklysma offenbart höchste Wollust.

Sacramozos zwei Träume in der Amtsstube in Bruneck am Schreibtisch. I) Er wohnt allein im Schloß. Hahnenschrei, ein zweiter, ein Läuten. Er steht auf, bloßfüßig, fühlt durch die Fußsohlen alles bis hinunter in den Berg. Die Müllerstochter am Tor, macht Feuer an, tränkt das Vieh im Rittersaal, – lauter symbolische Zeremonien. Er vermählt sie dann in der Laube mit seinem Sohn. Gegenüber aus der Bergwand treten silberne Ahnen, so schön, daß er träumend ausruft: ich träume. –[298]

II) Alles zweideutig: er ist Landpfleger, aber niemand darf es wissen. Im Hausflur ein Feuer, Mägde: an die Wand gekettet der Gefangene. Verleugnen. Jedesmal dazwischen durchfliegt er die Landschaft: Bäche, Friedhöfe, – dahin, dorthin. Schon matten Fluges glaubt er, muß er finden, wer der andere ist, – es ist wie ein verlegter Schlüssel. Der Gefangene, »kennst du mich denn?« nun kräht der Hahn. Er weiß, es ist zum dritten Mal, und weiß, er hat seinen Heiland verraten. – Der wirkliche Pfleger herantretend, »ich muß Ihnen die seltsamste Begebenheit erzählen: der Graf von Welsberg ist zurück aus dem Türkenkrieg.« – man glaubte ihn bei der Veteranischen Höhle gefangen, geköpft von Janitscharen.

Seine Hypochondrie, unsagbare Abhängigkeit von der Luftbeschaffenheit; sein Hochmut diesen Dingen gegenüber, Verschlossenheit. – Antipathie gegen rohes Geschrei, Hundegebell.

Das Streben nach Vollkommenheit muß fromm machen. Seine Erklärung, was ihn gelehrt habe, das sinnlich Vollkommene, obwohl er dafür sensibel sei, gering zu achten (– jenes sinnlich Vollkommene, wie es sich beim Veronese im Verhalten eines vollkommenen Weiß zu einer entblößten Kehle ausspricht, desgleichen beim Correggio) –: der Zustand des Verfalls von Venedig hat ihn die Eitelkeit aller Dinge gelehrt.

Perfektomanie: Ausdenken prunkvoller Feste führt dazu, kein Fest vollkommen zu finden als das Begräbnis eines Kartäusermönches.

Sein Schlüssel, daß er die Gesinnung der Menschen zu durchschauen vermag, die Natur: wie für einen Frommen alles abgetan ist, wenn er den andern gottlos weiß, unfähig Gott zu suchen, so ist bei ihm alles erledigt, wo er kein unbeteiligtes und einheitliches Streben nach oben fühlt; er hält sich an das was er das Menschliche nennt, er durchblickt mit Raschheit das nur Partielle – » was nützt ein verworrenes Bestreben, eine vereinzelte gute Eigenschaft? – das Faß der Danaiden, das Rad des Sisyphus halt ich mir vom Leibe.«

Sacramozos Interpretation des Schriftwortes »suchet erst das Reich Gottes, und alles andere wird euch zugegeben werden«[299] – hier in den Geschöpfen sucht er das Reich Gottes. »das Ergon«, sagt die Fama, »ist die Heiligung des inneren Menschen, die Goldmacherkunst ist das Parergon« – solve et coagula. das universelle Bindemittel: Gluten; das universelle Lösemittel: Alkahest; – in der Liebe ist beides. In der Liebe: immer sublimieren, verflüchtigen, das Leben, den Moment aufopfern für das daraus herzustellende Höhere, Reinere, – dieses Höhere, Reinere zu fixieren suchen.

Malteser, ein Motto: »le plus grand plaisir de tous les plaisirs est de sortir de soi-même« in »Amours d'Eumène et de Flora« (bei v. Waldberg, »Geschichte des Romans«). Die ganz schlimme Stimmung, die bei ihm einer Krise vorausgeht, er ist dann ganz unangenehm, eigentlich unausstehlich, sogar unhöflich. Der Blick der Verachtung auf alles, auch auf Andreas, der vernichtende Spott über Andreas: er annulliert ihn förmlich (sowie sich selber); die verzehrende Ironie und quälende Unruhe, die ihn umhertreibt. In einem solchen Zustand coinzidiert seine Krise mit einer entscheidenden Krise von Maria: Mariquita spricht plötzlich zu ihm, verhöhnt ihn. Er läuft fort, hat eine Krise tiefster Selbsterniedrigung, aus der er sich zur höchsten Reinheit und freudigen Überwindung erhebt. Vorher läuft er an verschiedene Orte (auch zu Nina), wo er Rückschläge und Demütigungen erleidet. – »Wie kann«, fragt er sich, »aus der unwerten Substanz die würdige Substanz werden, aus dem Chamäleon der Adler, aus dem Unflat der Edelstein?«

