Siebenter Auftritt.

[209] In des Herrn von Wallenfeld's Hause.

Jakob. Herr von Wallenfeld.


JAKOB packt im Hintergrunde an einem Koffer.

HERR VON WALLENFELD tritt ein, den Hut verkehrt, das Halstuch weit gebunden, mit allen Zeichen von Weinlaune und Erhitzung. Heda! – Jakob – Jakob! Rasch, alter Knabe! komm her zu mir.

JAKOB traurig. Gnädiger Herr!

HERR VON WALLENFELD. Was gibt's da? Einpacken? Wer hat dir das befohlen?

JAKOB. Der Herr Lieutenant. –

HERR VON WALLENFELD. Packe aus! Wach' auf, alter Träumer! sei gutes Muth's! Er wirft ihm einen Thaler hin. Da ist Geld! Wo ist mein Weib?

JAKOB. Da d'rin. Sie läßt das Kind lesen.

HERR VON WALLENFELD. Rufe sie her! – Nimm dein Geld auf – Rufe sie her! Dein Geld sollst du da wegnehmen.

JAKOB thut es und geht.

HERR VON WALLENFELD. Jakob!

JAKOB. Gnädiger Herr!

HERR VON WALLENFELD. Hole uns Champagner.

JAKOB. Ach Gott!

HERR VON WALLENFELD. Champagner sollst du holen, Mensch! Ihr sollt trinken.

JAKOB. Champagner mit Thränen? Ach!

HERR VON WALLENFELD. Thränen sind Thorheit: weg damit! Er küßt ihn. Glück und Champagner! Da ist Geld – fort – hole Wein! – Rühre dich! Der Jammer hat ein Ende. Fort![210]

JAKOB geht.

HERR VON WALLENFELD ruft in's Kabinet. Marie! – Weib! Marie – komm zu mir, komm!


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 3, Wien 1843, S. 209-211.
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