Fünfter Auftritt.

[223] Vorige. Ludwig.


LUDWIG. Des Herrn Grafen Christoph Excellenz befehlen, Sie allein zu sprechen.

FIGARO. Ich bitte zu eilen, weil die Frau Baronesse dasselbige befohlen.

LUDWIG geht ab.

WIENER. Sie haben mein Gefühl berichtiget.

FIGARO. Wohl! – Allein, ich möchte Sie auch waffnen, den Uebermuth so zahm nicht länger zu ertragen.

WILLNER. Ach die Partie ist –

FIGARO. Ist gleich – ist überwiegend für Sie. – Denn jedem Volke ist der Narr verächtlich, der seines Vaterlandes spottet. Stärker. Verächtlich! – auf welcher Höhe ihm auch der Zufall Spielraum gab.[223]

WILLNER. Mein Wort – ich will in's künftige die Menschenwürde gewissenhafter gegen Stolz und Ungerechtigkeit behaupten.

FIGARO. Dann haben Sie heute viel gewonnen. – Sie wissen, nun rufen mich Geschäfte – Sind sie vorüber –

WILLNER. Dann dürfte ich auf Sie rechnen?

FIGARO. Dann führen Sie mich zu einem unverzerrten Deutschen hin, dem ich zum Handschlag und zum deutschen Weine willkommen bin.

WILLNER. Wollen Sie bei mir willkommen sein?

FIGARO reicht ihm die Hand. Mit Freuden – Also auf Wiedersehen!

WILLNER schlägt ein. Auf Wiedersehen!

FIGARO umarmt ihn. Adieu! Er geht mit ihm nach der Thüre.

WILLNER der ihm im Gehen die Hand drückt. Adieu! Er geht nach der Seite ab.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 4, Wien 1843, S. 223-224.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Figaro in Deutschland
Revolutionsdramen: Figaro in Deutschland. Die Kokarden. Das Erbtheil des Vaters.