Malteser: der völlige Zusammenbruch des Mannes von vierzig Jahren. Er kann nicht mehr erwarten, daß noch Aufklärung, rettende Offenbarungen kommen, und kann nicht bei den älteren als er selbst ressourcen vermuten, die ihm vorbehalten sind; er darf niemandem bittend, zutraulich-schülerhaft nahen; an ihm ist das der Erlösung Fähige sein Werk (der junge Mann da vor ihm) – Er ist selber die oberste Instanz; im Leben steht er nicht mehr mit Neugierde, sehr viele Verhältnisse sind nicht mehr möglich. Dies alles erkannt, hypochon-drisch gesteigert; er findet sich nicht recht drein in dem Alter, das er wirklich hat. Zu der Gräfin steht er schülerhaft, diese Aufgabe geht über seine Kräfte: alles was er ihr tut, ist ein[300] Schein-Tun; furchtbarste Zweifel hier, die jedesmal abzubrechen und im Tun fortzufahren er den Anstand hat. – Sein Schatz: das Wissen um die Einzigkeit. Das ist der heroischeste aller menschlichen Zustände (siehe Friedrich II.).

Wer könnte ihn maßlos weinend, maßlos werbend denken? – ihm fehlt jener Beisatz von Schauspielerwesen, der dem Priester, dem Propheten nötig, ohne den dieser nicht bestehen kann. Wie überhaupt jede Kraft zu ihrer Existenz den in ihr latenten Gegensatz zu sich selber nötig hat; der unsagbare Reiz der Schamhaften, zu denken, wie sie die Scham überwinden, der Hochmütigen, Kühlen, sie sich erglühend vorzustellen. – So in jedem Reiz zum Nehmen der tiefe Anreiz zum Nichtnehmen (das Geheimnis in Grillparzers Verhältnis zu Kathi) – die Zweiheit Person geworden in Maria und Mariquita. – Mit Aufschlüssen ähnlicher Art verwirrt Sacramozo gelegentlich Andreas, so einmal nach einem gemeinsamen Ausgehen (Souper, Casino), wo Sacramozo viele Leute begrüßte.

Sacramozos Form zu erzählen, – anstatt, »ich war einmal in Japan mit Pilgern ...« sagt er, »gehen Sie nach Japan; Sie werden drei, fünf Tage mit einem Pilgerzug wandern ... – die Frage ist, ob Sie die Sonne werden rein aufgehen sehen ...«

Malteser: »beachten Sie, daß jeder an dem andern nur das ihm selbst Gemäße eigentlich gewahr wird; wir formen rings Statuen nach unseren Maßen. Problem: worin liegt Vereinigung mit einem Wesen? im Erkennen? im Besitz? im Ansprechen? ...« (Hauch indischer Spekulation).

Malteser zu Andreas, »weiß denn ein junger Mensch, was er fordert, was er sich wünscht?« – »die vielen Beziehungen, – und ob sie zu etwas führen, – hiezu bedarf es einer Führung von oben.« – Malteser hat den Begriff der Gewalt inne, den Andreas erst erwerben muß.

Der Malteser und Andreas – verglichen. – Andreas: Autoritätsglaube durch und durch bis ins Äußerste des peripherischen Daseins verästelt, daß er alles, was er erlebt, analog einem Eigentlichen, aber diesem nicht identisch, empfindet, so auch sein Tun –: wo anders sind die richtig Tuenden; ihm eigen seine Hemmungen, ihm eigen die Naivetät dem Leben gegenüber. Malteser: zweifelt nicht an sich, sondern an seinem[301] Schicksal. Er hatte im Genuß, im Leiden das Ganze, Zweiseitige beisammen, aber alles blieb ihm partiell, wogegen Andreas die Ahnung hat, wie alles zusammenkommt, nur nicht the grasp to get it. Malteser weiß: mein Befehl ist Befehl, mein Lächeln hat werbende Kraft im allgemeinen, – aber was nützt es en somme? – beim Malteser nicht das Flackernde, wie bei Andreas, nicht die Zweifel, Anwandlungen, nicht der »schlechte Film« – er ist der Resultate sicher, aber er kann leicht mit ihnen im luftleeren Raum sich finden: »eh bien? was weiter?« sagt der Doppelgänger, »aha! na ja, was weiter!«

Andreas' aufdämmernder Gedanke, daß für den Malteser, der mit jedem Menschen zu reden weiß, vor dem sich alle Schranken öffnen, es doch auch eine Hemmung gibt. Dieser Gedanke hat fast etwas zu Tränen Rührendes für ihn.

Die Briefsache. Kapitel V. – Zorzi, »hier hat der Malteser einen Brief liegen lassen.« Andreas, »lassen Sie mich ihn zurückgeben« – fast als hätte es seine Zunge selbstmächtig gesagt; ihm lag unendlich an der Erfüllung dieser Bitte. Läuft nach. Malteser steckt ihn ein, unvergeßlicher hastiger Gang. Malteser kommt nach ein paar Minuten, »Sie irren, der Brief gehört nicht mir.« – Andreas, »bestimmt mir nicht.« – Kapitel VI. nach paar Tagen: Malteser fährt ihm nach, »ich muß Sie bitten, mir zu sagen, was Sie bewegen konnte, mir damals jenen Brief zu geben. Es gibt Zusammenhänge, die einen nicht ruhen lassen. Der gefaltete Brief hatte außen eine andere Schrift als innen; ich glaubte, er gehörte mir« – er errötete bei dieser Rede; Andreas schwört sich, die Worte ›schön‹ und ›häßlich‹ mit Vorsicht zu gebrauchen.

Malteser winkt einer Gondel, um den Brief zu lesen, fängt an, indessen der Gondolier die Gondel richtet, vergißt einzusteigen. Der Gondolier wagt nicht, ihn aufmerksam zu machen. Er steht schnell auf und steckt schnell den Brief ein. Steigt ein, versucht über den Brief hinwegzukommen. Begeht einige Irrtümer in Wohnungen, fühlt sich dann maßlos unheimlich in der eigenen Wohnung, will den Brief verbrennen. – Ahnung des Todes durch diesen Brief.

Er glaubt, daß der eine oder der andere seiner beiden Diener[302] den Brief weggeschafft haben muß, – aus welchem Grunde etwa? der Alte, um ihn zu schützen? der Junge, um den Alten zu schädigen? – Endlich findet er den Brief, überlistet ihn. er findet ihn unter Reiseaufzeichnungen, wohin seine Hand ihn schlafwandelnd gelegt, an einer besonderen Stelle, bei einer Aufzeichnung bedeutungsvoller Art aus Japan. – Sein Grad des Mitgefühls und dadurch Verstehens seiner beiden Diener. Es ist ihm unmöglich, den älteren Diener, bei dem Verwandtenbesuch ist, zu stören; deshalb ist er die vordere Treppe hinaufgegangen, fällt ihm dann ein. Er denkt selbst darüber nach, seine Diener in Japan fallen ihm dabei ein, wo er ihrer vierzehn hatte, Männer und Frauen. Er bemerkt flüchtig, daß er in sich eine ganze Gedankenkette ausbildet, die sich ständig mit diesem Diener beschäftigt. – sein alter Diener: zwischen ihm und dem Diener stimmt es nie. der junge Diener, der mit dem alten immer im Streit liegt. – Der Malteser sperrt den Brief ein und sucht ihn gleich darauf.

Nach dem Brief: der Malteser sucht seinen inneren Aufruhr durch Vernunft zu durchblicken, die entfesselten Assoziationen (nach Lockes System) zu ordnen; er offenbart in sich selber Courtoisie, Grazie, Schamhaftigkeit. Die unerschöpflichen inneren Kräfte, – vertrauensvoll – Engelsscharen, die er heraufruft. Eines Menschen ganzes Wesen muß bei einem solchen Kampf mit innerer Zerrüttung an den Tag kommen: die gewohnten Bahnungen, die Lieblingsassoziationen. –Subtile Assoziation an eine Reiseerinnerung: Wallfahrt mit Japanern, Gewahrwerden des Lichtes. Er hatte sich vorgenommen, jeden Tag das Kommen der Sonne zu feiern, – warum kann er es nicht immer feiern? – er versucht jetzt die Assoziationen auf etwas Hohes und Reines hinaus zu ordnen, er weiß, daß nur Unzulänglichkeit dem Kosmos entgegensteht. Er kniet nieder, betet zu dem höchsten Wesen. Das Chaos, der Tod weht ihn an, dem Erliegen nah gleicht er dem zarten Knaben, der er war, mit einer fliegenden Röte auf den Wangen.


Eine Begegnung zwischen dem Malteser und Andreas auf einem vor Anker liegenden Schiff. Einladungen ziemlich geheimnisvoll[303] durch den Kapitän. Courtisanen, auch eine völlig verschleierte (Mariquita). Sacramozo sichtlich verlegen gemacht durch die Verschleierte; er führt zwar mit Sicherheit die Konversation, ihn interessiert sehr ein Inder, der teilnimmt, aber abseits ißt. – Alles auf Mariquitas Betreiben, »ich wollte euch einmal miteinander sehen«. Dies ist das einzige Mal, wo Mariquita und Sacramozo zusammen sind. Beim Nachhausefahren sprechen sie nichts über die ganze Sache, nichts über die Einladung. Andreas fühlt, daß der Malteser es für möglich hält, es könne die Gräfin gewesen sein. Ihr Gespräch dreht sich um Schicksal und Tod. In dieser Nacht zum ersten Mal lädt Sacramozo den Andreas ein, ihn zu besuchen.

Das Fest: eine feierlich symbolische Veranstaltung, Andreas' Einweihung. Es bleibt geheim, in welcher Gestalt Sacramozo selbst an dem Feste teilgenommen habe. Anklang Verhältnis Hafis zu dem Knaben-Schenken, den er aus Flammen seiner Liebe zu Suleika heraus beglückt. – Mittelpunkt des Festes eine Art Begegnung von Maria und Mariquita oder Transmutation von Maria, die im magnetischen Schlaf hereingebracht wird: es geht schlimm aus.

Dem Malteser vorschwebend: »der größte Zauberer ist der, welcher sich zugleich selbst zu bezaubern vermöchte.« [Novalis] Dies als Ziel, da ihn bedroht: Verworrenheit, nicht mehr Verstehen des Nächsten, Verlieren der Welt und seiner selbst, – dies alles in seinem Verhältnis zu Maria. – Maria nährt aber zugleich unwillkürlich in ihm das Wissen jener anderen Seite der Welt, – nämlich Mariquita hat es sich vorgesetzt, dadurch den Malteser von Maria wegzulocken, daß sie ihn die Seite von Maria ahnen läßt, die Andreas zugekehrt ist. (Dieses Spiel hält sie vor Andreas durchaus verborgen) Denn Mariquita fürchtet den Malteser als den stärksten Halt Marias im Leben.

Malteser: »eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß; mit dem Wissen wächst der Zweifel« (Goethe) – »es gibt Menschen, die ihr Gleiches lieben und aufsuchen, und wieder solche, die ihr Gegenteil lieben und diesem nachgehen« (Goethe) – aber sind denn Menschen wie der Malteser in dem Falle, ein Gleiches und ein Gegenteil zu haben? – daß er alle Menschen[304] nicht mehr versteht – (je weniger er versteht, desto mehr fühlt er, wie Andreas' Fühlen, Ahnen und Erkennen sich erweitert), – dem entgegen das arcanum: er hat einen gefunden, der liebend verstehen wird. So wird sein Rückzug lieblich, wie der in den Spiegel geht, sich mit seinem Bruder zu vereinigen. Der Kreis wird ihm bedeutungsvoll. Das Vorwalten des Kreises in den Werken und Aufzeichnungen Lionardos. – Wenn die Sonne tief steht, leben wir mehr in unserem Schatten als in uns selbst.

Das Allomatische; das Dürftige des irdischen Erlebnisses. An der Gräfin zieht ihn an, daß das Andere in ihr für sie so bedeutend sei, – er vermutet eine auf dem Weg der Verwandlung weit vorgeschrittene Seele. An Andreas ist ihm anziehend, daß dieser von den Andern so beeinflußbar, der andern Leben ist in ihm so rein und stark vorhanden, wie wenn man einen Tropfen Blutes oder ausgehauchte Luft eines andern in einer Glaskugel dem starken Feuer aussetzt, – so in Andreas die fremden Geschicke. Andreas ist wie der Kaufmannssohn [im »Märchen der 672. Nacht«]: der geometrische Ort fremder Geschicke. (Die Lucerna oder Lebenslampe: eine Kugel aus Alabaster, worin das Blut eines ferne Abwesenden, das durch Bewegungen und Leuchten anzeigt, wie es diesem ergehe, bei Unglück aufwallt oder finster glüht, beim Tode erlischt oder das Gefäß zersprengt).

Sacramozo und Andreas: das allmähliche an seine Stelle Setzen des andern; dies anknüpfend an Andreas' Widerwillen, sich des Erlebnisses mit Gotthilff immer wieder zu erinnern. Vor dem Zurückliegenden graust nur dem, der auf niedriger Stufe stehend annimmt, es hätte anders kommen können. »War ich, als jenes Wesen mich zuerst küßte, irgend einer, – so wird alles schal; war ich der Einzige (mit Anticipation aller Stunden bis zum Tode), so ist es erhaben.« Liebe ist Vorwegnahme des Endes im Anfang, daher Sieg über das Vergehen, über die Zeit, also über den Tod. – Bemerkung von Novalis über die mystischen Kräfte der Selbstschöpfung, die wir den Frauen zutrauen, daß wir ihnen zumuten, den ersten besten lieben zu können (Thema der »Sobeide« und auch des »Tor und Tod«) – Liebe ist die Anziehung, welche jene belebten Gegenstände auf uns ausüben, mit denen wir zu operieren berufen[305] sind. Operieren heißt, einen belebten Organismus durch Verwandlung zur Vollkommenheit führen. – in Bezug auf Maria: die Kraft finden, die Kette der Erlebnisse von sich aus als notwendig zu empfinden: egozentrisch der höheren Stufe.

Der Malteser hofft nicht mehr, mit Maria Kinder zu haben, Andreas könnte ihm ein ›Sohn ohne Mutter‹ werden.

Sacramozo sagt von Maria, »es bestand wohl die irdische Möglichkeit, daß sie sich mit mir vermählt hätte, aber nicht die höhere«. Für ihn ist Maria Mitarbeiterin durch die Lauterkeit ihres Wesens. Das Zusammenführende in ihm: er will Andreas und Maria zusammenführen. Diese sollen jetzt ein Paar sein, – dann die wiedergeborene Maria mit dem wiedergeborenen Sacramozo (in welchem auch Andreas ist) – Er muß die Wahrheit wissen: so weiß er das Leben Marias, – aber von Wert für ihn ist nur das Lebensgeheimnis jedes Wesens. Da nun das Leben an der Oberfläche und in der Tiefe ist, so kann das Lebensgeheimnis nur durch die Vereinigung beider erfaßt werden.

In allem mag er es versehen haben, seine Haltung rechtfertigt ihn. – Selbstgenuß, höchster, reinster, – Sacramozo sucht ihn: die Vereinigung mit sich selbst, Identität, völlige Übereinstimmung von Sich-Wollen und Sich-Wissen. Er sucht diesen Zustand Andreas zu vermitteln; diesem hilft die Liebe. Die Gräfin ist dieses Zustandes, freilich aus pathologischen Ursachen, teilhaftig: jeder Anstoß, der von Mariquita ausgeht, ist für Maria durchtränkt von der Atmosphäre der in Geheimniszustand erhobenen Selbstheit, – ebenso ist Maria für Mariquita das einzig Erlebenswerte (sie liebt und haßt sie). Marias Geständnis, welche Wollust sie aus dem Versinken in die »andere«, ja aus dem bloßen Anklingen dieses Zustandes schöpfe (das erstere ist ihr eine mit Grauen gemischte Wollust, – daß ihr dies das Leben des Lebens sei, ja daß jede Süßigkeit, jedes Vorgefühl der Vereinigung mit Gott sie in diesen Zustand hinüberzuführen drohe. (Gespräch mit dem spanischen Beichtvater hierüber, unter Selbstvorwürfen. Sie fühlt sich verantwortlich für mehr als sich selbst. Der Jesuit beruhigt sie.)[306] ad Sacramozo: »quod petis in te est, ne quaesiveris extra« – Herr unseres Selbst sein, hieße alles, auch das Subliminare, präsent haben.

Ein Wesen mit stärkster Präsenz kann nie Furcht empfinden, außer in der realen Gefahr, weil Furcht immer sonst etwas Eingezwängtes, nicht Präsentes voraussetzt. Magier, der ein unsichtbares Glied zu regen meint. Was ist dies, als seinen Willen spüren, sich zusehend als einen Wollenden spüren, nicht in der Materie (wie Napoleon), sondern im Geist.

Sacramozo: »das heiligste Verhältnis ist das zwischen der Erscheinung und der Wesenheit, – und wie unablässig wird es verletzt! man kann denken, Gott habe es unter Stacheln und Dornen verborgen. – Wir besitzen ein Arsenal von Wahrheiten, welches stark genug wäre, die Welt in einen Sternennebel zurückzuverwandeln, aber es ist jedes Arkanum im eisernen Tiegel verschlossen, – durch unsere Starrheit und Dummheit, unsere Vorurteile, unsere Unfähigkeit, das Einmalige zu fassen.«

Der Malteser und die Welt: zu denken, daß Alles, Alles verhüllt ist. Das verschleierte Bild von Sais steht überall. sein brennendes Verlangen nach der Reinheit aller Dinge.

Sein anderes Gesicht, das nur er sieht: so kindisch, auch schwach, unzulänglich. möchte sich aus dem Dasein wegwischen. fühlt sich von Maria geprüft, durchschaut. Ihre Hemmung, – darin sieht er seine Unzulänglichkeit. Einsamkeit und Vermischung mit den Menschen sind eins.

Die Antinomie von Sein und Haben: für ihn im Geistigen, wo es sich um Führerschaft, Auserwählung handelt, wie für Andreas im Menschlichen. Seine große Liebe zu einer der schönsten Frauen, die er besaß.

In Sacramozo fester und fester der Glaube, sein Scheindasein als Sacramozo hindere die letzte Entfaltung von Andreas zum kühnen Liebenden, von Maria, um die er das »Andere« wie eine Aura herumschweben sieht, zur seligen Geliebten.

Malteser: »knien? – wie einer kniet, um von einem göttergleichen verehrten Lehrer Belehrung zu empfangen, – diese Gebärde, ich werde gestorben sein, ohne sie auf meinem Lebensweg gefunden zu haben. Wird dieser Junge der sein, der[307] zu knien vermag?« – er führt die Figur durch alle Situationen durch, die ihm den Weltinhalt erschöpfen, »und werde ich den Weg finden, er zu sein? – dies nicht, indem ich seine Unzulänglichkeit umgehe, sondern indem ich sie absorbiere.«

Über das Sterben: »aus dem Theater fort müssen, bevor der Vorhang einmal aufgegangen war.«

Die angestrebte Auflösung ist die Beruhigung über das eigene Sein, über Groß oder Klein, Beschränkt oder Mächtig, Aufgenommen oder Ausgeschlossen, – worin zugleich die Beruhigung über die eigene Lebenszeit und die Zeitepochen und das symbolisch-Sehen, auch die Beruhigung über das Dasein der Armen und Elenden.

Der Malteser groß in seinem allseitigen Unterliegen, ein Wesen, das um sein Schicksal ringt: er findet in Andreas' Vereinigung mit der verwandelten Maria alles in einem: Glaube, Liebe, Erfüllung.

Andreas, vor dem Bett, worin die Leiche Sacramozos ruht, muß ahnen, jener könne in einem höchsten Sinn recht gehabt haben.


Andreas. – Resultat des venezianischen Aufenthaltes: er fühlt mit Schaudern, daß er in die eingeschränkte Wiener Existenz gar nicht zurück kann, er ist ihr entwachsen. Aber der gewonnene Zustand beängstigt ihn mehr als er ihn erfreut, es scheint ihm ein Zustand, in welchem nichts bedingt, nichts erschwert, dadurch aber auch nichts vorhanden ist. Alles erinnert nur an Verhältnisse, es sind keine. Alles ist schon vorgekostet, nirgends ist etwas zu suchen, dadurch kann auch nichts gefunden werden. – Gedanke, ob sich diese Steinchen im Kaleidoskop neu ordnen können. Neidvolles Zurückdenken an die Ausfahrt des Großvaters donauabwärts, die ersten Stellen, Erfolg durch Gesundheit und Mut, Frömmigkeit, Treue, dabei eine gewisse gesunde Selbstsucht und Schlauheit. Andreas' Rückreise. – Er war, was er sein konnte und doch niemals, kaum jemals war. Er sieht den Himmel, kleine Wölkchen über einem Walde, er sieht die Schönheit, wird gerührt, – aber ohne das Gefühl des Selbst, auf welchem, wie auf einem Smaragd, die Welt ruhen muß; – mit Romana, sagt er sich, könnte es sein Himmel sein.

Quelle:
Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Erzählungen, Erfundene Gespräche und Briefe, Reisen. Frankfurt a.M. 1979, S. 286-308.
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